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Archiv-Dokument: Die Arco Filmkameras - mit weiteren - Details

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  Beitrag: 03.000.2001

Die Arco Filmkameras



     Ein Vorwort



Zur Geschichte einer Sammlung, von Dieter Scherf.






1965 habe ich meine erste ARCO Filmkamera, eine ARCO CR-8 gekauft und viele schöne Filme mit ihr gedreht. Besonders die einfache Sektorenblende in Verbindung mit der motorischen Rückspulung hatte es mir angetan, und auch die Schärfeeinstellung durch das Teleobjektiv auf einer einschwenkbaren Mattscheibe, wenn das Normalobjektiv in Aufnahmestellung war.

1970 habe ich eine ELMO C 300 gekauft, mit den wechselbaren Rückenteilen (die Weltneuheit) für Super 8 und Single 8 und nicht zu vergessen Doppel 8 (Normal 8), weil ich glaubte, auch noch auch Doppel 8 Filme weiterhin zu drehen.
Meine ARCO habe ich an ein Mitglied des Filmklubs Friedrichhafen verkauf und nur noch mit der ELMO gefilmt, später dann auch mit dem Doppel-Super 8 Rückteil.

Als die ersten Video-Kameras auf den Markt kamen, habe ich mit dem Sammeln von Filmkameras begonnen und ganz zu Anfang wieder eine ARCO CR-8 erstanden, die, wie sich nach genauer Untersuchung herausstellte, die selber Kamera war, die ich einmal verkauft hatte.
Das Erkennungsmerkmal war eine Reparatur am Teleobjektivgewinde (damals durch Fa. Varimex), die ich hatte durchführen lassen.
Es kamen noch andere Modelle von ARCO dazu, die mich alle sehr begeisterten, sodass ich mehr und mehr über die Firma wissen wollte.
Es dauerte aber noch bis 1999, bis nach vielem Suchen ein Kontakt über Taiwan nach Japan zustande kam und ich eine Fotozeitschrift aus Japan in japanischer Sprache leihweise erhalten habe, in der eine Firmengeschichte der Firma ARCO mit ihren Produkten nachzulesen war.

Die ursprünglich zugesagte Übersetzung, eines Spezialisten in Taiwan, kam leider durch dessen Tod bei einem Erdbeben im Jahr 2000 nicht mehr zustande.

Erst die Kontakte mit Jürgen Lossau, dem ich die fotokopierten Unterlagen für sein Buch über "Filmkameras" überließ, brachten teilweise einen Überblick zur Firmen-Geschichte von ARCO.


Dieter Scherf, im Frühjahr 2013



Hier nun der Auszug eines Beitrages über das ARCO
Schmalfilmkamera-Programm ab 1956 bis in das Jahr 1962.








Die Legendären ARCO 8 mm Filmkameras


Der Firmengründer von ARCO, Herr Shingera Kato reiste in die USA und sieht dort 8 mm Filmkameras. Er kaufte eine Dejur von Ansco und zeigte sie zu Hause seinen Technikern.

Herr Masso Abe Chefkonstukteur, Herr Akira Sasida, Herr Shigeo Nagakubo


Er empfiehlt, so etwas Ähnliches zu bauen, aber mit 3-fach Objektivrevolver bei sehr hoher Qualität.

Im Oktober 1956 wird die ARCO 8 zum ersten Mal öffentlich vorgestellt. Nach Cinemax und ELMO ist ARCO die dritte Firma, die so etwas baut, und kommt zur gleichen Zeit wie Canon (mit der CANON CINE 8) auf den Markt.


Arco Sektorenblende  
Die Arco Sektorenblende


ARCO wagte sich schon mit der ersten Filmkamera an dieses komplizierte Konstruktionsdetail. Masao Abe konstruiert die Sektorenblende, Naknmura ist für die dazu gehörenden Objektive zuständig.
Abe kannte die Konstruktion einer Sektonrenblende nicht, sah aber bei Mitchel etwas vergleichbares.

Für 8 mm Kameras musste das aber alles viel präziser sein.
In eine Welle von 3 mm Durchmesser musste eine 1 mm breite Nut mit einsprechender Kurve eingefräst werden, in der ein Metallstift beim Verschieben eines Röhrchens auf der Welle die Veränderung der beiden Blendenlammellen zueinander bewirkt und dabei die Öffnungswinkel der Sektorenblende präzise einstellt.

Über einen Stellhebel konnte die Sektorenblende stufenlos von 165° bis 0° kontinuierlich eingestellt bzw. in Schritten von 165°, 82,5°, 41,2°, 20,6° und bei 0° fixiert werden. Bei einigen der Kameras ging die Verstellung weiter bis zur Anzeige "S" und damit verbunden, war ein "STOP" des Filmtransportes.



Arco K 802 K  

Die Arco 8 K (K 802 K)



Dies war 1956 die erste 8 mm Filmkamera mit 3-fach Objektivrevolver und voll schließbarer Sektorenblende, (eine Weltneuheit). Die Firma Bolex kam mit einer verstellbaren Sektorenblende erst Ende 1958 auf den Markt. ARCO war folglich zwei Jahre früher erfolgreich.


Das Gehäuse der ersten ARCO Filmkameras ARCO 8 und ARCO K wurde von Yukio Sann konstruiert, das Innenleben entwickelte Masao Abe, ein genialer Konstrukteur, der auch schon die Fotokameras von ARCO zuvor konstruiert hatte.

