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Archiv: Beiträge u. Berichte über September
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Wochenticker Nr. 40
Beitrag Nr.: 28.09.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   28. September 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:21:18




Wen interessiert es noch, was der Schmalfilm vor Jahren aufnahm
?



Diese Frage wird uns immer wieder gestellt. Die Anlässe sind zugegebenermaßen unterschiedlich aber der Sinn bleibt oft der gleiche. So erhalten wir Anrufe im Museum, mit der spezifischen Frage: Was soll ich denn mit meinen geerbten Schmalfilmen machen ? Oder: Lohnt es sich, noch diese zu digitalisieren ? Auch klingt es fragend: Einige Filme sind schon digitalisiert worden, können nun alle alten Filme entsorgt werden ?


Der Eine oder Andere fragt: Sammelt das Museum auch private Super 8 Filme ? Gelegentlich wird angefragt: Wie viel kostet mich das Einlagern von einigen Rollen Schmalfilm ? Der großzügige Spender stellt nicht selten die Forderung: Wenn ich die Filme spende, muss ich sichergehen können, dass die Filme nicht veräußert werden.


Bei solchen oder ähnlichen Anlässen werden wir oft überrascht, welche Wertschätzung des hinterlassenen Filmmaterials, das oft vor mehr als 40 Jahren belichtet wurde, noch zugemessen bekommt. Es sind aber die Fälle, bei denen wir unsere Hochachtung aussprechen. Die Besitzer solcher Schätze machen sich noch Gedanken darüber, was soll denn damit geschehen, mit diesen Dokumenten der Vergangenheit. Andere entsorgen die Filme ohne darüber nachzudenken, was deren Inhalte in Zukunft noch bedeuten könnte.


Vielfältige Gründe mag es geben, aufgefunden Filme bewahren zu wollen oder diese als unbedeutenden Ballast zu erklären. Beide argumentative Ansätze kann man verstehen, in einer Welt die der das aufgenommene Bild als Bestätigung seiner selbst in erster Linie wahrgenommen wird und nicht als wesentliches Dokument des Gewesenen betrachtet wird.
Der Kanadier, des den Begriff 'Selfie' in die Welt setzte, erkannte sehr wohl diese Selfies als des Menschen Eitelkeit. Sodass es uns nicht verwundern darf, wenn alle Filme von den jungen Leuten von heute als unbedeutende Hinterlassenschaften betrachtet werden. Da haben es die altbekannten Fotoalben noch etwas besser. Deren Buchformat zwar etwas sperriger ausfällt als normale Bücher, doch sie liegen oder lagen nicht selten neben ehrwürdigen Folianten und Dokumenten in einem Haushalt, denen man noch etwas Respekt zollt.


Filmrollen oder auch Diakästen, könnten diesen erhobenen ehrwürdigen Platz nie erreiche, das mach auch daran gelegen haben, dass zusätzliche Geräte für die Betrachtung der Filme erforderlich werden. Es sind die Projektoren, deren Lebenszyklus schon weit überschritten ist und folglich, deren Bedienung oft unbekannt bleibt. Ganz abgesehen davon, dass die Inhalte der Fotografien bzw. die der Filme oft, weil unsortiert, folglich ohne Historie, hinterlassen wurden.


Ein aufgeräumtes Fotoalbum weißt in den meisten Fällen noch Namen, Jahreszahlen und Orte auf. Eine Diasammlung hingegen, ist gleich einem Schmalfilm stumm. Da wird die Erinnerung eines auf den Bildern zu sehenden Beteiligten, ob alt oder jung, zum Pate der erzählenden Geschichte. Ein Pate, nur der, der die Bilder zum Leben erwachen lassen könnte.
Eine Filmrolle, die einen 120 m langen, widerspenstigen Streifen beinhaltet, kann sich heutzutage nicht gegen die miniaturisierten Speicher-Chips durchsetzen. Abgesehen davon, dass letztlich auch die zu erwartende Bildqualität, wenn es sich um eine der besseren Super 8 Filme handelt, dem heutigen Betrachter wehtun muss.


