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Archiv: Beiträge u. Berichte über Juni
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Wochenticker Nr. 27
Beitrag Nr.: 29.06.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   29. Juni 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:10:32




Der Trend zur Miniaturisierung war schon immer ein Ziel der Techniker.


Man glaubt es kaum, doch tatsächlich war die Industrie von Anfang an, daran interessiert Apparate für den Endverbraucher klein in Volumen und leicht in Gewicht zu halten. Der Drang dieses zu erreichen hatte selbstverständlich seine Grenzen. Da nämlich, wo sich abzeichnete, dass der Absatz eines Apparates mit der Nachfrage nicht mehr in Gleichgewicht zum eigenen Vorteil stand.


Schon früh erkannten die Werbestrategen des Handels, dass der Kunde auf alle Fälle für sein Geld etwas in Händen haben wollte. So musste, technisch betrachtet der Mittelweg eingeschlagen werden, damit das Produkt attraktiv bleibt. Diese Regel galt auch für Schmalfilmkameras, bei denen die leichte Ausführung als Compact gekennzeichnet, die schwere Variante hingegen als semi-professioneller Apparat angepriesen wurde.


Schon in den Anfängen der Amateur-Kinematografie bildete sich dieser Trend heraus. Schwere, tragbare und kleine, wenn möglich miniaturisierte Apparate, wollten die Hersteller im Programm haben. Eben alle Größen, um damit den Interessentenkreis umfassend zu erreichen. Natürlich musste erst einmal eine Basis für die Innovation Amateurfilmkamera aufgebaut werden. Eine Ära, die mit der Einführung der Pathé Kameras, mit 9,5 mm breiten Filmstreifen ab 1929 begann und sich erfolgreich ab 1932 mit dem Normal 8 Format von Kodak fortsetzte.


Es war durchaus noch nicht die Zeit des Wohlstandes, vielmehr drückte eine weltweite Wirtschaftskrise die Finanzen der Bevölkerung und doch gab es, trotz enormen wirtschaftlichen Druck, Abnehmer einer großartigen Erfindung, die der Kinematografie für Amateure.


Nachdem die Handkurbel an Filmkameras durch Federwerke ersetzt wurde, schien sich eine Gelegenheit zu bieten, die unhandlichen Apparate der ersten Generationen, in dimensionale Abmessungen zu bekommen, die das Hantieren dem Menschen auf einfache Weise möglich macht. Zudem kam hinzu, dass man mittlerweile auf dem Gebiet der Optik, erfolgreich Objektive verkleinert konnte und die mechanische Präzision aus der Uhrenfabrikation im Apparatebau fotografischer Geräte integrierte.


Unübersehbar wurde der Erfolge durch die Verkleinerung diverser Bauteile einer Filmkamera und somit auch die von Projektoren für Amateure. Der Apparatekorpus einer Filmkamera, der nun nicht mehr aus gestanztem Blech bestand, wurde wesentlich leichter und präziser im Gussverfahren mit einer Aluminiumlegierung hergestellt.


Schon um 1936 kamen diese nur noch ca. 850 g wiegende Apparate auf den Markt und heute würde man sagen, es seinen die ersten Compact-Filmkameras gewesen. Verglichen mit den wuchtigen Tonfilm-Maschinen der 1970er Jahre, die mit einem durchschnittlichen Bruttogewicht von nicht unter 1800 g in der Hand lagen, waren diese ersten Filmkameras wirklich ein Fliegengewicht.


Da der Erfolg eines Produktes davon abhängt, welches Preisleistungsverhältnis dahinter steht, kam die Industrie schnell zu der Erkenntnis, dass auch im Fall von Amateurfilmkameras, nur der Nutzungskomfort gepaart mit einem akzeptablen, um nicht zu sagen niedrigem Preis, eine Schmalfilmkamera, die in Massenproduktion gefertigt wurde, angeboten werden kann. Denn nur so ließe sich das Interesse an der Amateur-Kinematografie für ein breites Publikum festigen bzw. steigern.


Auch die filmherstellende Industrie beteiligte sich gleichermaßen an der Entwicklung immer hochwertigeren Film-Materials, ähnlich den Anstrengungen der Hersteller von Objektiven. Diese beiden Industriebereiche waren ausschlaggebend bei der Zulieferung, sei es für die Fertigung im Kamerabau (Objektive), wie auch bei der Qualitätsbestimmung des Films (Filmhersteller).


Jede neue Entwicklung im Kamerabau forderte die Konstrukteure heraus, die erforderlichen Mechanismen so klein wie möglich zu halten. Was anfänglich nicht immer gelang. Und doch versuchte jedes Unternehmen der Branche durch Innovation und vereinfachte Herstellungsmethoden qualitativ hochwertige Produkte dem Amateur an die Hand zugeben. Der Wettbewerb wurde dadurch auch immer heftiger. Die Nischen für außergewöhnliche Ausführungen immer kleiner.


Schon nach dem II. Weltkrieg entwickelte sich der Filmkamerabau in Japan zu einer sehr fortschrittlichen Industrie, die sich ab den 1950er Jahren anschickte, die Weltmärkte zu erobern. Mit Erfolg ! Die Konzepte waren klar definiert, das Produkt sollte selbst in Massenfertigung, von hoher Qualität sein. Was für die unteren Preisklassen genauso gelten sollte, wie für die der gehobenen, wo es als selbstverständlich galt.


