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Archiv: Beiträge u. Berichte über August
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Wochenticker Nr. 36
Beitrag Nr.: 30.08.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   30. August 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:52:17



Tut sich etwas an der Front der Digitalisierung von Schmalfilmen ?


Die professionellen Betriebe die sich anbieten 8-mm-Schmalfilme zu digitalisieren, müssen seit circa einem Jahr mit einem unverhofft aufgekommenen Konkurrenten kämpfen. Dem Hobbyfilmer bietet sich mit einem neuen dem auf dem Markt erhältlichen Schmalfilm-Scanner, die Gelegenheit, in eigener Regie, Schmalfilme zu digitalisieren. Der Transfermethode, Bild für Bild aufzunehmen, wird von einer recht simpel anmutenden Maschine durchgeführt, wobei 2 besondere Merkmale auffällig sind. Zum Ersten: die Filmtypen, ob Normal 8 mit 16 Bilder pro Sekunde aufgenommen, oder Super 8/Single 8 mit 18 Bilder pro Sekunde aufgenommen, werden über einen Schalter am Gerät eingestellt.

Die Digitalisierung wird auf raffinierte Weise erreicht, indem jedes Bild einfach verdoppelt wird und doch, das eine oder andere Bilder, nur einmal letztlich gespeichert, um so die .mp4 Bedingungen von 30 fps zu erfüllen. Zweitens: Das Gerät bietet eine .mp4 Datei, die auf einer SD-Speicherkarte abgelegt wird. Über eine USB-Verbindung lassen sich die so erzeugten Dateien mit einem geeigneten HDTV-Geräten abspielen.

Das der Apparat nicht für die Nachbearbeitung des digitalisierten Films ausgelegt wurde, ist sicherlich der Kostenfrage geschuldet. Was aber die vernünftige Vorgehensweise nicht schmälert, denn mit geeigneter Software am PC lassen sich die .mp4 Dateien gut bearbeiten. Insbesondere die Nachvertonung von Stumm- und Tonfilmen wird somit möglich, denn der Scanner tastet tatsächlich nur die Bilder ab und überträgt vom Tonfilm keinen Ton.

Als letzte Bemerkung die durchaus wichtig sein könnte, für alle diejenigen die Interesse hätten, mit einem dieser Film-Scanner, ihre alten Filme auf eine Speichermedium zu bekommen, sei noch gesagt: Ein 26 Minuten langer Film, das entspricht in etwa der Filmlänge die auf einer 120 m Filmspule aufgewickelt ist, wird in ca. 5 Stunden digitalisiert. Ergo, das Verfahren ist zeitaufwendig. Die Ergebnisse können sich aber sehen lassen, wenn das original Film-Material noch eine gute Qualität aufweist.

Unsere Erfahrung mit dem in Deutschland seit ca. eineinhalb Jahren vom Handel angebotenen Film-Scanner, der Bild für Bild einscannt und das Ergebnis auf einem SD-Speichermedium, in Form einer mp4-Datei hinterlässt, ist gar nicht so schlecht. Man dürfte meinen, dass ein so simpler Apparat nie eine sehenswerte Qualität liefern würde, vergleicht man die Ergebnisse, mit denen, die von professionellen Filmstransfer-Studios abgeliefert werden.

Gut, es bedarf noch zusätzlich ein wenig Geschicklichkeit mit einem modernen PC, um die Ergebnisse, welche in Form von .mp4 Dateien nach dem Scannen vorliegen, in der richtigen Geschwindigkeit Vorführen zu können. Auch fallen jetzt erst noch so manche ungeeignete, weil unscharfe oder verwackelte Szenen auf, die den Genuss der Vorführung schmälern würden. Auch kann es sein, dass die generierten .mp4 Scanner-Dateien nicht unbedingt auf jedem HDTV-Fernsehgeräten abspielbar sind, was letztlich an der vom Fernsehgerät lesbaren Codierung liegen mag. Um diesem Problem beizukommen, bedarf es einer weiteren Bearbeitung, eben, an einem PC-Computer.

Die vorliegenden .mp4 Dateien können - zur Darstellung im Internet auf ene Server hochgeladen bzw. auf den meisten HDTV-Fernsehgräten - vorgeführt werden. Mit geeigneten PHP5 Programmen sogar auf jeder privaten Homepage als Stream angeboten werden. Manche PC-Browser bedürfen allerdings anderer Formate die Filme anzusehen. Mit dem kostenlosen Software-Programm 'HandBrake' lässt sich diese Konvertierung, mit etwas Zeitaufwand, erfolgreich durchführen.

Nun wird ein weiteres Manko sichtbar, nämlich dem, dass der Film mit einer überhöhten Geschwindigkeit abläuft. Damit das korrekte Zeitmaß des Films erreicht wird, sollte nun die gesamte Filmlänge mit dem Faktor 0,6 verlangsamt werden, was mit der Software 'MovieMaker von MS', erreicht werden kann. Dieser Vorgang - ebenfalls zeitaufwendig - macht die Film-Datei letztlich, auf einem USB-Stick geladen, am HDTV-Fernsehgerät mit der korrekten Laufgeschwindigkeit abspielbar. Es ergibt sich ein wunderschönes Erlebnis, wie es bisher kaum für den Amateur und seinen Zuschauern vorstellbar war.

