| Sitemap | Kontakt |
       Home | Ausstellung | Museums-Archiv | Museums-Café | Das Museum sucht | Programm u. Vorträge | Spenden | Modell-Listen | Wochen Ticker
Veröffentlichungen

hier können Sie Beiträge u. Berichte des

Museums

abrufen !

Archiv: Beiträge u. Berichte über November
Home --> Wochenticker Texte --> Wochenticker 2022 --> November

Dies sind Veröffentlichungen redigiert von unseren Autoren






Wochenticker Nr. 48
Beitrag Nr.: 25.11.2022      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   25. November 2022 - Mitteleuropäische Zeit - 08:52:31




Eigentlich sind die Schmalfilmapparate,
die heute noch im Privatbesitz sind ...




... zu schade, um entsorgt zu werden ! Das sagt uns unser Gefühl, wenn wir gefragt werden und dann hören: Was soll ich mit dem Projektor der Schmalfilmkamera machen ? Denn solche Fragen werden uns im Museum immer wieder gestellt.

Nicht wenige der Anrufer haben natürlich noch Erwartungen, wie z. B., das Museum könnte den Apparat ankaufen. Oder, welcher Schätzwert wäre noch zu erwarten ? Auch fragt man uns: Kennen Sie jemand, der Interesse an so einem Apparat hat ?

Manchmal merkt man die Ernüchterung beim Anrufer, der nach gemachten Vorschlag, dem Museum den Apparat zu spenden, folgende Sätze anbringt: Das muss ich dann mit meiner Familie besprechen. Oder, wir werden uns dann nochmals melden.

Und doch: Es gibt tatsächlich Anrufer, die die profane Entsorgung verpönen und entschlossen sind, ihr Schätzchen sorgsam einzupacken und per Kurier dem sappam zukommen lassen.

Eine weise Entscheidung, wie wir finden ! Denn es wäre einfach zu schade, sich von der Schmalfilmtechnik zu entledigen, an der sich so viele Familien im 20. Jahrhundert erfreu- ten, als die belichteten 8 mm Filme vorführ- gerecht vom Entwicklungslabor zurückkamen.

Ein Museum wie das sappam, das in privater Initiative geführt wird und der Schmalfilm- technik nicht nur eine Plattform bietet, wie kaum eine andere Seite im Internet, dürfte nach mehr als 13 Jahren Präsenz das Vertrauen seiner Besucher genießen, alle möglichen Spenden zum erklärten Leitfa- den des Hauses sachgerecht und verantwort- ungsvoll zu kuratieren und damit im realen Schmalfilm-Apparate-Museum in Köthen zu verwalten.

Derzeitig verwaltet das sappam mehr als 2000 Objekte, wobei die Sammlung mehrheitlich aus Schmalfilmkameras besteht, gefolgt von Schmalfilmprojektoren und diverses Zubehör für den Filmschnitt sowie das der Tontechnik. Letztere wurde schon in den frühen 1960er-Jahren möglich, kam aber zu ihrem Höhepunkt mit der lippensynchronen Tonaufnahmen erst ab 1974 mit der Einführung des Sound-Films mit aufgebrachter Magnetspur.

Betrachtet man den derzeitigen Bestand des Museums, so fällt auf, dass sowohl bei den ganz alten Schmalfilmapparaten wie auch bei den neueren hier aber die hochwertigen, doch noch einige Exemplare fehlen. Das dem so ist hat mehrere Gründe.

Zum Ersten: Durch die Wirren des II. Weltkrieges sind doch viele der vor 1945 gefertigten Apparate verloren oder untergegangen. Daher ist die Anzahl der Objekte sehr begrenzt und finden sich diese dann doch noch ein, so werden sie als wertvoll verständlicherweise weiterhin im privaten Umfeld noch gut bewahrt.

Zum Zweiten: Hochwertige Apparate, ob Filmkameras oder Projektoren haben heute noch eine relativ hohe Nachfrage bei Hobbyfilmern oder jenen, die sich dem Film, ob Großes Kino oder Schmalfilm als moderne Form einer Kunstrichtung anschließen.

Zum Dritten: Derzeitig werden an die 250 Objekte, die von Spendern dem Museum überlassen wurden, verwaltet. Dem gegen- über, steht der größte Teil der Sammlung, der über Auktionen vom Inhaber (siehe Impressum) des Museums erworben wurden. Darunter befinden sich oftmals Apparate, die sichtbare Gebrauchsspuren aufweisen und solche, die fast neuwertig sind.