Als ein ungewöhnliches Konzept aller Überlegungen im Kamerabau war das einer Compact-Filmkamera für das Normal 8 Format. Hier stand die Reisekamera dem Gedanke als Pate zur Seite. Nicht zu verhehlen sei auch dass bestimmte militärische Bereiche, an der Miniaturisierung von Kameras Interesse zeigten.


Diese sogenannten Compact-Filmkameras fanden folglich auch ihre Abnehmer und stellten, wenn nicht das Hauptgeschäft, doch ein nicht unerhebliches Segment in der Fertigung und im Absatz dar. Nicht zu verwechseln mit den ultraleichten Konstruktionen, die als Spielzeug konzipiert wurden. Auch hier bot der Markt einige Modelle an, so z. B. die aus Italien stammende Mupi Zeta 1.


Compact-Filmkameras fertigte letztlich jeder namhafte Hersteller. Nur wenige ließen sich ausschließlich auf das Verkleinerungskonzept ein und konnte dabei erfolgreich sein. Legendär dürfte wohl der Hersteller Bolsey gewesen sein, der mit hochpräzisen Apparaten, die heute noch sehr begehrt unter den Sammlern sind, auf dem Weltmarkt überzeugte.


Höhepunkte in der Massenfertigung von Compact-Filmkameras erreichten die Firmen Canon und Chinon. Beide Hersteller überzeugten durch Qualität. Die erstgenannte Firma, durch die hohen Leistungen der XL-Objektive, die zweite durch die stabile Ausführung und Vielfältigkeit in der Nutzung.


Dass im Laufe der Jahre die Entwicklung im Amateurfilmkamerabau nicht stagnierte, konnte schon an den Fortschritten bei den ab 1974 eingeführten Tonfilmkameras gesehen werden. Gekrönt wurde diese Entwicklung damals mit der Einführung von Autofokus-Maschinen, wie es die Canon AF 310 XL S war, bei der der Kameramann eigentlich nichts mehr tun musste, als nur den Film einzulegen und auf die Szene zu halten. Der kompakte Apparat passte in jede Tasche. Lediglich ein sinnvoller Filmvorrat hätte zu Problemen in einer Reisetasche führen können.


Aus heutiger Sicht mag jeder Versuch damaliger Zeit, eine Schmalfilmkamera zu verkleinern lächerlich erscheinen, vergleicht man die erreichte miniaturvisierte Elektronik in Video-Kameras oder Smartphones. Mehr noch, die Bildqualität heutiger Apparate steht in nichts mehr nach. Mehr noch, wenn schon als nächste Generation der Bilddarstellung auf Flachbildschirmen, angesagte 4K2K-Technik im Massenmarkt Einzug hält.


Bemerkenswert erscheint daher jeder Vergleich erst dann zu werden, wenn man als alter Filmhase der 1970er Jahre es nicht wahrhaben wollte, dass die Technik und hier insbesondere die Elektronik, doch eines Tages in Bildqualität und Darstellbarkeit einer Projektion, den klassischen Zelluloidfilm ein- bzw. überholen wird können.


Auch heutige HD-Filmkameras, die mittlerweile in Größen einer Streichholzschachtel einschließlich AKKU angeboten werden, haben sicherlich noch Spielraum, was ihr Volumen nach unten betrifft. Die Grenzen werden sich evtl. erst da bemerkbar machen, wo die Handhabung aufgrund der kaum fassbaren Größe zum Problem wird. Doch sollten wir die Ingenieure nicht unterschätzen. Vielleicht arbeiten zukünftig auch die Filmkamera per Sprachbefehl und liefert dabei noch, für uns von heute, unerwartete Bildqualität. Filme in 3D wären dann sicher noch eine Option, ein Ziel.




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Wochenticker Nr. 26
Beitrag Nr.: 22.06.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   22. Juni 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 07:51:02




Warum wurden Reflexsucher in Schmalfilmkameras so erfolgreich ?


Man sollte nicht enttäuscht sein, wenn man feststellt, dass der Grundaufbau einer Schmalfilmkamera recht einfach sein kann bzw. ist. Doch mit den Finessen, die die Profis und findige Tüftler im Laufe der Jahre als etwas besonders empfanden, machten einige dieser zusätzlichen Einrichtungen aus den Filmkameras hochwertige Präzisionsgeräte.


Nicht zu unterschätzen ist dabei die eingesetzte Technik aus der Optik, mit ihren vielfältigen Varianten an Objektiven, von denen im wesentlichen die Bildqualität letztlich abhängt. Eine gestochen scharfe Abbildung der Szene, auf der Filmbühne im Inneren der Kamera, war immer Voraussetzung für die guten Filmaufnahmen.


Anfänglich - man schreibt die Jahre 1929-1938 - wurden einfache Objektive, mit geringem Durchmesser eingesetzt, auch wenn die Hersteller schon hoch qualifizierte Fachbetriebe für optische Linsen waren. Man musste sich begnügen mit einem Fixfokusobjektiv, eine Objektivvariante, die den gesamten Tiefenbereich der anvisierten Szenerie in seiner Tiefenschärfe abdeckte.