Wir sind so verwöhnt, durch die schnell geschossenen Video-Clips der Smartphones, dass es vermutlich kaum auffallen würde, wenn in 50 Jahren nicht mehr als ein Bruchteil der je gemachten Video-Sequenzen noch erhalten sind. Schon heute neigen, die ziellos geschlossenen Szenen in Vergessenheit zu geraten, wenn nicht eine ordentliche Anlage der Dateien vorgenommen wird.


Ganz abgesehen davon, dass in 50 Jahren vermutlich die heutigen Dateiformate weder am Fernsehgerät noch an anderen Bildgeneratoren gar nicht mehr abspielbar sein werden. Ähnlich dem Problem des Schmalfilms, der mangels Projektoren nun den passiven Tod durch Alterung erfährt.


Wer sich allerdings heute mit der Digitalisierung von Schmalfilmen auseinandersetzt, sieht sich vor dem Problem der Übertragungsmöglichkeiten auf ein elektronisches Medium. Kaum zu glauben, dass es Lösungen gibt, die durchaus ein annehmbares Ergebnis bringen, ohne das, ein zimmergroßer Apparat, die alte Filme in ein lesbaren Codec (mp4) für PC´s und Fernsehgeräte überträgt.


Leider bleibt bei dem oben angedeuteten vereinfachten Bild für Bild Scanverfahren ein im Original gedrehter Tonfilm stumm, was sich aber letztlich mit etwas Geschicklichkeit an jedem PC nacharbeiten lässt.


Welche Bedeutung haben nun diese Filme für die Menschen von heute ? Nun es mag etwas befremdlich klingen, wenn erst ein bestimmtes Alter der heute Jugendlichen erreicht werden muss, um zu verstehen, welch Schatz sich in der Materie verbirgt. Zumindest der, das kann schon jetzt gesagt werden, der eine Familienchronik am Leben hält. Vergleichbar einem Tagebuch !


Und wer weiß schon, was in 30 oder 40 Jahren geschieht, um nicht doch noch mal auf seine Vorfahren, sei es bewusst oder unbewusst, zurückgreifen zu müssen, die dann ein lebhafter Film aus der Ära des Zelluloids als letzte Erinnerung dem Betrachter nahe bringen kann.


Unser Plädoyer wäre: alle alten Filme zu erhalten, so wie es ein Familienstammbuch, ein Fotoalbum oder andere wichtigen Dokumente sein können. Das Interesse daran wird sich irgendwann bei jedem von uns einmal melden. Das ist sicher, wir müssen nur bereit dazu sein !



Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 39
Beitrag Nr.: 21.09.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   21. September 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 12:54:11



In welchen Bevölkerungskreisen wurde der Schmalfilm populär?


Die französische Firma Pathé feierte die ersten Erfolge beim Absatz ihrer Schmalfilmkameras in den Jahren 1928-29, Kameras, die das Format 9,5 mm hatten, jenes Format, das die Perforation zum Transport des Films in Streifenmitte hatte, jeweils dort, wo sich zwei Bilder trafen.


Es waren die Jahre vor der großen wirtschaftlichen Rezession, die erst im Herbst des Jahres 1929 durch den Börsenkrach in New York (USA) begann. Bis dahin wurde in wohlsituierten Kreisen der französischen und US-amerikanischen Gesellschaft das Filmen von Amateuren sehr beliebt.


Die Kameras, mittlerweile klein geworden und mit Federantrieb versehen passten schon in jede Tasche und fielen auch nicht besonders auf, wenn man sie zückte um Filmszene vom Straßengeschehen oder flanierender Damen in Parks drehte. Man wollte gesehen werden !


Das Filmmaterial war zwar noch schwarz/weiß, doch die machbare Filmlänge von ca. 3 Minuten je Spule begeisterte dennoch Zuschauer im heimischen Umfeld.


Die Wirtschaftskrise, die ab 1930 weltweit zu spüren war, brachte dem Film, ob dem großen Kino oder dem Amateur einen Rückschlag, sowohl in der technischen Entwicklung wie auch in der angewendeten Praxis. Es fehlten einfach die finanziellen Mittel der Bevölkerung. Jeder Absatz von Luxusgütern fiel in Unendliche, was auch für die Fotografie und anverwandte Produkte galt.