Wird auf einem Scanner, Bild für Bild, der Filmstreifen erfasst und mittels Software die Bildfrequenz des Schmalfilms mit der der modernen HD-Bildwiedergabe synchronisiert, gibt es so manches Problem.

Schon die früheren Übertragungsmethoden, mit Spiegeln und digitalen Camcordern, machten diesbezüglich große Probleme. Um es vereinfacht zu sagen: die Bild für Bild Scanmethode fasst jeweils 15 vorhanden Filmbilder zu einer Einheit und verdoppelt deren Bildanzahl, sodass 30 Bilder je Sekunde letztlich vorliegen. Betrachtet man nun diese Einheiten als den Stamm, so sind in der digitalisierten Datei mehr Sekunden vorhanden, als es der Film - der ja schneller lief - normalerweise Vorführt. Woraus zu schließen ist, dass die digitalisierte Datei mit mehr Einheiten - also Sekunden - versehen ist, als die des Films, wird dieser normal vorgeführt.

Hier nun ist es erforderlich, dass jede digitalisierte Datei nachgearbeitet werden muss, will man die tatsächliche Laufgeschwindigkeit des Films erreichen. Softwareprogramme, wie z. B. Movie Maker von MS, erlauben es diese Dateien umzuschreiben, ohne Verlust an Qualität. Der ursprünglich angezeigte Laufzeitfaktor 1, wird bei Filmen mit 18 fps auf 0,6 zurückgesetzt. Bei Normal 8 Filmen, die mit 16 fps aufgenommen wurden, stellt man den Faktor auf 0,533 zurück.



Um es zu verdeutlichen '15x2=30 digitalisierte Bilder pro Sekunde oder 30/30=1, was einer Einheit entspricht, folglich wird 18/30=0,6, so ergibt sich der Faktor 0,6 für die Bildfrequenz von 18 Bildern pro Sekunde'. Das Transformieren einer solchen digitalen Dateien, ist auf einem PC mit dem Betriebssystem von MS - Windows, ab Vs. 7 möglich.

Die Bearbeitungsdauer von ca. 2 Stunden ist zu erwarten, liegt eine Filmlänge von 120 m vor, also die Stummfilmlänge, die auf eine 7 Zoll-Spule passt. Alle mit dem Scanner erzeugten Film-Dateien sind letztlich vom mp4-Format, können aber erst auf dem VLC Media-Player am PC abgespielt werden, auch wenn eine Nacharbeit mit Movie Maker durchgeführt wurden. Weitere Bearbeitungen des digitalisierten Films, wie Szenenübergänge und Schnitte sind möglich, ohne das ein Verluste am Original dabei entsteht.


Die vom Scanner, als die Erste generierte Datei sollte als Master-Dateien bewahrt werden und wird trotz weiterer Bearbeitung mit dem Movie Maker nicht verändert, sie sollte unangetastet als Original erhalten bleiben.


In 6 Beiträgen berichteten wir zuvor.
Dies ist eine Wiederholung der ersten 3 Teile aus unserem Tages Ticker.
Der erste Teil wurde am 18.08.2017 veröffentlicht.






Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 35
Beitrag Nr.: 24.08.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   24. August 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 12:35:10



Immer auf der Suche nach etwas Außergewöhnlichen, passend zur sappam-Sammlung.


2009 startete die sappam.de-Seite im Internet. Der Auftritt bietet heute im neunten Jahr seit der erstem Veröffentlichung, eine umfangreiche Bebilderung und Beschreibung vieler Schmalfilmapparate, die im Laufe der Zeit dem Filmamateur von der Industrie her angeboten wurde. Diese Sammelinitiative hat sich von den ersten 120 Objekten, die damals präsentiert wurden, auf mittlerweile über 1500 Exponate erweitert. Ein Umfang, der nicht nur die besondere Aufmerksamkeit der Schmalfilmfreunde hervorruft, nein, auch all jene, die unverhofft auf diese Seiten, sozusagen als Quereinsteiger treffen.


Quereinsteiger sind mehrheitlich jene Internetsurfer, die ganz zufällig oder gezielt mit einer Modell- oder Markenbezeichnung an der Hand, in einer Suchmaschinen dieses Merkmal als Suchbegriff eingegeben haben. Suchmaschine machen es möglich auch ohne Kenntnisse des Akronyms sappam, was für Schmalfilm-Apparate-Museum steht, das gesamte Angebot der sappam-Sammlung einzusehen.


Der Mangel an Interesse, vor Ort, die Objekte in einem Museum zu besichtigen, ist in der heutigen Zeit mehr als verständlich, schon deshalb, weil eine so statisch gehaltene Materie nur jene Personen interessieren kann, die bereits Erfahrungen mit dem klassischen Schmalfilm gemacht haben. Ausnahmen wäre evtl. noch angehende Studenten der Feinmechanik, Optik oder jene, die dem Kinofilm nahe stehen.


Nach dem Untergang der Zelluloidstreifen, die durch den Erfolg der analogen und der digitalen Videoaufzeichnung verdrängt wurden, wurde auch die Technik der Filmkamera und der dazu passenden Projektoren, wie sie die Amateure der 1970er Jahre erlebten, obsolet. Mithin uninteressant. Auch muss erkannt werden, die Fertigungsmethoden der 1970er Jahre sind heute weitgehend überholt. Was bleibt ? Das wäre die Frage, die auch ein Museum beantworten möchte.