Die dabei ausgewählte Brennweite einsprach mit f = 12,5 mm in etwas dem Ausschnitt eines Normalbildes einer Kleinbildkamera - f=52 mm - einem sogenannten Fotoapparat.


Mit der wachsenden Beliebtheit handlicher Filmkameras stellten die Amateure auch Ansprüche auf Verbesserungen an die Industrie, ähnlich wie es die professionellen Kameramänner und Fotografen taten. Besonders aufmerksam waren hierbei die japanischen Unternehmen, die nach dem II. Weltkrieg federführend im Amateurkamerabau wurden.


Nach dem Fixfokusobjektiv kamen die Konverterlinsen auf den Markt, das sich Vorsatzlinsen zum Standardobjektiv einer Filmkamera, mit denen der Weitwinkelbereich - 9 mm Brennweite - oder der Telebereich - 35 mm Brennweite - abgedeckt wurde. Hier galt es lediglich noch darauf zu achten, mit welchem Wechselmechanismus (Turret) die Filmkamera ausgestattet werden muss, bei einem zusätzlichen Konverter oder auch zwei.


Der Aufbau solcher Objektive, sowie die der Vorsatzkonverter, konnte noch leicht mit den Rechenmethoden jener Zeit ermittelt werden, außerdem stellten sie fertigungstechnisch kein Problem mehr dar. Weder in den Ausführungen für Filmkameras des Schwarz/Weis-Films noch für die Apparate, die ab 1936 für Farbfilme in den Handel kamen.


Die ersten Vario-Objektiv an Schmalfilmapparaten verbaut, kamen in den späten 1950er Jahre auf. Dies bedingte oft einen nicht unerheblichen Umbau am Objektivhalter der Filmkamera. Anfänglich gab es nur wenige Modelle die einen Drehmechanismus für 3 Objektive, einem Turret, hatten. Das Turret, eine Art Revolver, erleichterte den Einsatz der Tele- bzw. Weitwinkelkonverter. Die meisten Hersteller waren erstmals gezwungen, Veränderungen am Konstruktionsaufbau ihrer Schmalfilmapparate vorzunehmen.


Dieser Innovationsschub tat der Branche gut. Schon deshalb, weil es der Objektive herstellenden Industrie mittlerweile gelungen war, auch Zoom-Objektive für Schmalfilmkameras in hoher Güte zu fertigen. Der Reflexsucher an solchen Objektiven ließ nicht auf sich warten. Mit seitlich angebautem Reflexsucher boten diese Hersteller Lösungen an, die an älteren Normal 8 Schmalfilmkameramodellen nachträglich montiert werden konnten. Hier mit dem C-Mount-Gewindeanschluss oder Eindrehringen - Bajonett.


Zusammen mit der bereits gefundenen Lösung, dem der automatischen Belichtungsmessung - Selen / CdS - bot es sich gleichermaßen an, auch das Zoom-Objektiv mit einem leichtgängigen mechanischen Hebelantrieb zur Brennweitenverstellung zu versehen.


Die ersten Kameras, die ein Zoom-Objektiv trugen, waren noch mit einem Federwerk für den Filmantrieb ausgestattet. Elektromotorisch angetriebene Filmkameras, der gehobenen Preisklasse, boten ab den 1960er Jahren sogar ein Motorzoom an. Der Formatwechsel zu Super 8, im Jahr 1965, welches ein völlig neues Konstruktionskonzept im Kamerabau erforderlich machte, kam ohne den Reflexsucher für das Zoom-Objektiv nicht mehr vorbei.


Der wesentliche Unterschied, zu ursprünglichen Suchern an Filmkameras war, einmal abgesehen vom Kimme- und Kornsucher der, dass nun das Luftbild im Sucher, die absolute Übereinstimmung mit der vom Objektiv erfassen Szenerie zeigte und somit diese vom Film tatsächlich aufgenommen wurde.


Auch wenn durch die erforderlichen Prismen im Inneren der Kamera, die hinter dem Objektiv angeordnet sind, Anteile des einfallenden Lichtes durch die physikalisch bedingte Reflexion abgegriffen wird, erwies sich die Reflexsucherlösung als anwenderfreundliche Lösung. Die Vorteile kamen nicht nur dem Kameramann zugute, nein, auch für die Apparatehersteller entstanden keine Nachteile in puncto Fertigung bei der Montage.


Zwar verlangte ein Zoom-Objektiv einen festen Anschluss zu Kameragehäuse, was eine werksseitige Justierung voraussetzt, begünstigte aber auch den vereinfachten Aufbau der Blende, die nun kurz vor der Filmbühne, ins Innere des Apparates verlegt werden konnte. Die Lichtstrahl umlenkenden Prismen konnten leicht montiert werden und das so entstehende Luftbild wurde mit dem Okular des Suchers als aufrecht stehendes Bild sichtbar gemacht.


Die meisten Super 8 Filmkameras, das galt auch für Single 8 Apparate, wurden durch daher als Reflex-Kamera gekennzeichnet. Nur wenige Modelle hatten noch zusätzlich eine sogenannte Verschlussblende, mit der es dann möglich wurde, weitere Filmeffekte und Filmtricks zu realisieren.