Erst 1932 brachte Kodak, des damals schon weltgrößten Filmherstellers, eine neue Variante vom schon als Standard geltenden 16 mm Filmstreifen auf den Markt. Es sollten den Namen Standard 8 bekommen, in Deutschland etwas später eingeführt kam der Begriff Normal 8 bzw. Doppel 8 auf. Ein Format, welches auf dem 16 mm Streifen basierte und lediglich eine weitere Perforation zwischen den bereits vorhanden Löchern aufwies. Der Gedanke hinter dieser Ausführung war recht einfach, denn durch Teilung des Streifens wurde es möglich auch hier die Amateurfilmkameras konstruktiv kleiner auszuführen.


Fertigungstechnisch konnte Kodak die vorhandenen Produktions- und Entwicklungsanlagen mit wenig technischem Aufwand beibehalten und einem weniger betuchten Kundenkreis die Freude am Filmen anbieten. Eine Ersparnis von ca. 80%, gegenüber dem herkömmlichen Möglichkeiten, was sich in jedem schmaler gewordenen Haushaltsbudget bemerkbar machte.


Es fehlten nur noch die Filmkameras für den Amateur, die in ihrer Ausführung leichter und kleiner werden konnten. Man setzte dem 9,5-mm-Filmformat von Pathé etwas entgegen. Auch Agfa in Deutschland begann dieses Normal 8 Filmformat ab 1933 anzubieten. Nicht nur den Film, nein, auch Schmalfilmkameras.


Die ersten Normal 8 Schmalfilmkameras ermöglichten Filmszenen in ausreichender Qualität, mehr noch, der Filmstreifen wurde nun als Sicherheitsfilm angeboten, sodass die Brandgefahr bei der Projektion im heimischen Umfeld so gut wie ausgeschlossen werden konnte.


Da sich die Wirtschaft in den folgenden Jahren etwas erholte, kam man dem Wunsch zur Farbfotografie immer näher. So bot es sich an, dass Agfa im Jahr 1934 erstmals einen kinotauglichen Farbfilm auf den Markt brachte. 1935 zog Kodak nach und die bereits bekannte 3-Zoll-Filmspulen, mit dem 16 mm breiten Streifen, bei einer Länge von 7.5 m wurde mit Farbfilm angeboten.


Die Olympischen Spiele in Berlin, im Jahr 1936 brachten den Durchbruch in der Amateurfilmgeschichte. Auch im sappam ist nachweißlich eine Agfa Movex 8 aus dem Jahr 1936 stammende Kamera im Bestand. Der Vorteil dieser Farbfilm geeigneten Apparate war, dass durch das farbkörregierende Objektiv an der Kamera auch der schwarz/weiß Film konturenreichere Bilder ermöglichte.


Wie aber so oft, ist der Maßstab, den große Veranstaltungen, wie es Sportveranstaltungen suggerieren, nicht unbedingt der Maßstab, den sich die Hersteller innovativer Produkte erhoffen. Im Fall des Amateurfilms zeigte sich aber ein Durchbruch, zumindest in den gehobenen Kreisen der Gesellschaft.


Erst der 2. Weltkrieg, ab dem Jahr 1939 bis zu seinem Ende im Jahr 1945 ließ die Bereitschaft der Amateure Filme zudrehen nach. In einigen Bereichen wurden noch professionelle Reportagen auf 8 mm Material gedreht, oft aber auch aus Mangel an anderem Filmmaterial.


Erst 1945 im Spätherbst kamen die ersten Amateurfilmkameras wieder zum Einsatz, was in erster Linie daran lag, dass in Europa und Japan, die Industrie in Trümmern lag und andere Prioritäten der Bevölkerung, als es das Filmedrehen ist, im Vordergrund standen.


In den Jahren 1950 bis 1965, erholte sich die europäischen und die asiatische Wirtschaft außerordentlich schnell, was auch dem Hobby Schmalfilm gut tat. Die bekanntesten Hersteller von Schmalfilmkameras in Deutschland, Eugen Bauer und Niezoldi und Krämer GmbH (Nizo)), boten nun Filmkameras an, die auch dem Anspruch mehr und mehr genügten, den ein Amateur seinem Film zusprach.