Es sind also nur noch Erinnerungen, die gelegentlich wachgerufen werden, nämlich in solchen Fallen, bei denen ein Familienereignis oder eine Aufräumarbeit auf dem Dachboden bzw. Keller alte Apparate zum Vorschein kommen lässt. Ähnlich wie es mit dem Spielzeug (Modelleisenbahn - Carreabahn) ist, an das man ich zum Geburtstag oder den anstehenden Festtagen um Weihnachten herum erinnert.


Schon früh erkannte der Betreiber dieses Internetauftritts die besondere Eigenart der Schmalfilmapparate für Amateure. Neben den vielfältigen Angeboten zeigte sich auch eine große Variabilität in den Modellen und ihrem baulichen Konzepten. Manche Hersteller von Schmalfilmkameras förderten die Präzision. Andere legten das wesentliche Merkmal auf die Optik. Einige Konstrukteure lieferten ergonomisch gestaltete Apparate ab, die im Einsatz von jedermann bedient werden konnten, ohne gleich mit vielen Knöpfen konfrontiert zu werden.


Das Industriedesign wurde immer häufiger zum Vorbild und Trickeinrichtungen ermöglichten fasst professionelle Filmszenen. Das Gewicht der Kameras des anspruchsvollen Filmfreunds wurde immer größer. Der Ton zog ein und vermochte dem Stummfilm ein neues Gesicht zu geben.


Ähnliche Entwicklungsfasen machten auch die Projektoren durch, auch wenn hier dem Anschein nach, die Modellvielfalt nicht so groß war, verglichen mit den Schmalfilmkameras.


Der einfache Projektor für den Schmalfilmer vermochte vielleicht Kinder beglücken, doch eine Leinwand im Ausmaß 1,20 x 0,9 m zu füllen, dafür bedurfte es schon Maschinen mit Leistungsmerkmalen. In erster Linie gehörten dazu: hell strahlende Leuchtmittel, lichtstarke Projektionsobjektive und eine Filmspulenaufnahme, die mit 120 m Stummfilm arbeitet. Nicht zu vergessen, die für gehobene Ansprüche die Bedingung der variablen Bildgeschwindigkeit ein Muss war oder, wenn technisch möglich, einen Filmvorschub von 24 B/s neben dem Standard von 18 B/s.


Die Produktgruppe der Projektoren wurde vom sappam erst in den Jahren nach 2015 näher beobachtet, um sie als sammelwürdig einzustufen. Daher sind z. Zt. erheblich weniger Modelle im Katalog vertreten als die der Schmalfilmkameras. Und doch ist festzustellen, dass die Zahl an Modellen durchaus beträchtlich ist. Die Firma Eumig in Österreich, konnte mit Fug und Recht sich zum weltweit größten Anbieter von Schmalfilmprojektoren in den 1970er Jahren zählen.


Alle japanischen Unternehmen boten zusammengenommen, zumindest in Europa wesentlich mehr Projektormodelle an als es Eumig tat. Daher ist eine Vielzahl von Konstruktionsvarianten zu finden. Bauer, das deutsche Unternehmen, bekannt für Kinogeräte lieferte viele Modelle doch allzuoft aufgebaut auf der bewährten Basis einer Grundkonstruktion.


Ausgefallene Modelle die sich kaum auf dem Markt gehalten haben, dürfte es geben, aber hier ist die Seltenheit der Pate des Standorts, da wo sich diese Apparate wirklich befinden. Zum Beispiel, ein Pentax 81 P.


Zurzeit ist das Angebot von gebrauchten Schmalfilmprojektoren durchaus noch vorhanden, was daran liegen mag, dass kein Film ohne Projektor vorgeführt werden kann. Eine Erkenntnis, die zwar trivial ist, aber durchaus berechtigt erscheint. Zu den außergewöhnlichen Projektoren dürften die Modelle von Dralowid, Heurtier und Bell & Köon Mitica zählen. Auch einige Ausführungen in der Bauer T Sound-Serie und doch scheint es so zu sein, dass hier das Alter der Apparate, dass Außergewöhnliche ausmachen.


Der Versuch, dem Stummfilm eine Stimme zugeben, der schon in den frühen 1950er Jahren aufkam, zeigt auch hier, dass es zu außergewöhnlichen Apparaten für die Schmalfilmer kam. Es sei kurz an das Moviphon von Zeiss Ikon erinnert und später die Vertonungskombination mit einem MC-Kassettenrekorder. Beispielsweise die von Philips oder die ausgefallenen Zusatzgeräte von Chinon.


Um noch einige außergewöhnliche Schmalfilmkameramodelle zu nennen, dürfte die Liste mit der Silma-Serie Z anfangen. Eine Bauer Filmkamera im italienischen Design der 1970er Jahre. Ebenfalls von Bauer ein Standardmodell der Serie C hier aber baugleich als Serie D die nur für den Export gedacht war. Auch Nizo machte solche Unterschiede bei der Modellbezeichnung, jedoch ohne technische Veränderungen.


Photo Porst bot unter dem eigenen Namen das Modell 1500 XL, ein leicht veränderter Apparat aus dem Hause Bauer - hier die S 715 XL - an, auch was die technischen Eigenschaften betraf. Agfa lieferte die Movizoom-Serie aus, wo das Modell S 2 sicherlich etwas besonderes wurde.