Die eigentliche Begründung dafür, dass Schmalfilmkameras immer häufiger mit dem Reflexsucher ausgestattet wurden, lag in der Tatsache, dass die Zoom-Objektive immer schwerer, deren Zoom-Faktoren immer größer und gepaart mit zusätzlichen Makro-Einrichtungen bzw. lichtstarken Eigenschaften anspruchsvoller im Aufbau wurden. Dieser Umstand hatte zur Folge, dass ein einfacherer Blendenmechanismus verbaut werden konnte, was den Herstellern sehr entgegen kam.


Es gab aber auch hier eine Ausnahme, bei der die Reflexsucherlösung mit Prismen nicht zum Einsatz kam und trotzdem, das vom Objektiv erfasste Bild im Sucher angezeigt wurde. Der französische Hersteller Beaulieu fertigte seine Kameramodelle aus der Serie 2008 und 4008 mit Schwingspiegel, sodass der gesamte Lichtstrahl während der Belichtungszeit dem Film zugute kam. Nur im Moment des Bildwechsels, dann wenn die Filmbühne geschlossen ist und der Film transportiert wird, dann, erscheint im Sucher das Bild des Objektivs für den Kameramann. Eine geniale Lösung, doch aufwendiger in der Mechanik und somit im Aufbau.



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Wochenticker Nr. 25
Beitrag Nr.: 15.06.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   15. Juni 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 07:36:31




Über die verschiedenen Ausführungen der in Schmalfilmkameras eingebauten Belichtungsmesser.


Es war in den Anfängen der Schmalfilmkinematografie durchaus nicht üblich einen Belichtungsmesser an der Filmkamera vorzufinden. Ja, man erreichte mit knappe Not die Lösung, einen Film richtig zu belichten in dem Erfahrungswerte eine Blende, es war meist eine Lochblende, die die Vergleichswerte annähernd erreichte.


Die Lichtmenge, was nicht zu verwechseln ist mit der Lichtstromdichte (Lux), die von Belichtungsmessern aus den Anfängen - um 1932 als auch das Normal 8 Filmformat aufkam - angezeigt wurde, arbeiteten mit einem Selen-Fotoelement. Diese Bauelemente erzeugen einen elektrischen Strom bei Lichteinfall, sodass es möglich wurde, mit einem Drehspulmesswerk den Stromfluss auf einer Skala anzuzeigen.


Kalibrierte Belichtungsmesser dieser Bauart empfahlen eine Blendeneinstellung, die sich bei entsprechender Anpassung an die Lichtempfindlichkeit des Films, als die ideale Einstellung erweisen sollte. Für die damalige Fotografie ein wahrer Fortschritt, weil so ungewünschte Über- oder Unterbelichtungen weitgehend vermieden wurden, hielt man sich an die Herstellervorgaben zum Film.


Beim Lauffilm, wo durch die Bewegungen der Kamera- bzw. durch Zoomfahrten die Lichtmengen stark variieren konnten, erwiesen sich solche externen Belichtungsmesser nur als bedingt brauchbar. Man erreichte damit eine Orientierung, zweifelsfrei, doch eine optimale Lösung war es noch nicht.


Fortschritte brachten erst jene Konstruktionen, bei denen der Selen-Belichtungsmesser in der bzw. auf der Filmkamera befestigt wurde. Denn nur so konnte ein verlässlicher Mittelwert der anfallenden Lichtmenge eine Filmszene abgelesen werden, wobei auch die Objektiveigenschaften Berücksichtigung fanden.


Amateurschmalfilmkameras, die nach 1945 gebaut wurden, kamen mit eingebauten Selen-Belichtungsmessern auf den Markt. Lochblenden fanden sich nur noch an äußerst einfachen Apparaten. Außerdem erweisen sich diese als zu starr, da sie nur annähernde Lichtwerte berücksichtigen konnten. Die verstellbare Blende, meist als Irisblende verbaut im Objektiv, wurde zum Muss.


Selen-Belichtungsmesser hatten den Vorteil, dass diese keiner zusätzlichen Stromquelle bedurften, was mit den etwas anders aufgebauten und ein wenig anders arbeitenden Belichtungsmessern aus der CdS (Kadmiumsulfid) Gruppe, unerlässlich wurde.


Der CdS-Belichtungsmesser, eine Ausführung, die in den Anfängen um 1960 erstmals an Schmalfilmkameras eingesetzt wurden, arbeitet mit einem Fotowiderstand (engl. LDR). Wie schon aus dem Begriff Fotowiderstand zu entnehmen ist, bedarf es einer externen Stromzufuhr, um den Lichteinfall, messbar am Stromfluss des Widerstands zu erfassen. Daher besaßen die so aus gerüsteten Amateurfilmkameras eine zusätzliche Batterie (PX-Knopfbatterie).



Dieser lichtempfindliche Fotowiderstand konnte an bzw. in der Kamera, getrennt vom Objektiv, angeordnet werden. Damit die Messergebnisse, auf den elektrisch gesteuerte Blendenmechanismus des Objektiv einwirken konnten, musste die Blende mechanisch betrachtet leichtgängig sein. Die damit erreichte automatische Belichtungsmessung machten es an Filmkameras möglich. Es waren die Zeiten, noch vor der Einführung des Reflex-Suchers im Schmalfilmapparatebau.