Es bedurfte allerdings noch immer ein - sagen wir einmal, technisches Verständnis - eine kleine Filmkamera zu bedienen. Es war das unangenehme Filmeinlegen, was so manchen Anfänger den Spaß verdarb. Lösungen mit Magazinen gab es, doch diese erleichterte höchstens die Fummelei vor Ort und beschleunigte ein wenig, das Umkehren des Films nach 7,5 m Belichtung.


Mit der Einführung der Filmformate Super 8/Single 8 verbesserte sich schlagartig die Handhabung und der Boom der filmenden Amateure setzte ein. Japan als schon bekannt gewordener Lieferant hochwertigen Fotoapparate vermochte in der breiten Schicht der Gesellschaft vertrauen zu schaffen und konnte den Markt der Schmalfilmkameras auf allen Ebenen mit einschlägiger Technik bedienen.


Kodak sicherte die hochwertige Qualität seiner Filme über Jahre hinweg zu und stand nur im asiatischen Raum mit dem japanischen Filmkonzern Fuji im Wettbewerb. Fuji lieferte dort vorwiegend Single 8 Filme, die folglich nur in Single 8 Filmkameras (Fujica) eingesetzt werden konnten.


Mit dem Fortschreiten des Booms bis in die Mitte der 1970er Jahre konnten alle Gesellschaftsschichten in den USA/Kanada, in Europa und in Asien, hier Japan Südkorea und Taiwan am Trend zum privaten Film teilnehmen. Wodurch ein ungeheuer großer Fundus an Filmen entstand die das Familienleben im privaten Bereich einfingen.


Dieser Schatz wurde aber noch nicht gehoben, auch wenn er langsam zu vergehen scheint, denn das Filmmaterial leidet mittlerweile am natürlichen Alterungsprozess. Und dem sollte doch noch mittels moderner Technik ein Riegel vorgeschoben werden. Die Jahre zwischen 1950 und 1980 waren die Ersten, in denen bewegte Bilder das gesellschaftliche Verhalten der Zeit in seinen umfangreichen Facette widerspiegelt.


Es dürften diese Schmalfilme in ihrer Summe, ein kulturhistorisches Dokument sein. Bewahren wir es vor dem Untergang auf!



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Wochenticker Nr. 38
Beitrag Nr.: 14.09.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   14. September 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:59:31



Es gibt interessante und weniger interessante Schmalfilmkameras für Amateure.


Bekanntlich ist Schönheit eine Geschmackssache. Das gilt auch bei den unterschiedlichsten Ausführungen von Schmalfilmkameras. Denn nicht umsonst sind die einmal angebotenen Modelle auf den Markt gekommen.


Bevor das eintrat, dass ein Modell auf den Markt kam, haben sicherlich mehrere Manager aus Technik und Vertrieb Meinungen geäußert und Entscheidungen getroffen. Wenn man als Außenstehender bedenkt, dass an die 3500 Modelle in gut 70 Jahren den Amateur zum Kauf anregten, dann wurden auch ebenso viele Entscheidungen in den Werken getroffen.


Sicherlich traf man von diesen Entscheidungen noch einige mehr, wenn man bedenkt, dass etliche Modelle schon in der Vorfase der Entwicklung vorgestellt wurden damit Wünsche, Trends und Machbarkeit einer späteren Festlegung standhalten. Auch Tests auf Prüfständen half dabei sehr oft.


Schon beim ersten Anblick, also dem Erscheinungsbild, galt die Liebe zu einem Objekt, dass man später bei sich tragen würde. Dieses Gefühl musste so mancher Schmalfilmer über sich ergehen lassen. Und doch standen sich die Kenntnisse in der Fotografie mit ihrer Machbarkeit oft im Weg. Mehr noch, beim Kauf einer Kamera entschied man sich als Amateur, im Vertrauen, die Filmergebnisse werden schon meinen Ansprüchen genügen.


Ja, ein Test war zumindest Vorort nicht durchführbar. Ein guter Name trug selbstverständlich dazu bei, dieses Vertrauen in die Sache zu legen. Da war es der Grant, des anbietenden Unternehmens bzw. der der Marke eines Apparates.