 


Auch wenn es so klingen mag, dass 2000 Objekte, die dem Museum heute als Exponate zur Verfügung stehen, eine eindrucksvolle Anzahl ist, so ist sie bei Weitem nicht ausreichend im Vergleich zu den insgesamt geschätzten 3500 Modellen an Schmalfilmkameraausführungen, die weltweit in den 65 Jahren des Schmalfilms auf den Markt kamen.

Bei den Projektoren sieht es nicht ganz so eindrucksvoll aus mit der Modelldiver- sifikation. Doch auch hier dürften die Hersteller es ungefähr auf 1200 unter- schiedliche Ausführungen gebracht haben, wenngleich so mancher Prototyp nie auf den Markt kam.

Dann sind da noch die Bildbetrachter, als ein fast unentbehrliches Zubehör auf jedem Schneidetisch, doch nie wurden so viel Ausführungen auf den Markt gebracht, wie es bei Kameras und Projektoren der Fall war. Was natürlich darauf schließen lässt, dass das Niveau der Technik um ein vielfaches einfacher war und daher kaum Entwicklungspotenzial inne hatte.

Nun könnte man hier die Frage stellen, wie viel Schmalfilmkameras oder geeignete Projektoren für dieses Format wurden überhaupt hergestellt und verkauft. Nun, auch diese Zahlen sind nur schätzungsweise anzunehmen, denn nach dem Untergang des klassischen Schmalfilms - um das Jahr 2000 - gingen auch die letzten Hersteller vom Markt, hinterließen aber nie eine Verkaufsstatistik.

Weltweit gesehen dürften es aber beeindruckende Mengen an Apparaten gewesen sein, auch wenn sich heute noch so manches Objekt im Keller, auf dem Dachboden oder in einem Schrank unsere Vorfahren befinden. Nur ist es leider so, dass die gegenwärtige Generation junger Leute an der Technik des Schmalfilms kein Interesse mehr hat und auch nicht mehr haben wird.

Was bleibt da noch übrig ? Ja, ja, der klassische Schmalfilm, das eigentliche Familiendokument aus der Zeit des 20. Jahrhunderts. die Filme auf Spulen stehen neben den Fotoalben und Dia-Magazinen Seite an Seite in jeder Familienchronik.

Bemerkenswert bleibt aber auch dabei, das die gerahmten Dias und aufgespulten Schmalfilme tatsächlich mehr und mehr gegenüber den Fotoalben - heute Foto- bücher - ins Hintertreffen geraten, weil die erforderlichen Apparate für eine Vorführung fehlen oder sich die Vorführapparate als mangelhaft erweisen.

Wenn die derzeitig gebräuchlichen Fotobücher die Runde machen, sind die einzelnen Bilder in je 3 Sekunden angeschaut. Nur selten werden je Bild 5 und mehr Sekunden in Augenschein genommen. Die Zeit ist schnelllebiger geworden. Der Dia-Vortrag zwingt zum Durchhalten und der Schmalfilm erfordert Familienkenntnisse, um einen Sinn in der Vorführung zu finden.

Um das alles zu verstehen, bedarf es einen Anker für die Zukunft des Schmalfilms und seiner Apparate. Das sappam bietet eine Bleibe für die technischen Dinge, die keiner mehr braucht, wenn die Filme der Familie einmal digitalisiert sind.

Wie das geht, wurde bereits mehrfach in dieser Reihe von Wochenticker-Texten be- schreiben. Und nicht nur das, auch 2-Mal jährlich (Frühling/Herbst) bietet das Museum einen DIGI-Aktion an, bei der Schmalfilme kostenlos digitalisiert werden, wenn im Ge- genzug ein Apparat dem sappam gespendet wird.








UN     




Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.

        als pdf-Ausdruck  







Top







Wochenticker Nr. 47
Beitrag Nr.: 17.11.2022      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   17. November 2022 - Mitteleuropäische Zeit - 09:02:19




Warum ging die ausgezeichnete Schmalfilm-Technik
in den 1990er-Jahren definitiv unter ?




Diese Frage stellten sich die überzeugten Amateurfilmer Anfang der 2000er-Jahre immer öfters, denn sie alle waren überzeugt, dem Zelluloidfilm im Super 8 Format konnte eigentlich nichts anhaben. Gutes Bild, erträglicher Ton, preiswertes Filmmaterial und ausgezeichnete Technik was Kameras und Projektoren betraf. Was wollte man noch mehr ?