Mit der Einführung der Reflexsucher und somit der Vario-Objektive, die konsequenterweise mit der Formatumstellung auf Super 8 (1965) von fast allen Herstellern durchgeführt wurde, bot sich die Gelegenheit auf die TTL-Technologie umzustellen.


Trough The Lens, der englische Begriff des Kürzels TTL, arbeitet gleichermaßen mit einem Fotowiderstand oder einer Fotodioden. Nur wurde hier die Anordnung des lichtempfindlichen Bauelements in den Lichtstrahl des Objektivs verlegt, sodass eine noch genauere Messung der einfallenden Lichtmenge möglich wird.


Auch wenn bei dieser technischen Anordnung weiterhin eine gesonderte, Strom liefernde Batterie erforderlich war, stellt diese doch eine noch genauere Blendenanpassung sicher. Vorteilhaft wurde zudem die Möglichkeit, an manchen Filmkameras der zu findende und leicht zugängliche Drehwiderstand zur Blendenkorrektur, welcher eine persönliche Justierung möglich macht. Er erlaubt dem Kameramann neben der normalen Einstellung eine leichte Überbelichtung oder Unterbelichtung vorzugeben, was sich später als die eigene Farbnuance des Films bemerkbar macht.


Die mit der TTL-Technologie erreichten Resultate waren für die meisten Amateurfilmer mehr als zufriedenstellend, auch wenn unverhofft, bei gelegentlichen Gegenlichtaufnahmen (Backlight) die Blendenverstellung ein wenig zu schnell reagierte. Um diesem Effekt der unverhofften Verdunkelung einer Szene entgegenzuwirken, ermöglichten die meisten Filmkameras zudem eine manuelle Blendeneinstellung mittels eines Drehrades.


Leider musste hier erst die Erfahrung vom Kameramann gemacht werden, denn im Sucher konnte die unverhoffte Verdunkelung der Gegenlichtszenen weder sichtbar noch bemerkbar gemacht werden, es sei denn, man beobachtete die Anzeige der Blende und verstand, welch Effekt der Sprung der Nadel bewirkte.


Ein weiterer positiver Aspekt kann hier noch kurz erwähnt werden: Die Blende musste nun nicht mehr im oder am Objektiv montiert werden, sie befand sich unmittelbar vor der Filmbühne im Kameragehäuse. Diese leichtgängigen Teile hatten allerdings so gefertigt zu sein, dass auch bei einem Schwenk der Kamera, in welche Lage und Richtung auch immer, die sich die Blende stabil verhält und nicht verstellt wird.


Mit dem Aufkommen der Soundkamera, die einen höheren Stromverbrauch, bedingt durch die hinzugekommene Elektronik forderte und daher ihre Stromversorgung von meist 6 AA-Alkali-Zellen bekam, lag es nahe, dass die TTL-Blende ebenfalls aus dem Batteriepack mit Strom versorgt wurde. Somit entfiel die vormals erforderliche PX-Knopfzelle. Diese wurden - dies sei noch kurz erwähnt - mittlerweile aus Umweltschutzgründen aus dem Verkehr genommen.



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Wochenticker Nr. 24
Beitrag Nr.: 08.06.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   07. Juni 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:02:50




Sind Amateur-Tonfilmapparate und der mit einem Magnetstreifen versehene Film, Wunderwerke der Technik ?


Im Jahr 1974 brachte der große Filmhersteller Kodak (USA), einen Tonfilm im Super 8 Format heraus, bei dem ein zusätzlicher Magnetstreifen, der fest verbunden mit dem Filmträger war auf den Markt. Technisch betrachtet, einmal mehr eine Meisterleistung in Sache Film und wieder einmal eine von Kodak.


Diese Art der Zusammenführung zweier Materialien, dem eigentlichen Zelluloidstreifen mit einem Acetatstreifen, der eine ferromagnetische Oberfläche aufweist, erforderte wahrlich Großes können in der Produktion, zumal großen Mengen bei gleichbleibender Qualität vom Hersteller als gesichert galten. Schon allein der Name verpflichtete.


Mit dieser Lösung wurde es jedem Amateurfilmer tatsächlich möglich, lippensynchrone Tonfilmaufnahmen festzuhalten. Was allerdings auch eine entsprechend ausgelegte Filmkamera voraussetzte. Die sogenannten Sound-Cameras. Kodak selbst machte es vor, und legte die Filmkameraserie Ektasound an, wovon in Europa 3 Modelle auf den Markt kamen.



Die Japaner, mit einer florierenden und sehr gut ausgebauten Amateurfilmkamera-Industrie und zudem Nutznießer des noch immer anhaltenden Booms der frühen 1970er Jahre, waren folglich sehr schnell dabei, hier die neue Marktchance zu nutzen. Was zur Folge hatte, dass fast alle bekannten Hersteller Asiens mind. 2 Modelle auf den Weltmarkt brachten.


Nun kam die Frage auf: Was macht denn diese Technik - Tonfilm und Sound-Kameras so interessant ? Einerseits die grundsätzliche Möglichkeit, Bild und Ton auf einem Träger festzuhalten. Andererseits, der Reiz zwei komplexe Techniken in einer Hand zuhalten und so scheinbar all dies handhaben zu können war groß. Denn eine Tonfilmkamera bot nun die Gelegenheit, noch näher an das Vorbild, großes Kino, heranzukommen.


