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Archiv: Beiträge u. Berichte über November
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Wochenticker Nr. 48
Beitrag Nr.: 26.11.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   26. November 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 09:25:12




Sind Schmalfilmprojektoren heute noch gefragt ?



Wenn die Frage von einem Museumskurator kommt, dann ist diese zwar merkwürdig, aber durchaus berechtigt. Wenn sie allerdings von der Allgemeinheit gestellt wird, dann mutet es seltsam an, denn der technische Aufwand, der heute zwecks Vorführung eines, sagen wir einmal digitalen Films betrieben werden muss, ist wesentlich geringer als jener, der mit einem Projektor des klassischen Heim-Kinos.

Und doch wird sich jeder Kurator eines Film-Apparatemuseums für die Modelle der Amateurfilmer aus den frühen 1950er-Jahren interessieren, wohl wissend, dass diese Apparate heute so gut wie keine Verwendung mehr finden. Sei es durch fehlerhafte Projektormechanik oder mangels geeigneter Filme.

Aus den Beständen öffentlicher Einrichtun- gen wie Schulen oder Ausbildungsstätten werden Angebot über online Auktions- häuser ausgerufen, die durchaus noch Abnehmer finden. Zweifelsfrei gibt es dafür eine größere Gemeinde unter den Filmfreunden, die den 16 mm Film verehren, was dazu führt, dass eine nicht unerhebliche Anzahl dieser 16 mm Projektoren von den einschlägigen Kreisen gesucht wird.

Nicht ganz so groß ist das Angebot bei den 8 mm Projektoren. Denn wir vom Schmalfilm-Apparate-Museum wissen, dass diese nur noch gerne als Ausstellungsstücke gesucht werden. Es sind die älteren Modelle, die zwischen 1932 und 1940 auf den Markt kamen, die begehrt sind, denn dabei handelt es sich um Apparate aus der Normal 8 Ära.

Auch das sappam hat in letzter Zeit einen Schub an Eingängen verzeichnen können, hier allerdings Projektoren mehr aus der Zeit zwischen 1965 Jahr der Einführung von Super 8 bis zum Ende des klassischen Amateurfilms.

Interessant ist allerdings ein Apparate-Typ, der für das 16 mm Filmformat ausgelegt wurde, aber dann, kurz nach Einführung des Normal 8 Formats von den Herstellern so umgebaut wurde, das damit das 8 mm Amateur-Format vorgeführt werden konnte. Diese Modelle fallen schon ihrer Größe und Gewicht auf. Die ab 1933 gebauten Normal 8 Projektoren wurden wesentlich kleiner und handlicher.

Für Sammler und Museen sind all diese Ausführungen interessant schon deshalb weil sie einen Vergleich zwischen den Formaten ermöglichen. Als Ausstellungs- stücke hinterlassen diese Apparate einen besonderen Eindruck und spiegeln den Anfang des Heimkinos sehr gut wider.

Mit der Einführung der Fließbandproduktion erhöhte sich auch die Anzahl der gefertigten Modelle schlagartig, zumal der Sicherheits- film eingeführt war und die Elektrifizierung des Projektorantriebs sowie seiner Beleuch- tung keine Sicherheitsprobleme mehr darstellten.

Mit kleineren und handlicheren Apparaten wurde das Heimkino ein attraktives Hobby. Zwischen 1932 und 1945 dürften, grob geschätzt an die 120.000 Projektoren in Deutschland und Österreich gefertigt worden sein. Genaue  Zahlen   liegen   heute  nicht

 


mehr vor, auch nicht von den Herstellern aus der Schweiz und Frankreich.

In den USA, von wo auch Kanada und Mexiko beliefert wurden, sind hauptsächlich die Apparate von Kodak - Road Island - und Bell & Howell - Chicago - bekannt, wenngleich noch einige kleinere Hersteller Projektoren für das Heimkino Filmformat 8 mm anboten.