Selbst die erfolgsverwöhnten Hersteller in Europa und Asien konnten es nicht glauben, mit welcher Vehemenz die analoge Video-Technik, die schon ab Mitte der 1980er-Jahre den Absatz klassischer Amateurfilmapparate Jahr für Jahr mit den neu eingeführten Camcordern schmälerten, um nicht zu sagen verdrängten.

Nachdem die Elektronik ab den 1960er-Jahren immer größere Fortschritte bei der Entwicklung der Video-Technik sowohl in den Aufzeichnungsmethoden als auch in der Speicherungstechnik machte, letzteres durch den Einsatz von Magnetbändern als Speichermedium hätte für jeden der am Amateurfilm interessierten Hobbyfilmer klar werden müssen, dass das hier Ziel immer bessere Bildqualität und kleinere Apparate im Vordergrund steht.

Doch da kam der geniale Gedanken bei Eastman (Kodak) im Jahr 1965 das Super 8 Filmformat einzuführen, um das Normal 8 Format abzulösen. Zwar blieb noch der Zelluloidfilm von Kodak in seiner ausgezeichneten Qualität unverändert, aber die Amateure konnten sich durch die konsequente Einführung der Super 8 Filmkassette das Leben am Set bzw. vor Ort des Aufnahmegeschehens wesentlich erleichtern.

Ein geschicktes Marketing und die schnelle Anpassung der Filmkamerahersteller ihrer Apparate an dieses Format löste einen Boom aus, der im Grunde genommen unerwartet war. Und so erlaubte die relativ einfach gewordene Art der Herstellung eines privaten Films, in vielen Familien, Freude zu verbreiten.

Mitte der 1970er-Jahre kamen die ersten tragbaren Video-Apparate mit Kamera und Rekorder auf den Markt, doch die Handhabung und das noch relativ hohe Gewicht dieser Video-Packs (Einheiten) erwiesen sich noch sehr unhandlich. Nur im professionelle Bereich des Journalismus fanden diese Geräte ernsthafte Abnehmer.

Immerhin war man schon mit der Schwarz/Weiß-Video-Technologie einen Schritt weiter gekommen, blieb aber noch auf der unteren Stufe der Bildqualität die für das Fernsehen, sei es PAL oder NSTV, noch erträglich war.

Da konnte der klassische Schmalfilm noch mithalten, ja war teilweise überlegen, berücksichtigte man, dass, obwohl die mit tragbaren Aufnahmegeräten gesendeten TV-Filme professionell nachgearbeitet und von Film-Technikern mit viel Studio-Equipment produziert, aufbereitet wurden.

Die Beliebtheit kleiner, handlicher Filmkameras der Compact-Filmkameras, die auf Reisen und Veranstaltungen mitgeführt werden konnten, war Mitte der 1970er-Jahren sehr oft ein zusätzlicher Anreiz, eine Amateurfilmkamera bei sich zu haben. Dem konnte die Video-Elektronik erst mit der Einführung der sogenannten Camcorder - Video-Kamera und Aufnahmegerät in einem Apparat - genügen, auch wenn noch immer die Bildqualität selbst für den Röhren- fernseher noch zu wünschen übrig ließ.




 


Und doch zeigte sich, dass diese Apparate für den Endverbraucher einige Vorteile brachten, die schon aus finanziellen Gründen attraktiv erscheinen mussten. Preiswerte Magnet- bänder mit wesentlich längerer Aufnahmezeit als der klassische Amateurfilm. Weiterhin die unmittelbare Vorführmöglichkeit des Films nach Beendigung der Aufnahme, dass Überspielen mislungener Filmszenen sowie die unkomplizierte Vorführmöglichkeit auf einem Fernsehgerät, welches schon in jedem Haushalt vorhanden war. Nicht zu vergessen, die lippensynchrone Aufnahme des Tons.

Zweifellos ein attraktives Angebot, zumal auch die Apparate von Jahr zu Jahr handlicher wurden. Mehr noch, der Industrie gelang es tatsächlich, die Bildqualität - VHS auf S VHS bzw. Video 8 auf HI 8 - in wenigen Jahren zu verbessern, was noch mehr zu noch mehr Camcorder-Nutzern führte. Mehrheitlich Nutzer, die lediglich Erinnerungen einfingen und weniger der Kinematografie als solcher nahestanden.