Für die Objektive, bis zur extremen Lichtstärke von F 1: 1,4, war Yoshio Nakamura zuständig.

In kurzen Abständen, ca. alle 6 Monate, erschien eine neue verbesserte ARCO Filmkamera auf dem Markt und gingen auch in den Export. In Deutschland hatte die Firma Varimex Im- und Export, Frankfurt, teilweise den Alleinvertrieb für ARCO neben ELMO. Später kamen die Vesandhäuser Neckermann und Quelle sowie die Südwestdeutsche Warenhandels GmbH, München, Hugo Kannegießer in Minden / Westfalen und die Fa. Südwest-Filmversand, Trier, 1959 hinzu.


In England verkaufte die Firma Minster Trading Co., London ARCO Filmkameras. In Scbweden die Firma Mobackers Foto-Import ab 1957. Ob und welche Modelle evtl. nach Amerika exportiert wurden und wer den Vertrieb dort, innehaben hätten können, ist nicht bekannt.

Die Filmkameras von ARCO:



Jahr
1956
1957
1958
1958
1959
1959
1960
1960
1961
Bezeich.
K 802
K 802 K
K 803 A
K 804
K 803 B
K 804 B
K SV 3K

TV 16
Bez.-satz

8 - K


CR-8
CR-8
CR-8


Modell Arco


Supermechanika

CR-8Technika
CH-8 Triomat
Zoom S
ARCO 8-P
ARCO TV - 16
Yen


78.000
38.000
72.000
29.800



DM


690.00

995,00
565,00
448,00
468,00





Ähnlich, wie das Pan Cinor zur Bolex, entwickelte auch ARCO ein Tele-Objektiv mit ausgespiegeltem (Reflex) Sucher mit f = 75 mm Brennweite und einer extremen Lichtstärke von F 1:1,2, einstellbar ab 60 cm, mit dazu gehörender langer Sonnenblende und Ledertasche.


Arco 75 mm Tele an einer ARCO 803  
Das Arco 75mm Tele-Objektiv an einer ARCO 803


Es muss auch CinemaScope-Vorsätze - ein Anamorphot - gegeben haben, denn in einigen Kameras ist im Sucher eine Markierung dafür vorhanden.

Auch Projektoren wurden von ARCO konstruiert und verkauft, allerdings lässt sich ein deutlicher Unterschied zu den wirklich qualitativ gelungenen Filmkameras erkennen. Sie fallen in ihrer Ausführung deutlich gegen die Kameras ab.

Zwei verschiedene Projektoren wurden von ARCO produziert. Der erste, der unter der Modelbezeichnung FAMILY geführten Projektoren mit ARCO Talkie Sync kostete 18.800 Yen, hatte eine 100 Volt / 300 Watt Lampe, deren Licht über ein 90° Spiegel durch den Film und Objektiv auf die Leinwand gelenkt wurde.
Spulenkapazität 60 Meter. Einfacher Transportmechanismus, ähnlich wie die der bei Kodak Brownie-Projektor Baureihe.

Das 2. etwa bessere Gerät, ARCO Syncro Farnily, zum Preis von 20.800 Yen, sah wirklich viel professioneller aus. Die Apparate konnten mittels Tonkoppler, durch den das Tonband hindurch geführt wurde Bild und Ton synchron vorführen. Ein auf das Tonband geklebte Schaltband startete den Projektor und eine vom Tonband angetriebene Welle stellte den Synchronlauf, zwischen Tonband und Projektor sicher.

In welcher Qualität dies geschah, ist nicht bekannt, da diese ARCO-Projektoren nur in geringer Zahl auf dem Markt waren.



Am Rückgang der Weltmarkt-Preise ab 1958, auf fotografische Geräte, lassen sich die Probleme, mit denen ARCO zu kämpfen hat, ablesen.

Um überhaupt mithalten zu können, werden die Modelle nun in technischer Hinsicht abgespeckt. Welche Vorgaben in diesem Zusammenhang die Großkunden Neckermann und Quelle in Deutschland gemacht haben, kann man nur vermuten, zumal sich beide Versandhäuser einen erbarmungslosen Preiskampf lieferten. Bei den späteren CH-Modellen haben beide Unternehmen unterschiedliche Ausführungen angeboten, die preislich nicht mehr miteinander vergleichbar waren. So z.B.wurde, eine unterschiedliche Objektivbestückung, oder mit bzw. ohne Filmrückspulmöglichkeit bei gleichem Basis-Modell angeboten. Mir sind allein 5 verschiedene CH-Modelle bekannt, auf die ich noch später eingehen werde. Auch ist es nicht auf den ersten Blick erkennbar, ob ein 6,5 mm Weitwinkelobjektiv als Fixfocusobjektiv oder mit Einstellfassung eingebaut war.


Eine Großserienfertigung der aufwendig konstruierten Kameras war nicht möglich und so war die kleine Firma Ende 1960 zahlungsunfähig.



Für die Fernsehanstalten Nippons (NHK) wurde noch die ARCO TV 16 die drei Objektive trägt - 12,5 mm, 25 mm, 75 mm - alle mit der Lichtstärke F 1:1,8 entwickelt.


5 Kameras gingen in den Export für weitere 45 wurden Teile fertig gestellt worden und Bedienungsanleitungen gedruckt. Aber während der Montage, im Frühling 1961; kam das endgültige Aus.








       


Erstellt am:   Dienstag der 14. Mai 2013 - Mitteleuropäische Zeit - 18:33:26

   Autor:     Dieter Scherf

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