Aus Japan kommend, dürfen die Spitzenmodelle von Canon, Yashica und Nikon nicht vergessen werden. Hier war es der Preis der diese Filmkameras zur Seltenheit werden ließ. Nalcom hingegen überzeugte durch schlichte Formen und hochwertige Objektive. Elmo der eigentlich Avantgardist unter den Schmalfilmkamerabauern glänzte nicht selten mit exotischen Ausführungen. Da bleibt dezidiert nur die C 300 zu erwähnen. Ein Apparat den das sappam noch sucht, wenn möglich als Spende



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Wochenticker Nr. 34
Beitrag Nr.: 17.08.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   17. August 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 09:18:12




Wie steht es um die Funktion der alten Sammelstücke, die das sappam als Museumsobjekte besitzt ?


Ob es Spenden waren oder zugekaufte Objekte, die vom Museum verwaltet werden, kann im Allgemeinen gesagt werden, die meisten sind eingeschränkt funktionstüchtig. Einige unbrauchbar und nur als Ausstellungsstücke zu betrachten. Doch andere sind voll funktionstüchtig. All diese Exponate, wohl bemerkt, sind Apparate, die ausschließlich für Amateure konzipiert wurden und daher auch aus privaten Beständen kamen.


Den Anfang der Sammlung machte die Gruppe der Schmalfilmkameras, die vom Boom der 1970er Jahren erfasst wurden und in fasst 50% der deutschen Haushalte zu finden waren. Diese Filmapparate wurden mehrheitlich in großen Serien gefertigt und zu jener Zeit erfolgreich an den Amateur als Freund des Films gebracht. Sie stellen heute, nach knapp 45 Jahren, noch keine Besonderheit dar, auch wenn das sappam diese Apparate aus der Super 8 Familie schon als sammelwürdig erachtet.


Der Entschluss von jedem Modell jener Zeit, mind. ein Exemplar dem sappam zuzuführen, fußte auf der Erkenntnis, dass in der Gruppe der Super 8 Filmkameras und der dazu passenden Filmprojektoren, einige Modelle, aufgrund ihrer Qualität und Bauart einen hohen Anspruch an Wertigkeit besaßen. Mehr noch, wenn diese auffielen, durch das ihnen eigene Industriedesign. Anders gesagt: Eine ästhetische Form aufweisen oder ergonomisch gestaltet wurden. Eigenschaften, die generell betrachtet, durchaus noch nicht zur Selbstverständlichkeit jener Zeit gehörten.


Man könnte sogar streiten, ob der Trend zum eleganten Industriedesign aus Deutschland oder Italien der 1970er Jahre kam bzw. von japanischen Designern vorgegeben und zuerst angeboten wurde.


In Italien der 70er Jahre wurden unzählige Industrieprodukte bekannt, deren Hersteller ihre Bedeutung nur durch ein gelungenes Industriedesign erhielten. In Deutschland war Dieter Rams der Vorreiter schöner Formen, und zweifellos der bekannteste Industriedesigner der Branche. Und dies nicht nur bei der Gestaltung von Filmkameras der Marke Nizo, nein auch anderer Elektrogeräte aus dem Haus der Braun AG.


Der Wunsch gestalterisch auf das Äußere der Apparate einzuwirken war anfänglich durch die Strömungen des Jugendstils und etwas später durch die Formengebung des Bauhaus / Dessau entstanden. Erst der strategische Marketing-Ansatz, ab 1950, half bei der Produkteinführung neuer Modelle. Dem Endverbraucher sollte das Äußere der Apparate gefallen. Dazu mussten der altbekannten Stil der Vorkriegszeit, der typisch für die zwischen 1935 und 1950 liegenden Jahre war, auch bei Filmkameras für Amateure definitiv verlassen werden und neue Gestaltung annehmen, um den Markt zu erobern.


Aus Japan kam die berühmt gewordene Schmalfilmkamera, Modell Elmo 8 V, als eine der Ersten, die in puncto gelungener Proportionen, nicht von ungefähr, einen Preis für die ansprechende Formgebung verliehen bekam. Schon beim ersten Anblick dieses Apparates fällt dies angenehm auf. Selbst Details und die Funktionalität, der, im Jahre 1956 auf den Markt gekommenen Doppel 8 Filmkamera, überzeugte jeden Betrachter. Aus heutiger Sicht ist dieser Apparat und ähnliche gut gestaltete Modelle der Zeit durchaus schon als sammelwürdig zu sehen.



Durch die Einführung der Filmformate Super 8/Single 8 und somit unabdingbare Änderungen im Konzept moderner Fertigungsmethoden erforderlich wurden, beflügelte die Konstrukteure von Amateurfilmkameras merklich dem Industriedesign Aufmerksamkeit zu schenken. Klare Linien und saubere Oberflächen waren die Folge. Der Trend zum übersichtlichen Bedienungsfeld wurde eine Bedingung.


Unter diesen Bedingungen fanden auch neue Materialien Einzug in die Produktion. Was sich gelegentlich als sehr bedauerlich erweisen sollte. Denn da, nennt man die klassischen Beispiele, sind schwerwiegende Nachteile eingetreten. Eine unzureichend geprüfte Alterungsbeständigkeit der eingesetzten Klebstoffe oder bestimmte Eigenschaften, gummierter Oberflächen. Ähnliches gilt für Schmierstoffe und schnell spröde gewordene Kunststoffteile.