Der klassische Film, nun ab 1974 auch mit Tonspur ausgelegt, verlangte neue Anschaf- fungen, um mitzuhalten. Nur durch den relativ großen Bestand an Amateurfilmen, die sich in den vorherigen 10 Jahren in den Haushalten angesammelt hatten, ließ so manchen Hobbyfilmer überzeugt zurück, um sich dann zumindest noch einen der Tonfilm- projektor anzuschaffen. Diese erlaubten es mit der Tonmischtechnik auch nachträglich Stummfilme zu vertonen.

Bei den Tonfilmkameras, obwohl die meisten Hersteller auch diese Sound-Ausführung noch auf den Markt brachten, war der Erfolg nur mäßig, denn Filme mit aufgebrachten Magnetband waren einfach zu teuer. Mehr noch, jede Filmaufnahme mit Ton verlangte vom Kameramann viel Erfahrung und Vorbereitung sollten die Szenen sinnvoll eingefangen werden.

Anfang der 1990er-Jahre zeichnete sich schon der Schwenk der Amateure ins Video-Zeitalter ab: Der Super 8 Film wurde kaum mehr gekauft, der Tonfilm mit Magnetspur war schon lange aus dem Fertigungspro- gramm von Kodak gestrichen worden und die ersten Schmalfilmkamerahersteller schlossen die Fertigung obwohl, zuvor schon so manche Firmenfusion erfolgte.

Analoge Video-Aufzeichnung galt nun als etabliert und kaum mehr aus der Welt der Amateurfilmer zu verdrängen. Die einschlägige Industrie - mehrheitlich in Asien aktiv - machte weiter Fortschritte durch die immer kleiner werdende Elektronik - und brachte die ersten digitalen Video-Camcorder auf den Markt.

Anfänglich waren die Camcorder für hoch- wertige Magnetbänder ausgelegt, dann für MINI-DVDs und letzlich Apparate mit einge- bauter Festplatte, bis die sogenannten Flash-Speicher aufkamen, deren Speicherka- pazität codeckomprimierte Videos genügten.

Anfang der 2000er-Jahre galt der klassische Amateurfilm als abgeschrieben. Die letzten Super 8 Filme aus Lagerbeständen wurden mühselig an den Mann gebracht und Filmentwicklungslabors wurden geschlossen.

Video-Camcorder die ursprünglich mit fir- mengebunden Kompressionsverfahren ar- beiteten, machten sich Konkurrenz. Der eine mit mehr oder weniger Erfolg als der andere Hersteller. Als der Codec H/264 für den privaten Gebrauch frei wurde, kam auch die FullHD-Technik in die Camcorder, deren Bildqualität nun in Kombination mit einem passenden Fernsehgerät jede Kritik erübrigt.



UN     




Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.

        als pdf-Ausdruck  







Top







Wochenticker Nr. 46
Beitrag Nr.: 11.11.2022      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   11. November 2022 - Mitteleuropäische Zeit - 09:58:35




Ist Opas ungeschnittener Schmalfilm einmal digitalisiert,
kann er nun auch bearbeitet werden.



Oft weiß man nicht, was noch zu Weihnachten Gutes für die Familie getan werden kann. Und doch, es gibt noch eine nicht alltägliche Möglichkeit, für eine Überraschung zu sorgen. Opas alte Schmalfilme zu digitalisieren, das wäre selbst im Jahr 2022 noch ein etwas außer- gewöhnlicheres Geschenk für die Familie.

Andererseits werden nicht wenige behaupten können: Die Filme sind schon einmal auf DVD festgehalten worden und die Originale sind gar nicht mehr im Haushalt.

Das mag hier und da stimmen, aber die Erfahrungen, die wir im sappam machten, sagen uns, dass es noch sehr viele Amateurfilme gibt, die auf dem Dachboden oder im Keller in Schuhkartons oder Sideboards lagern, ohne dass diese von den jüngsten Familienmitgliedern je eingesehen wurden.

Auch ein dafür erforderlicher Projektor wird hier und da noch zum Hindernis, denn schon in der Vergangenheit lief er nicht mehr so wie es sein sollte. Manchmal mangels funktionierendem Leuchtmittel, manchmal, weil der Antriebsriemen auch schon ausgeleiert war. Daher blieben diese Filme aus den 1960er- und 1970er-Jahren unbeachtet in einer Ecke liegen.