Zwei Aufnahmesysteme wurden folglich vereint, die eigentlich nicht zusammenpassen. Man versuchte es trotzdem. Und doch zeigte sich recht schnell; so einfach, wie man es dem Amateurfilmer suggerierte, war die Erfolg versprechende Handhabung letztlich doch nicht. Der traditionelle Stummfilm war schon für ungeübte Amateurregisseure nicht immer leicht auf das Niveau eines zumutbaren Vorführstandards zu kommen. Nun sollte auch noch der Tontechniker im laienhaften Produzenten erwachen.


Das wesentlich höhere Gewicht des Sound-Apparates konnte man schon bei der Kameraführung feststellen. Da half auch nicht, der leichter gewordene Geldbeutel für die Anschaffung. Außerdem erdrückte jedes Gemüt, ein nicht unerheblicher Preisanstieg des Ton-Films, wodurch immer wieder der Sparzwang die freie Szenegestaltung litt.


Mit vormals 3 Filmkassetten à 15 m, standen, bedingt durch die höhere Anschaffungskosten nur noch 2 Kassetten à 15 m Film zur Verfügung, wollte man das einkalkulierte Budget nicht sprengen. Einsparungspotenzial gab es eigentlich nur da, wenn man mit intensiver Vorarbeit, jede mit Ton aufzunehmende Filmszene gut vorbereitete und konsequent überlegte, welche Szenen es wert sind aufgenommen zu werden. Spontaneität während solcher Aufnahmearbeiten war dem Kameramann kaum mehr vergönnt.


So wunderte es nicht, dass einige Filmszenen während der Arbeit durch den Tausch der Filmkassette auf Stummfilm gedreht wurden, um dann später diese Filmszenen beim Schnitt nach zu vertonen. Der Aufwand an Arbeit für die nachträgliche Bespurung dieser Stummfilmszenen, mit einem eigens dafür zu beschaffenden Bespurungsgerät, war nicht unerheblich, so ermöglichte diese Selbstbeteiligung die Kosten im erträglichen Rahmen zu halten.


Nicht jedem war es gegeben, sich dieser anspruchsvollen Prozeduren anzunehmen, nur um Tonaufnahmen, nach dem großen Vorbild, mit Bedacht, neben dem Bild, einzufangen. Nebengeräusche und besonders die Versprecher der Akteure, sofern diese für das Geschehen von Bedeutung waren, machen sehr schnell die Szenen unbrauchbar. Sie galten in der Regel als unansehnlich und somit unbrauchbar. Merkte man es als Kameramann, wurden die Szenen sofort wiederholt, ein Unterfangen, welches nicht immer zum Erfolg führte. Unerwünschte Hintergrundgeräusche, waren noch am leichtesten zu identifizieren, aber einen Text richtig zu sprechen, das will geübt sein, besonders von einem Laien.


Nichts Schlimmeres konnte auftreten, wenn das Eigengeräusch der Filmkamera als Schnurren, die saubere Tonaufnahme beeinträchtigte. Ein Effekt, der sich oft erst im stillen Schneideraum bemerkbar machte, weil am Set, bedingt durch andere Nebengeräusche, oft nicht bemerkt wurde. Tonfilmkameras mit den sogenannten Blimp auszustatten, galten als lästig und wurde von Amateuren nur seltenst eingesetzt. Trost fand man dann doch noch, wenn die Szenen nicht wiederholt werden konnten, denn der Projektor im Vorführraum macht ja ähnliche Geräusche. Daher störte nur bedingt der ungeliebte, schnurrende Ton bei der Vorführung. Da muss man allerdings erst einmal darauf kommen.


Der anspruchsvolle Filmer ließ aber auch dieses Schurren nicht zu. Außerdem versah er nicht selten seine Tonfilme mit Stereoton. Es war das Nonplusultra für Amateure. Hierfür mussten neben den geeigneten externen Tonaufnahmegeräten der passende Tonprojektor angeschafft werden. Die 2. Tonspur war nicht unproblematisch bei der Vertonung, denn dieser, nur 0,45 mm breite, eigentlich als Ausgleichsband gedachte Streifen auf dem Film, konnte nur einen bescheidenen Frequenzgang wiedergeben. Es reichte allerdings noch für Kommentare und Dialoge. Soundeffekte, bei denen hörbar ein Objekt durch das Bild läuft, galten in Fachkreisen schon als gekonnte Bildvertonung.



Stereoton-Projektoren, die gab es tatsächlich. Stereoton-Kameras gab es nie. Seit beginn des Amateurfilms, suchte man Lösungen dem Stummfilm einen Ton zu verpassen. Viele einfache und komplexe Lösungen gab es tatsächlich. Der vorgefertigte Film mit Magnetspur, von Kodak, war der letzte Versuch dem Hobbyfilmer, ein perfektes System anzubieten, Bild mit Ton zu verschmelzen. Unterschiedliche Gründe gab es dann letztlich doch, dass auch dieses System sich nicht durchsetzten konnte.


