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'Turret' und 'Revolver' was ist das ?

So wie man in der Fotografie heute noch sagt: Bilder schießen, so mutet diese Aussage an, als währe das schießen von Bilden auch ein kriegerisches Handeln. Solche Art der Abwandlungen im Sprachgebrauch findet man nicht selten, so kommen auch die Worte 'Turret' und 'Revolver' im Maschine- und Apparatebau nicht selten.


Revolver, das spanische Wort für vermischen oder umdrehen, entspricht im Sinne dem englischen Wort turret. Beide Worte habe ihre ganz eigene Bedeutung in der Handfeuerwaffentechnik gefunden und sind deshalb weltweit auch als ein Synonym, wie z.B. dem Revolver als ein Pistolen-Typ, weitgehend bekannt.


Nachdem der Schmalfilm-Apparatebau auch einen typischen Mechanismus, der eines Revolvers, eingeführt hat, bei dem der Vorteil darin bestand, nicht nur ein Objektiv vor der Kamera zu haben, so wurden vor das Basis-Objektiv der Kamera Vergrößerungs- und Verkleinerungs-Linsen mittels eines Revolvers gebracht, also in diesem Falle an einer Scheibe, die durch drehen um eine zum Lichtstrahl parallel liegende Achse beweglich war. Mit dieser Einrichtung gelang es dem Kamera-Mann vorteilhafte Filmszenen ohne große Unterbrechung mit Brennweiten des Tele- und Weitwinkels zu machen.


Der Mechanismus wurde anfänglich nur mit den Objektiven für die Filmbelichtung ausgestattet, erst später bei hochwertigen Apparaten wurde die Revolver-Scheibe auch mit Objektiven für den Sucher bestück womit der Kameramann im Sucher-Okular den Bildausschnitt größer oder kleiner als die Normalbrennweite von f = 12,5 mm - sah.

Bild rechts: typische Anordnung eines 3er Revolvers mit 2 zusätzlichen Objektiven, Tele- u. Weitwinkel. Die 3. Öffnung war der Normaloptik vorbehalten, also ohne weiteren Linsensatz. Links im Bild: einäugige Kameras zum Vergleich





In der Waffentechnik setzte sich um 1840 herum in den USA, neben dem Begriff 'Revolver' auch das Wort 'Turret' durch, weil in der technischen Entwicklung von Pistolen und somit durch Wettbewerb zwischen den Herstellern, die Anordnung des klassischen Patronenhalters der Pistolen, der Revolvertrommel, durch einen Scheibe ersetzt wurde.


Unter der Berücksichtigung der Sprachgewohnheiten bildete sich im englischen Sprachgebiet von Amerika auch das Wort Turret-Kamera heraus und ist daher häufiger dort zu finden als im Europa, obwohl das technische Prinzip der Anordnung von Objektive bei allen Film-Kameras das gleiche ist.


Nach der Einführung von Reflex-Kameras die mehr oder weniger gleichzeitig mit der Gummilinse, der sogenannten Zoom-Optik, auf den Markt kamen, erübrigte sich die Revolver/Turret Technik und wurde nur noch bis Anfang der 1970 Jahre bei hochwertigen Spezial-Kameras im professionellen Bereich sowie bei TV Studio-Kameras eingesetzt um vorhandene bzw. hochwertige Objektive weiterhin nutzen zu können.

  Herausgegeben am:    22.06.2011 - 16:53:01