Alle Angebote, diese Filme auf DVA zu brennen und so zu digitalisieren, war in der Vergangenheit kein billiges Unterfangen und steht heute noch in vielen Fällen einer Machbarkeit im Wege. Mehr noch, auch die DVD-Technik ist jetzt und somit heute schon im Begriff überholt zu werden.

Digitalisierung von Amateurfilmen des Normal 8 und Super 8 Filmformats sollte heute, ob von professionellen Studios oder in privater Kleinarbeit nur noch im digitalen Kompressionsverfahren MPEG4 (MP4) erfolgen, welches für den privaten Gebrauch patentrechtlich freigegeben wurde.

Weil dem so ist, können auch Amateur- schmalfilme, die im Codec (AVC/H 264) als MP4-Datei auf einem USB2-Stick digitalisiert vorliegen, auf den meisten der heute üblichen FullHD Flachbild-TV-Geräten problemlos abgespielt werden.

Bei den digitalisierten Schmalfilmen im MP4-Format, wurde das Bild für Bild Scannverfahren eingesetzt, sodass oft noch eine Filmgeschwindigkeitsanpassung nachträglich erforderlich wird. Man muss nämlich wissen, dass die alten Filme mehrheitlich mit 18 B/s (Bilder/Sekunde) und ausnahmsweise mit 24 B/s gedreht wurden.

Eine digitale Übertragung in das videofähige Format wird bei diesem Scannverfahren allerdings mit 30 B/s festgehalten. Spielt man nun diese MP4 Dateien ohne Nachbearbeitung auf dem TV-Gerät ab, so wird der Film zu schnell vorgeführt. Ein Effekt, der sich sehr stören auswirkt und der Realität in den Bewegungen der Bilder nicht gerecht wird.

Deshalb ist eine Filmgeschwindigkeitsanpas- sung zu empfehlen, was mit den heute üblichen PCs oder Notebooks bei vorhandener Software leicht zu bewältigen ist. Die meisten dieser Programme, wenn- gleich sehr einfache Bildschnitt-Software, sind Beigaben der Softwarehersteller wie z. B. Movie Maker von Microsoft, ein Programm, das schon mit dem Betriebssystem Windows 7 kostenlos bereitgestellt wurde.

 


Der Verlangsamungsfaktor, den so ein Schnittprogramm, welches den MP4 Codec bearbeitet, lautet 1:0,64 gültig für die Bilderrate von 18 B/s. Auch wenn Normal 8 Filme nur mit 16 B/s gedreht wurden, so reicht auch dieser Faktor aus, um eine annähernde Anpassung zu erreichen. Siehe hierzu weitere Details beschrieben in unseren Wochentickern aus dem Jahr 2022 ab KW 11 bzw. Wochentickern KW 22 aus dem Jahr 2020.

Wer sich also der Mühe hingeben möchte, einen alten Amateurfilm aus dem Familienarchiv zu digitalisieren, hat heute gute Chancen, nicht nur ein relativ gutes Bild auf einem TV-Gerät zu erhalten, nein, auch die Möglichkeit noch etwas Eigenes dem Streifen hinzuzugeben. Heutige Video- Schnittprogramme machen es möglich !

Da wäre der sicherlich sehr reizvoller Aspekt zu erwähnen, dem Streifen einen Titel zugeben oder die zu erwartende Handlung wie Ort und Protagonisten als Ton-Dokument zu ergänzen. Ja, evtl. die sichtbar handelnden Personen nochmals zu näher als Familienmitglied benennen.

Auch könnten störende Filmszenen, die beispielsweise unscharfe Bilder zeigen, nun entfernt werden ohne dabei die Original-Datei des digitalisierten Films zu verlieren. Ein Argument, dass sehr wichtig ist, denn die ersten Amateur-Video-Clips, hergestellt in analoger Technik, erlaubten dies nicht. Jeder durchgeführte Video-Schnitt war damals immer mit einem Qualitätsverlust der Bilder verbunden und die waren schon grenzwertig, zumindest nicht mit dem vergleichbaren guten Bilder eines Zelluloidfilms.

Die Komprimiertechnik der Videobilder hat da einen wirklich großen Schritt gemacht, der sich vom Großen Kino angefangen heute bis zum Hobby des Amateurs durchgesetzt hat.