Vermutlich hatte es weniger damit zu tun, dass die Videoaufzeichnungsverfahren bereits im Kommen waren, es lag wohl er an den Anforderungen, die sich Amateure selber stellten und kaum zu bewältigen waren. Den richtigen Ton, besser gesagt, die gute Tonquelle einzufangen, ist nicht einfach. Den Tonfilm zu schneiden stellt mithin eine weitere Herausforderung dar. Das merkten allerdings jene Anfänger erst, nachdem sie alle Geräte teuer erworben hatten.


Der technische Fortschritt mit all seinen Errungenschaften die die Elektronik hervorbrachte, war kein Wunder, vielmehr konnte bestaunt werden, was die Entwicklung bei der Miniaturisierung zu jener Zeit schon erreichte. Und so kompakt zusammengebaute Apparate, erschien so manchem Mitmenschen schon als etwas fantastisches.


Der Filmstreifen mit aufgebrachter Tonspur wurde wirtschaftlich betrachtet, für den Hersteller, wie für den Konsumenten letztlich doch ein Flop. Nur wenigen Filmamateuren gelang es diese beiden Techniken - Bild und Ton - konsequent umzugehen. Denen die es dennoch schafften, sollte daher ein Lob ausgesprochen werden, was wir vom sappam hiermit tun wollen.



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Wochenticker Nr. 23
Beitrag Nr.: 01.06.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   01. Juni 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:16:51




Welche Möglichkeiten haben Amateurschmalfilmer, um einen guten Film zu drehen.

Man würde dazu neigen die Empfehlung auszusprechen: Zu allererst eine gute Filmkamera zur Hand zu haben. Eine Aussage, die vermutliche die plausibelste Antwort wäre, denn je besser die Grundausrüstung um so besser das erarbeitete Ergebnis. Sollte man meinen !


Natürlich spielt auch die Qualität des eingesetzten Film-Materials eine bedeutende Rolle. Doch hier gibt es sehr viel mehr Einschränkungen als bei der Wahl einer Kamera. Die eingesetzten Filme de dem Amateur zur Verfügung standen, waren mehrheitlich die Produkte von Kodak und Agfa, wenn man in Europa oder auf dem amerikanischen Kontinent lebte. Im asiatischen Raum dominierte Fuji mit sehr gutem Film-Material den Markt.


Aus dem riesigen Angebot an Apparaten, insbesondere die aus dem Super 8 Format, sollte ein unerfahrener Amateur die beste Filmkamera finden: Das war nicht so einfach, wie es aussah. Doch die Preis-, Leistungsangebote lagen sehr nah beieinander. So kam es manchmal zum Kuriosum: Soll es dieses Jahr sein oder soll man auf die neusten Modelle in 12 Monaten warten.


Ja, jedes Jahr warfen die Hersteller, meistens die aus Japan, neue Modelle auf den Markt und dabei waren sie recht einfallsreich, was die besonderen Eigenschaften an ihren Filmkameras ausmachte.


Hier eine Trickeinrichtung mit dem Backlight, dort eine Rückspulvorrichtung. Ein Timer, eine Aufblendeinrichtung, einen Zeitlupengang mit 48 B/s. Eine Makro-Einrichtung ein Ton-Anschluss. Ungeachtet als dessen, eine XL-Ausführung eine Compact-Filmkamera oder sogar eine Sound-Kamera mit Tonaufnahme auf dem Magnetstreifen des Films.


Doch in den ersten Jahren nach der Einführung von Super 8/Single 8 galt es ein gutes Objektiv zu erhalten. Die kleinsten Anfängerkameras mit Fix-Fokus waren mehr für Kinder gedacht als für eine ernsthafte Anfertigung eines Films. IM mittleren Preissegment der Angebote machten sich die Hersteller erbitterte Konkurrenz. Die Zoom-Objektive mussten mit Brennweitenfaktoren die Kundschaft anlocken. So gab es die stufenlose Zoom-Objektive in den Varianten von 4-facher über 6, 8, 10, und bei den teuersten Angeboten, von 12-facher Brennweitenverstellung.


Im Schnitt verkauften sich die Apparate mit 6- und 8-facher Brennweitenverstellung am besten. Sie ermöglichten auch auf leichte Art und Weise, den besten Bildausschnitt mit einfacher Zoomverstellung einzurichten. Diese Objektive zeichneten saubere Bilder vom Weitwinkelbereich bis zum Anschlag des Telebereichs, der zwischen 60 u. 64 mm, je nach Objektivausführung lag.


Alle namhaften Hersteller lieferten in der Regel ausgezeichnete Objektive, auch wenn unter den semiprofessionellen Hobbyfilmern immer wieder die Objektiv-Typen, Cine-Nikkor von Nikon, Shincor von Nalcom, Angineux und Schneider-Kreuznach an den Apparaten von Beaulieu und Nizo hervor gehoben wurden.


Manch andere Filmkameramarke mit ausgezeichnetem Objektiv, wie z. B. die Modelle Leicina, wurden vom Amateur kaum beachtet, da deren Anschaffungspreis das normale Budget eines Hobbyfilmers in der Regel sprengte. So auch Spitzenapparate von Canon oder Bauer, Elmo oder Bolex. Maschinen, die für präzise Technik bekannt waren.