Diese sich als negativ auswirkenden Eigenschaften gealterten Materialien, machen heute nach ca. 45 Jahren, selbst den äußerlich gut erhaltenen Apparaten Schwierigkeiten, wenn nicht sogar deren Funktionstüchtigkeit fragwürdig. In einige Fällen wird der Apparat auch unbrauchbar. Die schrumpfenden Kunststoffbelederungen an Schmalfilmkameras, die bei sehr vielen Modellen üblich waren, um Verschraubungen zu kaschieren, sind dabei das geringste Problem.


Aufgeklebte Prismen bzw. Spiegelplättchen im Inneren einer Kamera machen so manchen Sucher unbrauchbar, mithin die Filmkamera sofort ungeeignet für den regulären Einsatz. Auch Augenmuscheln vom Okular, die sich als klebriger Gummikluppen mit der sehr unschönen Eigenschaften nicht nur die Kleider zu verschmutzen, lassen die heutigen Filmkamerabesitzer oft verzweifeln.


Fällt ein kritische Blick, zwecks Beurteilung eines Filmprojektors, auf den allg. Zustand, so werden zwei Dinge bedeutsam: das Leuchtmittel und der bzw. die Antriebsriemen im Inneren des Apparates. Antriebsriemen sind die anfälligsten Bauteile auf Alterung in einer Vorführmaschinen. Sie sind maßgeblich am Filmtransport und der Spulendrehung beteiligt. Ersatzteile für diese Riemen sind, wenn überhaupt noch, nur zu hohen Preisen erhältlich.


Zusammenfassend kann gesagt werden, im sappam befinden sich in der Gruppe der Filmkameras ca. 80% der Kameras in einem funktionstüchtigen Zustand, sieht man davon ab, dass es keine Knopfbatterien mehr gibt, die mit ihren 2,7 V den TTL-Belichtungsmesser ordnungsgemäß mit Strom versorgen. Bei den Projektoren ist das Verhältnis von betriebsbereiten Apparaten zu den reparaturbedürftigen von 60 zu 40 Prozent etwas ungünstiger.


Dadurch wird vorwiegend die Modellvielfalt zur Attraktion bei den Vorführungen in unseren Workshops. Sind die Modelle mehrfach vorhanden, können auch bei demontierten Apparaten und deren Mechanik interessanten Einsichten führen. Bei den Objektivsystemen gilt das gleiche.


Der nicht selten erforderliche Erfindergeist der Konstrukteure wird dann sichtbar, wenn patentrechtlich geschützte Konstruktionsmerkmale umgangen werden mussten. Besonderer Spaß kommt bei einer detaillierten Betrachtung auf, vergleicht man die Apparate der gehobenen Klasse mit denen der untersten Kategorie. Nicht zu vergessen sind auch jene, die als Spielzeug angeboten wurden.


Zuweilen auch kommt die Frage auf: welch Sammelwert ein Modell oder das gesamte sappam-Projekt mittlerweile erreicht hat ? Nun, dann ist zu differenzieren. Der passionierte Sammler wird jedem seltenen oder gut erhaltenen Apparat als Einzelstück einen höheren Wert beimessen, als es ein Gelegenheitssammler täte, der nur eine Vitrine füllen möchte. Der erfahrene Fotoapparatehändler kennt mit Sicherheit den Inventarwert und kommt schnell auf Zahlen, die kaum erwähnenswert erscheinen. Der ideelle Wert hingegen, der sich auf die Sammlung als Ganzes beziehen mag, steigt von Jahr zu Jahr. Schon deshalb, weil naturgemäß, die Objekte, welche es auch immer sein mögen, am freien Markt von Tag zu Tag seltener werden.



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Wochenticker Nr. 33
Beitrag Nr.: 10.08.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   10. August 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 09:38:17




Erweißt sich der Schmalfilm als Erinnerung hinderlich, verglichen mit einem Fotoalbum ?


Es bedarf kaum eines Kommentars, um diese Frage zu beantworten und doch können die Erkenntnisse der letzten 40 Jahre einiges erklären.


Fotografien, seines es Abzüge auf Papier oder Diapositive waren ein den 1960er und 1979er Jahre sehr beliebte Erinnerungsbausteine für die heutigen Opas, Omas, und deren Kinder heute oft schon selbst mit Kindern gesegnet und Enkel für die Generation die es liebte zu fotografieren.


Mit dem Boom der 1970er Jahre, in denen es der Schmalfilm den jungen Eltern angetan hatte, wurde die klassische Fotografie zwar nicht gänzlich aber doch etwas verdrängt. Die erforderliche Mechanisierung bei der Nacharbeit der Schmalfilme und deren Vorführungen verdrängten ein wenig das klassische Fotoalbum.


Nun, nicht jedem war es gegeben, ein Fotoalbum zu führen und so kamen viele Fotos nach einer Urlaubsreise genauso wie heute in eine Schachtel - ob Schuhkarton oder Plätzchendose egal. Um zunächst vergessen zu werden, mit dem hehren Ziel doch eines Tages in einem Fotoalbum zu landen.


Für die Diavorführungen, Schrecken aller Minderjährigen, wanderten zunächst die gerahmten Bilder in ein Projektormagazin, derer Ausführungen es zwei gab - Karussell und Linear. Zuerst meist ungeordnet und bedingt chronologisch, weil, wie beim Schmalfilm die Zeit der Sortierung und des Auswahltreffens fehlte.