Noch heute werden Schmalfilmkameras der Marke Bolex aus der Schweiz hoch geschätzt. Da galt es schon zu wissen, dass Schweizer Präzision nicht enttäuschen kann. Alles überliefert und gefestigt durch die Schweizer Uhren.


Andere Marken mussten nach dem 2. Weltkrieg, hier sind die japanischen Marken vorwiegend mit gemeint, sich erst ein Renommee schaffen, das überzeugend wirkte. Japan als letztlich größter Lieferant von Fotoapparaten aller Art für Amateure, konnte dieses Vertauen durch Qualität und gebotener Leistung erbringen. Die Kundschaft wurde überzeugt anhand hochwertiger Produkte.


Es brauchte ca. 20 Jahre betrachtet man den Start der Amateurfotografie und die des Amateurfilms, der einer breiten Masse zugänglich wurde, ab 1945. Erst 1965 begann der Boom des Amateurfilms mit der Einführung des Super 8/Single 8 Filmformats.


Ab hier galt es, alle Möglichkeiten dem Amateur anzubieten, die auch das große Kino schon verwirklichte. Was nicht heißen soll, dass zuvor äußerst hoch entwickelte Schmalfilmkameras auf dem Markt gewesen wären. Da muss man nur an die Apparate von Agfa denken, der Serie Movex Reflex GSB. Oder die von Pentaka mit der Pentalex 8. Auch aus Japan kamen Spitzenmodelle aus dem Hause Arco, Elmo oder Yashica. Um nur einige zu nennen.


Immer wieder kommt es uns zu Ohren, dass sich die Besucher unserer Web-Seiten darüber freuen, dass auch ihr Modell gelistet ist. Verwundert sind dann noch jene Besucher, die tatsächlich im Besitz eines der außergewöhnlichen Modelle sind, weil diese bereits Seltenheitswert besitzen. Da kommt beispielsweise die Dralowid Reporter Kamera an erste Stelle. Aber auch die Apparate von Zimmermann, die der Reihe 'Cima' oder jene aus Frankreich, wie beispielsweise die Christen D 8-1.


Beaulieu aus Frankreich genießt noch heute einen guten Namen, wenn da nur nicht die Batterieprobleme das Außergewöhnliche wären. Nizo, schon immer in bester Gesellschaft vertreten, machte den Sprung zur Exklusivität mit den 'Silberlingen', der Modellreihe mit klarer Linie und anerkanntem Design. Leitz mit der Leicina überzeugte die Profis unter den Schmalfilmern.


Aus Japan kamen nicht nur die Exoten wie die Apparate von Elmo, nein auch die Filmkameras mit legendären Objektiven, z. B. die von Nalcom, Carena und Exclusiv FTL, alle mit Shinsei Optical-Linsen. Oder die Spitzenmodelle Fujica von Fuji. Nikon und Minolta brachten Hochleistungsapparate auf den Markt, die nur selten Absatz fanden. Der Wettbewerb auf dieser Ebene war sehr groß, da die Einzelgänger der Schmalfilmszene, die die Leistung gut gemachter Filme würdigten, doch immer klein blieb.


Mit dem Aufkommen der eingebauten Tontechnik und der dafür ausgelegten Filme, der Sound-Filme, brach ein neues Zeitalter im Kamerabau an. Zum Ersten: die Apparate, ob Filmkameras oder Projektor mussten neu konstruiert werden, zu einem Zeitpunkt, an dem auch neue Fertigungsmethoden aufkamen, und zum Zweiten: Am Horizont war schon zu merken, dass die analoge Videotechnik die ersten Versuche startete, auch den Amateurbereich für sich zu erobern.


Es blieben kaum mehr als 5 Jahre übrig, in denen die Soundtechnik am Kameras entwickelt werden konnte, um Verbesserungen zu erfahren. Lediglich die Einführung lichtstarker Objektive konnte den Absatz und somit die klassische Filmerszene um weitere 3 Jahre retten. Dann brach der Markt zugunsten der analogen Video-Aufzeichnung tatsächlich ein.


Als Spitzenmodelle aus der Sound-Ära haben sich die Bauer S 715 XL und die Canon 1014 XL S, sowie von Elmo die 1012 S XL und Yashica die 50 XL Sound hervorgehoben. Nicht zu vergessen sind dabei die Apparate von Beaulieu.