Hat sich ein Amateurfilmer für einen Apparat entschieden, so galt es nun einen Film zu drehen, dessen Mindestanforderung darin lag, eine Vorführung zu erreichen, bei der die Besucher nicht gelangweilt aus dem Raum gingen. Denn man hatte ja die Maßstäbe des großen Kinos immer im Hinterkopf und somit etwas Vergleichbares als Vergnügen. Schließlich war es in den 1960er bis 1970er Jahre üblich in kürzeren Abständen, um nicht wöchentlich zu sagen, ins Kino zu gehen.


Ungeachtete aller Erfahrungen, die ein Amateur des Films machen musste, war es von besonderer Bedeutung ruhige Filmszenen einzufangen. So gehörte eigentlich zu jeder Ausrüstung eines Filmers ein Stativ. Der UV-Filter vor der Linse galt nichts als unbedingt, so wie es die Sonnenblende aus Gummi war, aber als empfehlenswert. Dies Anschaffungen war auch noch, preislich gesehen, stemmbar.


Verglichen mit jeder professionellen Filmausrüstung, waren die Beschaffungskosten lächerlich niedrig. Doch darf nicht vergessen werden, dass nun noch an einen Filmbetrachter und Filmklebepresse gedacht werden muss, um den Film nach der Entwicklung zu bearbeiten, zu schneiden. Die Bildbetrachter waren, was Qualität betrifft, nur mäßig und ließen leider so manche unsaubere Filmszene als noch akzeptabel durchgehen. Was sich später auf der Leinwand rächte.


Die Technik der Filmklebepressen, ob nass oder trocken war ausgereift und machte kaum Problem, wenn der Film sauber von Staub und Fusseln gehalten wurde. Die Kunst einen Tonfilm zuschneiden, da wo mit 18 Bildern im Vorlauf der Ton begann, war nicht immer einfach. Einständiges Probelaufen im Projektor tat keinem Film vor der Premiere gut.


Waren nun alle Filmszenen gedreht, zeigte sich schnell ein verwirrendes Ergebnis, besonders dann, wenn kein Drehbuch vorhanden war oder so eines erst angelegt wurde, nachdem der Film schon im Kasten war. Letzteres gelang nur dann einigermaßen, wenn an einem Ort und annähernd zur gleichen Zeit mind. eine Filmkassette belichtet wurde, besser war es für jeder Szenerie 2 bis 3 Filmekassetten belichtet vorliegen zu haben und daraus eine Geschichte zu entwickeln.


Nur, wer hatte schon so viel Filmmaterial bereitgestellt um evtl. 2 Minuten Film zusammen zustellen. Hier nun war der Könner gefragt. Der mit dem geschulten Blick, Gelegenheitskulissen zusehen und so einzufangen, dass später, dem Betrachter des Films, die Ausgangslage als Standort, förmlich verständlich wird.


Das große Kino arbeitete in solchen Fällen meist mit mehreren Kameras, was dem Amateur in der Regel verwehrt bleibt. Die Beherrschung über die Achsen zu drehen, gehört zu den Grundregeln, die einen guten Film ausmachen.


Grundlegend unterscheiden sich daher Amateurfilme vom professionellen Kino, denn welcher Hobbyfilmer kann unverhofft auftretenden Filmszenen aus mehren Perspektiven filmen, es sei denn, der hat einen Gehilfen. Also einen zweiten Kameramann. Wenn dem so ist, müssen aber beide einen ausgezeichneten Blick für die Gelegenheiten haben.


Was aber doch von einem Kameramann beherrscht werden kann, ist die ruhige Kameraführung, angefangen damit, dass ein Stativ zum Einsatz kommt. Denn nichts ist unangenehmer als ein verwackeltes Bild, mag die Szene noch so schön sein, die Farben passend und das Licht optimal.


Einmal davon abgesehen, dass das Objektiv gut geputzt ist, der Filter am Objektiv als geeignet ausgewählt ist und alle Batterien der Kamera die benötigte Leistung erbringen.


Um aber einen wirklich guten Film in den Kasten zu bekommen, sei es gesagt: Ein Drehbuch kann nicht schaden. Dies gilt auch, für den Filmschnitt. Denn hier ist u. U. auch noch der Ton mit einzubeziehen. Geräuschkulissen sind zu sammeln, Dialoge sind aufzunehmen und untermahlende Musik, wenn möglich mit einem Thema sollte festgelegt sein.


Gleich einem Roman oder einer Sinfonie, hat ach der Film den Anspruch die Spannung kurz vor dem Ende zu einem Höhepunkt zu bringen. Ob im Bild, im Ton oder gegebenenfalls in einem Dialog. Kann der Film mehrere dieser aufgezählten Eigenschaften bieten, so darf man sich des Erfolgs sicher sein, auch als Amateur.


Die Kunst ein ausgezeichnetes Prädikat an einer solchen Filmarbeit zu erreichen ist nur mit viel Übung zu bekommen. Seltener trifft es daher zu, dass das Anfängerglück die Hand reicht und als Pate zur Seite steht.


Was damals galt, um einen guten Film zu drehen, ist auch heute noch gültig. Ob die Szenen mit einem teuren Fotoapparat mit Videofunktion oder mit einem Smartphone aufgenommen werden, bleibt letztlich gleich. Die Zusammenstellung des aufgenommenen Materials macht es letztlich aus, einen Film mit Aussagekraft vorzuführen.



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