Was macht heute diese Modelle so bedeutungsvoll ? Nun, es wird noch die klas- sische Kontur einer Maschine sichtbar. Auch das Potenzial der technischen Weiter- entwicklung stand den Apparaten noch offen. Die Funktion all diese Projektoren war letztlich auf eine gute Projektion der Filme ausgelegt, auch wenn deren technische Ausführungen sehr unterschiedlich ausfiel.

Zwischen 1946 und 1965 entwickelte sich der Heimkinoprojektor zu einem leicht zu bedienenden Apparat. Die Leuchtmittel wurden verbessert und die Objektive zeichneten den Farbfilm scharf, auch wenn der Schwarz/Weiß-Film aus Kostengründen noch am häufigsten eingesetzt wurde.

Die Anzahl, die auf den Markt geworfenen Projektoren schnellte hoch, schon deshalb, weil auch findige Unternehmer kommerziell hergestellte Filmkopien anboten, die dann im Heimkino vorgeführt wurden.

Erst mit dem neuen Filmformat, dem Super 8 und der in diesen Projektoren verbaute Kaltlichtspiegellampe, die ein helleres Licht erzeugt, wurden die Heimkinoprojektoren stark vereinheitlich, um nicht zu sagen, technisch stark angeglichen, sodass äußerlich oft kaum ein Unterschied von Marke zu Marke sichtbar ist.

Heute werden diese Projektoren nur noch deshalb angeboten, weil die Stückzahlen, die auf den Markt einmal kamen, so groß waren. Von einer Rarität bei diesen Apparaten kann kaum gesprochen werden. Und dennoch, die meisten dieser Projektoren haben alterungsbedingte Schäden, die ihre Funktionalität so beeinträchtigt, dass so mancher Apparat sich als ein reparaturbedürftiges Gerät erweist.

Das gilt auch für die sogenannten Sound-Projektoren, jene Vorführgeräte, die dem Amateurfilm einen Ton entlocken. Hier sind es die Elektronikbausteine, die durch Alterung den Klang mit eine Brummen quittieren.

Die Nachfrage nach solchen Apparaten ist dennoch vorhanden, speziell von jenen Freunden der Fotografien und des Films, die der analogen Technik noch die Treue halten. Oder all jenen, die mühselig versuchen möchten, mit einem digitalen Videorekorder den klassischen Film in ein digitales Video- format umzuwandeln.

Letztern sei allerdings gesagt: Diese Über- spielmethode mit einem Amateurfilmpro- jektor hat sich wirklich überholt und sollte nicht mehr als vernünftige Möglichkeit in Betracht gezogen werden.

Mittlerweile gibt es erschwingliche Film- Scanner, die nach dem Bild für Bild Verfahren Normal 8 bzw. Super 8 Filme digitalisieren.







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Wochenticker Nr. 47
Beitrag Nr.: 19.11.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   19. November 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 09:19:22




Der klassische Schmalfilm, ein untergegangenes Hobby.



Das bewegte Bild begeisterte schon immer die Menschheit. Mit dem Aufkommen der Fotografie und mit ihr die Kinematografie ermöglichte die Technik erstmals dem Menschen noch einen weiteren Schritt zu gehen und Szenarien, denen er gelegentlich gegenüber steht, Bild und Bewegung einzufangen.

Dass es doch einige Millionen Jahre bedurfte, dies zu erreichen, ist zwar erstaunlich, aber auch ein Segen, denn die Erkenntnisse und Fortschritte der Technik ermöglicht der Menschheit nicht nur seinem Bedürfnis, wichtige Ereignisse festzuhalten, nein, es ist auch ein Segen, Rückblenden schöner und manchmal auch unschöner Ereignisse in Bild und Ton nochmals einsehen zu können.

Der Zelluloidstreifen mit verschiedenen lichtempfindlichen chemischen Emulsionen beschichtet machte es möglich. Zuerst als Schwarz/Weiß-Bild, etwas später als Color- oder auch als Farbbild bekannt.

Neben dem Handwerk des Malens, ob mit Porträts oder Landschaften, kam nun die Fotografie hinzu, die nicht lange auf sich Warten ließ, um auch als Handwerk mit künstlerischen Ansprüchen aufzutreten.