Wer aber meint, dass im sappam bereits alle Varianten und Ausführungen der jeher gebauten Schmalfilmkameras vertreten sind, dürfte sich täuschen. Immer wieder finden wir Modelle, seien es solche auf Bildern oder im Privatbesitz befindliche, die noch keinen Platz bei uns gefunden haben. Mag sein, aus Mangel an Gelegenheit oder anderen , dass diese zu uns kamen. Spenden würden sicherlich noch einiges bewirken, denn unsere Sammlung kann schon heute als 'bemerkenswert' betrachtet werden.



Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 37
Beitrag Nr.: 07.09.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   07. September 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:52:17




Tut sich etwas an der Front der Digitalisierung von Schmalfilmen ?
Teil 4 bis 6.



Die Aufnahmemethode des Scanners, 15 Bilder als Einheit während der Digitalisierung zu erfassen, führt dazu, dass die Movie Maker Software von MS diese Einheiten wahrnimmt. Man muss es sich aber so vorstellen: Der Scanner erfasste jedes Bild, verdoppelt es und generiert nach 15 eingescannter Bilder eine Einheit, die dann aus 30 Bildern - Bedingung für digitale Dateien - besteht.


Das heißt, dass die Zahl der aufgelaufenen Einheiten nach dem Ende der Scanarbeiten größer ist als die Zahl der Sekunden, die der Film bei 18 fps tatsächlich laufen würde. Halbiert man nun diese Einheiten, - was der Scanner automatisch macht - wird die digitalisierte Datei schneller von der Movie Maker Software vorgeführt.


Das Resultat heißt nichts anderes, dass der Film nun zeitlich, mit halbierten Einheiten und mit 30 Bildern pro Sekunde abläuft und ist somit zu schnell. Die Elektronik erlaubt es aber mittels eines Faktors, der Laufgeschwindigkeit der Bildfolge bestimmt und mit 1 festgelegt wurde, zu beeinflussen bzw. zu verändern.


Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass eine Veränderung der halbierten Einheiten, mit dem Faktor 0,6, um bei dem Beispiel von 18 Bildern pro Sekunde zu bleiben, die tatsächliche Filmlaufzeit erreicht werden kann. Also eine langsamere Vorführzeit gegenüber der ursprünglichen digitalisierten Datei des Scanners.


Es ist nicht ganz einfach den Gedankengang zu verstehen, er ist aber einer Logik unterworfen und somit sachlich korrekt. Wenn nun einzelne Bereiche, des digitalisierten Films, eine leichte Flimmereigenschaft aufweisen, so ist dies in der Ungenauigkeit der ursprünglichen Filmbelichtungsfrequenz (fps) zu suchen, die nicht immer die Vorgabe von 18 fps entsprach.


Meistens verlangsamte sich die Filmbelichtungsfrequenz dann, wenn der Batteriesatz an Leistung verlor. Soll heißen: Es wurden nicht mehr die 18 Bilder pro Sekunde belichtet, weil der Antrieb langsamer wurde.


Hat man nun mit dem Bild für Bild-Scanner eine mp4-Datei generiert und diese mit dem Movie Maker von MS so verändert, dass die Bild für Bild-Vorführung mit 18 fps läuft, so summieren sich die Bits u. Bytes bei einem Film von 25 Minuten Länge, also der Zelluloidfilmlänge, die in etwa auf einer 120 m Spule Platz hat. Solche Dateien liegen dann bei eine Größe von ca. 2 GB.


Es versteht sich, dass wir hier von der höchstmöglichen Auflösung, von 1440 x 1080 px, also HD Qualität sprechen. Die Dateien sind nun vorführbar, auf PCs mit modernen Flachbildschirmen und HDTV-Geräten die über einen USB-Anschluss verfügen, allerdings dann auch das mp4-Format der Datei einlesen können. Wollte man nun diese Video-Filme streamen, das heißt, auf einer eigenen Web-Site laufen lassen, so stellt sich die Frage: Wer soll es sehen ?


Kommt nur ein bestimmter Kreis von Zuschauern in Frage, von dem man weiß, welche Computer mit welchen Browser eingesetzt werden, so kann man den passenden Codec streamen, denn nicht alle Browser unterstützen das Datei-Format mp4, welches nach der Bearbeitung von Movie Maker vorliegt.