Video-Schnitt-Programme sind im allg. nicht einfach zu bedienen. Daher gibt es ein breites Angebot an Tutorials im Internet, z. B. bei Youtube, die für jeden Anfänger zu empfehlen sind. Aber eine Hexerei ist es letztlich auch nicht mehr.

Wer also seinen Lieben in diesem Jahr eine Freude bereiten will, kann ja diesen Gedanken, ein Familien-Schmalfilm zu digitalisieren und zu bearbeiten, aufgreifen. Noch ist Zeit, so ein Projekt anzupacken.

Das Schmalfilm-Apparate-Museum bietet einmal im Frühjahr und einmal im Herbst die sogenannten DIGI-Aktionen an. Da werden kostenlos alte Amateurfilme vom sappam im Bild für Bild Scannverfahren angeboten, wenn im Gegenzug dem Museum min- destens ein Apparat der Amateurfilmtechnik gespendet wird.

Weitere Informationen und die dabei anfallenden Bedingungen können jeweils zur Zeit des Ausrufes nachgelesen werden.

Zum Schluss darf natürlich nicht vergessen werden, das Ton-Filme im Bild für Bild Scannverfahren nicht mit Ton generiert werden. Es wird nur das Bildmaterial digitalisiert. Bei Tonfilmen ist parallel die analoge Tonspur mit einem Ton-Film- projektor zu digitalisieren. Was in solchen Fällen eine MP3-Ton-Datei sein sollte.

Mittlerweile gibt es dafür geeignete Klein- geräte, die an jedem PC oder Notebook angeschlossen gute Dienste leisten.






UN     




Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.

        als pdf-Ausdruck  







Top







Wochenticker Nr. 45
Beitrag Nr.: 04.11.2022      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   04. November 2022 - Mitteleuropäische Zeit - 09:42:05



Die Filmklebepresse ein wichtiges Zubehör
in jedem Schneideraum



Für den Amateurfilmer ergab sich nach der Rücksendung des Premiere-Films aus dem Entwicklungslabor erst die Erkenntnis, dass auch eine Filmklebepresse unbedingt angeschafft werden muss. Was wenig verwundert bei den noch recht hilflos und verwackelt wirkenden Filmszenen.

Filmklebepressen gab es auch in verschiedenen Ausführungen, wenngleich nicht in der großen Auswahl wie bei den Amateurfilmkameras.

Jeder Versuch den Erstlingsfilm mit der Schere zu schneiden musste scheitern, denn die Kunst Filme zu schneiden und zu kleben gelingt nur mit einem kleinen Apparat, der trickvoll den Film beschneidet und vorrichtet, 2 Enden zu verkleben.

Die Fachleute im großen Filmstudio, die im Schneideraum sitzen und Cutter genannt werden, arbeiten sehr präzise an einem der sogenannten Schneidetische. Ein großzügig gestalteter Tisch, ausgerüstet mit einem Bildbetrachter (Editor) und einer nicht unbedeutenden Anzahl von Rollen und Tellern. Hier betrachtet der Cutter den Filmstreifen Bild für Bild um mit dem Filmregisseur den Film-Schnitt (Cut) vorzunehmen.

Die Filmszenen werden zuerst nach Drehbuch und vorgegebener Länge geordnet und abgelegt. Dann die Streifen in gewünschter Reihenfolge zusammengeklebt, wofür man die viel beschworene Klebepresse einsetzt, um die auch der Amateurfilmer nicht herum kommt, will er auch nur eine verständliche Filmvorführung vornehmen.

Selbst dann beließe er den Film in Originallänge von circa 15 m, die ein Amateurfilm ungeschnitten aufwiest, so wird schnell klar, dass die jeweilige Einfädelung eines weiteren Films im Projektor keine saubere Lösung ist. Folglich wird es unausweichlich, mehrere Filme aneinanderkleben zu müssen.

Ein Amateurfilmer verfügt aber kaum über einen professionell gestalteten Schneidetisch. Er begnügt sich in der Regel mit einer sauberen Oberfläche auf Beinen, einen Bildbetrachter und einer Klebepresse, die es in verschiedenen Ausführungen gibt bzw. gab und an das zu bearbeitende Filmformat z. B. Super 8 oder Normal 8 angepasst sein muss.