Gemein hin hieß es: In den Wintermonaten oder kurz vor Weihnachten gäbe es genug Zeit um die aufwendige Sortierung vorzunehmen. Schließlich bedurfte es hierbei ja keines Albums mehr.


Wer es in Hinterkopf behielt und sich doch noch in der dunklen Jahreszeit an die schönen Tage erinnern wollte, gab sich der Bilderpflege hin. Alben wurden angelegt, Diamagazine sortiert und Schmalfilme kamen auf den Schneidetisch mit Bildbetrachter. So manche Stunde wurde überlegt, wie denn die Erlebnisse nochmals zu einem anschaulichen Ereignis dem Betrachter erscheinen könnten.


Das Album wurde dekoriert, der Diavortrag ausgearbeitet und die Filmvorführung zu einem Hollywooderlebnis umgestaltet. Stunden vergingen, Fantasie war gefragt und Fingerfertigkeit gehörte zur selbst gestellten Aufgabenlösung. Überall schwang ein wenig Eifer gepaart vom Ehrgeiz mit.


Verglichen mit den tatsächlich belichteten Filmen, erfuhren nur relativ wenige Bilder dieses Schicksal der geordneten Aufbewahrung. Am schlechtesten kamen bei solchen Aktionen die Schmalfilme weg, den verglichen mit der Menge an abgedrehten Filmrollen sind tatsächlich nur sehr wenige Filme nach der Entwicklung weiter bearbeitet worden.


Beim Schmalfilm ist das an dem Absatz von Filmspulen zu ermessen, die beiweiten nicht die Produktionszahlen erreichten, die erforderlich gewesen wären, hätten alle Filme einen Platz hier drauf gefunden. Der Absatz von Fotoalben hinkte auch in den Jahren der Papierfotografie nach, doch sich in den Folgejahren immer wieder Alben gefragt gewesen, vermutlich um die Bestände der klassischen Fotos nun doch noch einmal zu sortieren.


Es könnten die Anlässe von Hochzeiten und Geburtstage sein, die vielleicht auch eine Vervielfältigung vorhandener Bestände hervorruft.


Dias und Filme aus dem privaten Bereich genießen allem Anschein nach, dieses Privileg nicht. Zwar kommt es vor, dass der Wunsch auf Digitalisierung der Bilder kurzfristig im Vordergrund steht, doch wird auch dies bei näherer Überlegung letztlich oft verworfen. Begründung: Wer wird sich das wohl noch ansehen wollen. Die Jugend von heute macht ihre eigenen Bilder und die findet nach ein paar Monate auch keiner mehr auf dem Rechner.


Einzige Hoffnung besteht dann nur noch darin, sich der Zeit und dem Datum der gemachten Aufnahme zu erinnern, um aus der Flut der Schnappschüsse die richtigen Bilder zu finden. Flüchtiges durchwischen ist nun gefragt - es grüßt die alte Methode, die mit dem Schuhkarton.


Tragisch könnte es nur werden wenn Schuhkarton im Eifer eines Umzuges verloren ginge. Oder: Die Festplatte des Rechners hopsginge, der Speicherplatz auf dem Notebook nicht mehr ausreichte und dabei unvorsichtigerweise alle Bilddateien gelöscht wurden bzw. das Smartphone gänzlich verloren ginge, ohne die Bilder je auf ein anderes Medium übertragen zu haben.


Nach so einem Ereignis kommt unweigerlich der Wunsch auf Ordnung auf. Wunsch, der zum einem Vorsatz werden könnte. Jener Vorsatz, der sich stets um die Jahreswende einstellt.


Fotoalben haben hier die größte Chance nochmals ergänzt, oder überhaupt einmal angelegt zu werden. Sie haben den Vorteil, auch den älteren Semestern unter uns vorgelegt zu werden, ohne gleich mit einem erdrückenden Apparat auftreten zu müssen. Außerdem können die Alben herumgereicht werden, und jeder der Betrachter kann seine eigene Erinnerung hervorrufen, ohne dabei in Zeitdruck zu geraten.


Die nachweisbaren 3 bis 5 Sekunden Betrachtungszeit, die durchschnittlich einem Bild zukommt, kann im einem Album nach Bedarf verlängert werden ohne dabei den Genuss an anderen, der noch vorhandenen Bilder dabei zu beeinträchtigen.


Diavorträge sind bei Vorführungen sehr streng für den Betrachter. Oft überlagert ein Standbild, wie beim Dia, durch seine hohe Qualität den Inhalt und die Details. Hier hilft zwar der Vortragende nach, lässt aber dem Zuschauer wenig Spielraum für die eigenen Erinnerungen. Der Schmalfilm entfaltet eine lockere Atmosphäre im Zuschauerraum. Eigene Erinnerungen werden schneller bei Zuschauer wachgerufen, er findet sich im geschehen wieder.


Wenn nicht die sitzungsartigen Vorführungen von Film- und Diavorstellung mit kompliziert wirkenden Apparaten anfallen würden, könnten diese beiden Medien durchaus dem Fotoalbum den Rang ablaufen. Da dem aber nicht so ist, bleibt es dabei: Das Fotoalbum ist ein willkommenes Buch der Erinnerungen für alle in einer Familie. Es wird auch nicht übel genommen, wenn es schnell zu Seite gelegt wird. Es ist einfach schön, eines davon zu haben.