Will man erreichen, dass die Allgemeinheit den Videofilm sehen kann, so müssen mindestens 2 weitere Formate von der erarbeiteten mp4-Datei generiert werden. Ähnliches gilt für solche Fälle, wollte man den Videofilm über einen der sozialen Medien, wie Youtube, streamen lassen.


Außerdem könnte man sich für eine geringere Auflösung des Filme entscheiden, um die Dateigröße zu verringern, wenn die Vorführungen nur auf einem Smatphone oder Tablet mit weniger Ansprüche an Pixel laufen sollen.


Um nochmals den hier erörterten Gedankengang zu festigen, sei gesagt: Der mit dem Bild für Bild Verfahren gescannte Film, der nun in mp4 Format vorliegt, ist als Video-Film noch unbearbeitet und stumm. Nacharbeiten, wie Kürzen oder mit Ton zu belegen, ist durch zusätzliche Bearbeitung mit einem geeigneten Software-Programm möglich.


In der Regel hat man mit der erstmaligen Digitalisierung alter Schmalfilme, seien es Super 8 oder Normal 8 Streifen, Arbeit genug gehabt, um sie nur vorführen zu können. Da geht es den Filmamateuren nicht anders als den Fotografen alter Schule, die alle Diapositive in mühseliger Arbeit und großem Zeitaufwand digitalisiert haben.


Und doch bleibt es oft nicht aus, dass der schmale Grad, der beschritten wurde, nun das Interesse an der Vergangenheit nochmals weckte und dieses Filmmaterial weiter zu bearbeiten. Was im Übrigen nicht auszuschließen ist, wenn die erforderlichen Infrastrukturen im heimischen Bereich schon bestehen. Soll heißen: ein moderner PC-Platz sollte schon vorhanden sein und der dann noch über einen Speicherplatz von um die 250 GB verfügt.


Nun ist es nur noch eine Sache des Willens, ein Dokument schaffen zu wollen, das der nächsten Generation hinterlassen werden kann und damit wirklich sehenswürdig bleibt. Der Softwaremarkt bietet eine Reihe von Videoschnittprogrammen, mit denen der digitalisierte Amateurfilm doch noch einen professionellen Anstrich bekommen kann.


Bei geschickter Bearbeitung können Video-Clips der Gegenwart oder auch Standbilder, ob Dias bzw. Smartphone-Schnappschüsse, in alte Filme eingebunden werden. Selbst Fotografien, die nachgeholt, aus Fotoalben bzw. Bilder von Dokumenten, können kunstvoll in Filmszenen der Vergangenheit mit diesen Software-Programmen eingefügt werden. So werden die Filme anschaulicher und lebhafter für ein jüngeres Publikum, die Generationen der Gegenwart.


Erfahrung, die wir vom sappam gesammelt haben, wurden mit dem kostenlosen MS-Softwarepaket, namens Movie Maker gemacht. Für die etwas anspruchsvollere Nacharbeit stand uns das Programm Pinnacle Studio in der Standard Version 16, auf einem Windows 7 Rechnern zur Verfügung. Letzteres, ein Video-Schnittprogramm muss allerdings registriert sein um den mp4 Codec importieren, bearbeiten bzw. exportieren zu können.


Da Corel mittlerweile diese Pinnacle Softwarelinie übernommen hat, ist der Aktivierungscode der Versionen 16, 17, 18 u. 19, wenn dieses noch nicht eingerichtet sein sollte, nur noch von Corel über E-Mailverkehr (Stand: 09.2017) zu bekommen. Das Verfahren geht recht zügig erfordert aber Genauigkeit bei der Eingabe aller Zahlen und Buchstaben im Aktivierungsfeld des Programms.




Weitere Fragen zum Thema können Sie hier stellen.

Wir wünschen allen Interessierten an eine Schmalfilm-Digitalisierung viel vergnügen.


In 6 Beiträgen berichteten wir zuvor.
Dies ist eine Wiederholung der letzten 3 Teile (4-6) aus unserem Tages Ticker
die ab dem 02.09.2017 veröffentlich wurden.






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