Filmklebepressen waren insofern auf dem Schneidetisch unentbehrlich wie auch im Vorführraum, denn nicht alle Filmschnitte überstanden eine Filmvorführung, bedingt durch die Hitze an der Filmbühne im Projektor. Riss so ein Film, musste schon aus praktischen Gründen bei stehendem Vorführgerät sofort geklebt werden.

Der Klebevorgang war mit etwas Erfahrung keine Hexerei und doch verlangte er ein wenig Geschicklichkeit. Denn es galt zuerst die beiden Filmenden in eine Führung der Klebepresse zu legen, sodass die Filmper- foration in die vorhanden Noppen passte. Nur so konnten die beiden Filmenden beim Filmschnitt, genau auf Maß zum, Filmbild und Perforation durchgeführt werden.


 


Filmklebepressen wurden diese Geräte im deutschsprachigen Raum genannt. Der im Wort enthalten Begriff Presse bezieht sich auf den Vorgang der machbaren Verbindung zweier Filmstreifen, die mit einer azetonhaltigen Flüssigkeit verklebt und dafür zusätzlich verpresst werden.

Das Basismaterial Zelluloid der Filmstreifen, die mehrheitlich vom Großen Kino bis hin zum Amateurkino nach 1932 eingesetzt wurden, auch Sicherheitsfilm genannt, ließ sich mit Azeton gezielt aufweichen. Dies galt nicht für Filme, die auf Polyesterträger-Material bestanden und mehrheitlich aus Japan (Fujifilm), ab Mitte der 1960er Jahr aufkamen.


Bei einem Filmriss oder einem Filmschnitt, bei dem 2 Filmende verklebt werden sollen und beide Enden des Streifens übereinander lappen müssen, ist an einem der Film- streifen die aufgebrachte lichtempfindliche Emulsionsschicht abzuschaben. Denn nur so können die beiden Filmenden nach leichter Benetzung der Schnittstelle mit Azeton übereinander gelegt und mit leichtem Druck verklebt werden.

Die hier angesprochene azetonhaltige Flüssigkeit, die noch andere Chemikalien je nach Hersteller enthielt, aber weiterhin flüchtig blieb, wurde Filmkitt genannt. Aufgrund der geringen Mengen - ein halber Tropfen je Filmschnitt - die ein solcher Klebevorgang benötigte, wurde dieser Kitt nur in kleinen Glasfläschchen mit einem Abtropfer am Verschlussdeckel angeboten.

Waren nun beide Filmenden akkurat in die Filmklebepresse eingelegt, beschnitten und die Emulsion an einem Filmende entsprechend abgehobelt, so benetze man die übereinandergelegten Flächen mit besagtem Kitt und schloss die beiden Flügel der Klebepresse entsprechend zu. Der Vorgang des Abtrocknens und Verklebens dauerte nur knapp 30 Sekunden.

Mit einem leichten Tuch wurde der nun verklebte Film letztlich von Fusseln und Resten der abgehobelten Emulsionsschicht gereinigt.

Diese Klebepressen, die auf keinem Schnei- detisch fehlen durften, wurden in Frankreich Colleuse genannt, im englischsprachigen Raum Splicer. Die meisten Pressen waren auch für das 16 mm Format geeignet. Ja, es gab auch sehr komplexe Geräte, die mit einem Batterieantrieb das Entfernen der Emulsionsschicht präzise durchführten.

Etwas anders arbeiteten die Filmklebe-Automaten für Polyesterfilme, die mit trans- parentem Klebeband die Filmenden stumpf zusammen hielten. Je nach Klebe-Automat- Modell wurden unterschiedliche Klebestreifen eingesetzt. Diese Klebstreifen - es entfiel der Kitt - mussten auch dem Filmformat z. B. bei einem Tonfilm mit entsprechender Freihaltung für den Magnetstreifen und vorgegebener Perforierung entsprechen.

Die Methode, den Film mit dem Klebestreifen zusammenzufügen, hatte sich in den letzten Jahren des Amateur- schmalfilms durchgesetzt!



UN     




Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.

        als pdf-Ausdruck  







Top


 



 



Es wird darauf hingewiesen, dass die hier verwendeten Markennamen den jeweiligen Firmen als Eigentümer gehören, dies sind im Allgemeinen: Warenzeichen, Marken oder patentrechtlich geschützte Bezeichnungen.



unau-design

Aktionen



Zur Suche geben Sie ein
Stichwort ein !




oder, suchen Sie
einen Apparat des Muesums