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Wochenticker Nr. 32
Beitrag Nr.: 03.08.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   03. August 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 10:34:10




Was bleibt übrig von der analogen Amateurvideo-Technik ?


In den 1980er Jahre zeichnete sich langsam ab, dass die Video-Technik für Amateure durchaus Erfolg haben könnte und so betrachtet den Schmalfilm ablösen würde. Es waren die Zeiten, in denen das Fernsehen (TV) noch keine digitale Technik kannte und folglich die Video-Technik jener Zeit noch nicht zwischen digitaler und analoger Technik unterscheiden musste.


Die Film-Amateure hatten gerade ein paar Jahre zuvor am Super 8 Tonfilm gefallen gefunden, was die einschlägige Industrie dazu animierte jede Menge neuer Modelle, der sogenannten Soundfilmkameras auf den Markt zu bringen. Trotz der aufkommenden Angebote tragbarer Bildaufzeichnungsmaschinen mit unabhängiger Kamera zu erschwinglichen Preisen. Auch die ersten Versuchsergebnisse ambitionierter Hobbyfilmern mit diesen elektronischen Video-Rekordern und den dazu passenden Magnetbändern wurden publik.


Eine Investition in das neue analoge Video-System war für den Amateur nicht unbedeutend. Schwere Kameras, die mit einem noch schwereren Aufnahmegerät über ein dickes Kabel verbunden werden mussten, verarbeiteten anfänglich Bilder nur in Schwarz/Weis - (siehe Bauer 1004) und etwas später in Farbe. Es kamen die Maschinen mit dem VHS-System und der 1976 erstmals vorgestellten Kassette auf. Ein 12V Gel-Akku lieferte dem Aufnahmegerät die entsprechende Energie. Von der Kamera aus, konnte der Rekorder an einem Gurt in einer Tasche seitlich am Manne hängend, angesteuert werden.


Obwohl in Japan gefertigt, leierten die asiatischen Elektronik Konzerne auch Apparate mit klangvollen Namen deutscher Firmen. Es waren die Marken die den Wandel in die Hochleistungselektronik an ihren Apparaten nicht mithalten konnten oder nicht geschaffte hatten. Was oft nur blieb, war ein klangvoller Name. Da sei kurz an Blaupunkt oder Grundig gedacht. Blaupunkt blieb zwar noch mit dem deutschen Unternehmen Bosch AG verbunden, doch arbeitete man in Kooperation mit japanischen Firmen. Grundig als größter deutscher Radioapparatsehersteller, lieferte sich einen erbarmungslosen Wettbewerb mit Sony und anderen Großkonzernen aus Japan, mit dem Ergebnis auf der Strecke zu bleiben.


Nachdem die Magnetband-Kassetten-Formate VHS (JVC) und Betacam (Sony) zum jeweiligen Standard von der Industrie eingeführt wurden, konnte die Videotechnik endgültig den Weltmarkt erobern. Betacam beschränkte sich auf professionelle und semiprofessionelle TV-Geräte, die eine höhere Bildqualität erreichten, während VHS sich auf den Markt des privaten Endverbrauchers beschränkte und somit das führende Kassetten-Format im Heimbereich wurde. Lediglich die Bildaufnahme mussten auf die etablierten, sehr unterschiedlich arbeitenden TV-Übertragungssysteme NTSC, PAL und SECAM, angepasst werden.


Die Unterschiede der gängigen TV-Übertragungssysteme hatten ihren Ursprung in den Anfängen des Fernsehens und somit am etablierten Stromnetz. Mit 50 Hz im Stromnetz, arbeitet PAL und SECAM in Europa und anderswo. Mit Stromnetzen die mit 60 Hz arbeiten, z. B. auf dem amerikanischen Kontinent wurde NTSC eingeführt. Die Verbreitung dieser TV-Sendeverfahren, die durch Länderlizenzen bestimmt war, trug nicht selten zur Verwirrung bei, wenn Videokassetten zwar in die Geräte passten, aber eine Wiedergabe nicht möglich war.


Ein weiteres Kalkül der Hersteller war, die Bildwiedergabe im TV-Format erübrigte den Kauf eines zusätzlichen Projektors zur Vorführung der Videoaufzeichnungen. So wurde es zum Schlüssel aller Amateur-Video-Systeme, mit handelsüblichen Fernsehgeräten die Bildwiedergabe der Videoaufnahmen zu erreichen.


Anfänglich übertrug man die auf Magnetband aufgezeichneten Videodaten über den Antennenanschluss eines Fernsehgerätes. Die erforderliche Modulation der Signale erfolgte im TV-Gerät über einen meist freigehaltenen TV-Kanal (36). Etwas später kam die Monitorlösungen auf, bei der die Wiedergabesignale vom Aufnahmegerät über eine am TV-Gerät vorhandene AV-Buchse erfolgt. Dadurch wurde eine spürbar verbesserte Bildqualität erreicht. TV-Geräte, die wiederum mit einem SCART-Anschluss ausgestattet waren, konnten das Composit-Signal der drei Farben verarbeiten, was nochmals eine verbesserte Bildqualität hervor brachte.