Mit der Erkenntnis, mehrer Bilder in schneller Reihenfolge aufzunehmen und so den Eindruck einer Bewegung zur erhalten, wenn ebenso diese Bilderfolge gezeigt wird, entstand die Cinematographie, in unserem Sprachraum besser als Kino bekannt.

Geschäftsleute und Künstler erkannte sehr schnell, dass das neue Medium durchaus Potenzial hat und entwickelten es zügig weiter, sodass in wenigen Jahren nicht nur Filmstudios entstanden, nein, auch Amateure sich von diesem Medium begeistern ließen und es sich zu Eigen machten.

Schließlich musste sich ein jeder Bekennen von der Faszination des Films erfasst zu sein und nicht selten den Wunsch für sich zu erkennen, selbst der Urheber eines Films zu werden.

Wir schreiben das Jahr 1929, als Pathe, ein schon führendes französisches Unternehmen in Sache Kinematografie ein Filmkamera- system für den Amateur auf den Markt brachte, das mit 9,5 mm breiten Filmstreifen Kino-Aufnahmen machte und nach der Entwicklung des Films mit einem Projektor im heimischen Umfeld vorgeführt werden konnten.

Dieses neu eingeführte Filmformat, das neben dem 16 mm breiten Schmalfilmformat sich auf den Markt sich etablierte, erlaubte erstmals jedermann das Kino zu seinem Hobby zu machen. Das Heimkino war geboren.

Aus den USA kam 1932 die erste Alternative auf, die von Kodak, dem damals schon größten Film-Material-Hersteller der Welt eingeführt wurde. Das Regular 8, das auch als Normal 8 in Deutschland bekannt wurde.

Dieses Format zeichnete ein technisch bedingter Vorteil aus, der dem Filmhersteller sehr zugutekam, denn nun lag die Perforation für den Transport der Films seitlich vom Bild. Das ältere 9,5 mm Pathe-Filmformat hatte die Perforation im Bereich des Bildstrichs, also mittig im Film, was nicht selten zu einer gravierenden Beschädigung der Streifen führte während der Vorführung.

Nun, abgeleitet vom 16 mm Schmalfilm und mit sehr handlichen Apparaten verbreitete sich von den USA aus das Normal 8 Filmformat auch in Europa und wurde zu einer Erfolgsgeschichte. Wenn gleich die Zeiten seiner Einführung alles andere waren als rosig.

In Deutschland schloss sich Agfa dem Filmformat an und gewann damit eine große Gemeinde von Hobbyfilmern in kürzester Zeit. Weil sich noch mehrere Unternehmen dem eingeschlagenen Weg von Kodak und Agfa anschlossen, fertigten beispielsweise auch Siemens, Blaupunkt, Zimmermann (Cima) und Niezoldi (Nizo) Filmkameras bzw. E. Plank (Noris), Dralowid und Eumig geeignete Projektoren.

 


Anfänglich waren es die Schwarz/Weiß-Filme, die dem Hobbyfilmer auf einer 3 Zoll Spule angeboten wurden. Die Filmbreite war mit 16 mm festgelegt worden und wurde mit einer zusätzlichen Perforation - verglichen mit dem üblichen 16 mm Schmalfilm - ausgeliefert. Der Farbfilm kam dann erst 1935/36.

Die Filmkameras waren mit einem Federwerk ausgestattet und erlaubten so schon 6 bis 8 Filmszenen von einigen Sekunden. Also in der Summe um die 20 s, bis das Federwerk erneut aufgezogen werden musste. Die 7,5 m Film auf so einer Spule erlaubte bei der normalen Bildfolge von 16 B/s circa eine Minute und 45 Sekunden Belichtungszeit, dann musste der Film in der Kamera umgedreht werden.

Die olympischen Spiele von 1936 in Berlin brachten einen gewaltigen Schub bei den Verkaufszahlen und nicht zuletzt eine unerwartete Begeisterung bei den Amateuren. Film-Vereine entstanden und Künstler, die noch nie mit der Fotografie zu tun hatten, machten sich diese Technik zu Eigen.