Auch die Entwicklungen bei den Kameras machten ab den 1980er Jahren merklich Fortschritte. Von der Röhren-Bildwandlern-Kamera (1/2 Zoll Newvicon) bis hin zur Charge-Coupled Devicer-Kamera (CCD), vergingen nur wenige Jahre. Im Rahmen der drängenden Miniaturisierung der Systeme brachte Sony das Video 8 System, welchem das VHS-C folgte auf den Markt. Erst mit diesen verkleinerten Video-Kassetten wurde es möglich, die sogenannten Camcorder, Apparate bei denen Kamera und Aufnahmegerät sich als Einheit befinden, anzubieten.


Als der Ruf nach nochmaliger Verbesserung der Bildqualität aufkam, wurde die Kassettenformate Hi 8 und S VHS eingeführt. Hiermit konnte erstmals der Videofilmschnitt durch Kopien vom Masterband sinnvoll durchgeführt werden. Jetzt konnte das Masterband erhalten bleiben und x-beliebig viele Kopien für die weitere Bearbeitung gezogen werden. Der Qualitätsverlust dieser Kopieren war kaum merklich.


Camcorder hatten nun ein Gewicht um die 1200-1400 g. Ein Gewicht, dass von jedermann getragen werden konnte. Mit passenden Magnetbänder wurde das Filme von 30 Minuten bis 120 Minuten erreicht und der Ton, der blieb auch nicht auf der Strecke. Mono-Ton-Aufzeichnungen waren die ersten, dann kam der Stereoton hinzu, wir schreiben das Jahr 1988.


Die Video-Geräte verdrängten erbarmungslos den klassischen Amateurfilm, das Sterben der Filmkameraindustrie war im vollen Gange. Der Super 8 Filmverkauf fiel ins Bodenlosen. Video-Kassetten und die dazu passenden Videorekorder für das traute Heim war die gewünschte, weil praktische Alternative.


Der Urlaubsfilm wurde nun auf einem Fernsehgerät vorgeführt, mit viel zu langen Szenen und vielen unbedeutenden Motiven. Das draufhalten Filmen kostete auf einmal nichts mehr, und eine Kassettenlänge reichte für den Urlaub. 60 Minuten Erinnerungen werden schnell langweilig, insbesondere für die, die es noch einmal sehen mussten. Erst recht, wenn die eigenen Erinnerungen noch wach waren.


Der Video-Schnitt, wenn er denn überhaupt noch gemacht wurde, war sehr zeitaufwendig und die machbaren Ergebnisse alles andere als in professioneller Manier. Die Beschaffung der erforderlichen Geräte, wie Titelgenerator oder Schnittsteuerungsgerät, entpuppte sich als sehr kostspielig. Ein zweiter Aufnahmerekorder wurde oft schon deshalb notwendig, weil der etablierte Videorekorder am Fernsehgerät, tief verbaut im Schrank nur mühselig vom Kabelsalat befreit werden konnte. Jede Veränderung im Wohnzimmer, am Fernseher und Videorekorder, ergänzt mit all den anderen Zusatzgeräten, artete aufgrund der Interessenslage aller Beteiligten, schnell zum Familiendrama aus.


Wir schreiben mittlerweile die Jahre 1990-1995, als die ersten PCs im Wohnbereich ihren Platz fanden. Teure TV-Karten machen es möglich Video-Filme auf einem Monitor zu zeigen, deren Qualität nicht gerade verlockend, ja im Grund genommen nochmals verschlechtert wurde. Doch die ersten elektronischen Verarbeitungsprogramme kamen auf. Und alles verlief noch immer analog, obwohl der Video-Digital-Standard (DV) in mehreren Varianten 1994 offiziell eingeführt wurde.


Ab 1998 kamen die ersten Video-Apparate für Amateure bzw. den Heimgebrauch auf die die Aufzeichnungen digital speicherten. Darunter befanden sich eine große Anzahl von Camcordern, welche in der ersten Generation noch Magnetbändern in Kassetten vom Typ MiniDV nutzten. So betrachtet kommt man zu dem Ergebnis, dass es kaum 15 Jahre waren, in denen der analoge Camcorder, als der wichtigsten Widersacher des klassischen Amateurfilms, selbst um Opfer der digitalen Technik wurde.


Leider, und das kann hier gesagt werden, konnte die Qualität der analogen Video-Filme nie mit der des Zelluloidfilms mithalten - abgesehen vom stets bereitgestellten Ton in der Analogtechnik. Das wird heute um so mehr sichtbar, vergleicht man die jeweilige Bildqualität eines digitalisierten Films aus analogen Aufzeichnungen, in das heute üblich gewordene HDTV-Format MP4 und dem entsprechenden Filmmaterial, gescannt im Bild für Bild-Verfahren, ebenfalls abspielbar auf jedem modernen HDTV-Fernsehgerät.


Was bleibt übrig ? 15 Jahre festgehalten Familien-History auf Magnetbänder in wirklich mäßiger Qualität. Der Zelluloidstreifen hingegen, der bietet selbst nach 80 Jahren noch beste Ergebnisse, die abgesehen vom fehlenden Ton, durchaus Seltenheitswert haben dürften. Vielleicht ist es jetzt Zeit einmal diese zu digitalisieren, auch wenn schon wieder die neuste Technik der Bildverarbeitung und Bildwiedergabe unter dem Begriff 4K2K, den Konsument bedrängend und angekündigt ist.



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