Die Kriegswirren der frühen 1940er-Jahre erlaubten es nicht - zumindest in Europa -, dass sich die Amateure intensiv mit diesem Hobby beschäftigen konnten. Neben den oftmals angesagten Filmverboten in der Öffentlichkeit mangelte es auch oft an Film-Material.

Erst nach 1945 erholte sich die wirtschaftliche Situation langsam und die ersten Nachkriegsmodelle an Amateurfilmkameras und Projektoren nebst Zubehör kamen auf den Markt.

Um so mehr überraschten die ersten japanische Importe in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht zu vergessen in Frankreich alle passionierten Filmer, als der Trend in den frühen 1950er-Jahren zu innovativer Technik merklich zunahm.

In den USA boten Bell & Howell sowie Kodak die ersten Turret-Kameras an. Jene Filmkameras, die mit 2 zusätzlichen Objektivvorsätzen den Weitwinkelbereich und den Telebereich durch einfaches Verdrehen eines Objektiv- halters Filmszenen einfangen konnten.

Es dauerte nicht lange, bis aus Japan ähnliche Ausführungen von Elmo oder Yashica in Deutschland angeboten wurden. Das Hobby nahm über Nacht Fahrt auf und begeisterte die ersten Italienreisenden zum Ende der 50er-Dekade.

Schweizer Feinmechanik und Präzision vereinten die Bolex Apparate die noch bis 1965 als die Königinnen des Amateurs galten. Dann folgte ein abrupter Wandel durch die Einführung des Super 8 Filmformats, abermals von Kodak (USA) eingeführt.

Das in der Werbung ausgerufene Ver- sprechen, eine einfachere Bestückung des Films in einer Super 8 Kamera, wurde gehalten und überzeugte nicht wenige in kürzester Zeit. Der Amateurfilm-Boom brach aus und war nicht mehr anzuhalten. Die Industrie warf jährlich mehrere Modelle und Ausführungen auf den Markt, ohne dabei die Qualität der Apparate, seien es Filmkameras oder Projektoren gewesen zu vernachläs- sigen.

Es sollten 18 Goldene Jahre für den Amateur- schmalfilm werden. Wie es denn so ist: Hinter jedem Erfolg schlummert auch eine Gefahr.
Nachdem mehrere Tausend Filmkassette in den frühen 1970er-Jahren jährlich belichtet wurden, machte sich die Elektronikindustrie daran, dieses Feld, nämlich dass der Amateur-Filmer systematisch zu bestellen.

Zuerst mit Schwarz/Weiß-Videokameras und einem separat tragbaren Aufnahmegerät, wie z. B. die Lösung von Akai oder Bauer. Etwas später kamen Color-Kameras auf und schon 1983 drängten die ersten Camcorder auf den Markt. Alles Apparate, die Filmszenen auf Magnetband mit Ton in TV-Qualität aufzeichneten. Das klassische Hobby des Filmers ging dadurch unter !







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Wochenticker Nr. 46
Beitrag Nr.: 12.11.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   12. November 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 09:50:26




Das Zoom-Objektiv, eine wunderbare Erfindung.



Anfänglich, als der 8 mm Schmalfilm aufkam, es war das Jahr 1932, da gab es noch keine Vario-Objektive für diese Filmapparate. Erst ab Mitte der 1960er-Jahre kam dieses als Zoom-Objektiv bezeichnete Objektiv in die Welt des Hobbyfilmers.

Die ersten Vario-Objektive wurde allerdings schon um 1914 entwickelt und sogar patentiert, wobei nicht zu gegessen ist, dass zu jener Zeit auch noch der Fotoapparat von sehr grober Gestallt war: Es waren Plattenkameras. Doch das Prinzip der kontinuierlichen Veränderung von der Objektiv-Brennweite durch Verschiebung einer im Tubus verbauten konkaven Linse hinter dem eigentlich Objektiv war schon erkannt worden.

Auch wenn die Brennweitenveränderung an so einem Objektiv noch nicht besonders groß war, so konnte man doch schon die etwas später im Film so berühmt gewordene Kamerafahrt, ohne den Standort des Apparates zu verändern, durchzuführen. Das war dehalb möglich, weil in jeder beliebigen Brennweiteneinsetllung ein scharfes Bild gezeichnet wurde.

Ab 1955 folgte die Einführung von Zoom-Objektive in großen Stil an Fotoapparaten, die in weiterer Entwicklung zur Spiegelreflex-Kamera mutierten.

Aus Japan erreichte der europäische Markt die ersten Zoom-Objektive an Schmalfilmkameras für den Amateur, den Hobbyfilmer um 1960. Hier war die Brennweitenverstellung so gewählt, das ein leichtes Weitwinkel-Bild bis hin zu einem leichten Telebereich gefahren bzw. aufgezogen werden konnten.

Der wichtigste Vorteil, der sich zeigte bei dieser Ausrüstung an kleinen Filmkameras war die ultimative Möglichkeit einen Reflex-Sucher der Filmkamera zugeben. Denn so lies sich tatsächlich, dass vom Objektiv erfasste Bild auch im Sucher der Kamera unverzerrt und ausschnittgenau zeigen.

Mit der konsequenten Einführung der Zoom-Objektive ab 1965, die alle japanischen Hersteller von Schmalfilmkameras verfolgten, ging auch der Umbruch vom Normal 8 Filmformat auf Super 8 bzw. Single 8 einher. Das führte dazu, dass weltweit diese Umstellung nur bei den Herstellern erfolgte, bei denen das nötigen Know How vorhanden war und die Geldmittel für die Anpassung zur Verfügung standen.

Eine Auslese unter den Schmalfilmkamera- und Projektorherstellern begann, bei der durchaus namhafte Marken auf der Strecke blieben.

Mit der Einführung der Zoom-Objektive im Filmkamerabau - Objektive wurden in den meisten Fällen von Fachbetrieben der Optik hergestellt - kam gleichzeitig der Reflex-Sucher auf und die TTL-Belichtungsmessung zum Standard. Der Boom, der sich schon in den ersten Jahren des Super 8 Filmformats abzeichnete wurde auch die Weiterentwicklung dieses Objektiv-Typs vorangetrieben, weil sich diese Anwendung als besonders geeignet erwies.

Mit dem Einsatz der sogenannte Nahlinsen konnte die Filmkameras auch Aufnahmen aus dem Makrobereich aufnehmen, was für Naturfilmer ungeahnte Möglichkeiten schaffte. So wurden 3 verschiedene Vorsätze unterschiedlicher Dioptrie angeboten, die für die jeweiligen Einsätze einfach vor das Objektiv geschraubt wurden.

So wie die Jahre ins Land gingen, so wurden auch die Zoom-Objektive immer besser und die verstellbare Brennweite immer größer. So waren  schon  im  Jahr 1970  Vario-Objektive

 


mit 6 und 8-fachen Zoomfaktor die belieb- testen Filmkameras, deren Bilderfassung vom Weitwinkel bis in den hohen Telebereich reichten.

Erstaunliche Kamerafahrten wurden möglich, die leider auch so manchen Kameramann zum Missbrauch animierten. Weniger der Weitwinkelbereich war kritisch, es war der Telebereich, der durch den Vergrößerungs- faktor allzu oft die Filmszene verwackelt aufnahm. Denn jede leichte Bewegung der von Hand geführten Kamera vervielfältigte sich auf dem Film proportional.

Da dieser Effekt des Verwackelns nicht vom Kameramann im Sucher erkannt werden konnte - das Szenario blieb ja immer still stehen - war die Verwunderung erst bei der Vorführung groß, weshalb bei den meisten Hobbyfilmern der hier erforderliche Lerneffekt leider ausblieb. Mehr noch, wenn bis zur nächsten Dreharbeit viel Zeit verging.

Nur wenige Amateure arbeiteten letztlich mit Stativ, wenn sie wussten, dass der Telebereich zum Einsatz kommen würde. Die erfahrenen und sehr anspruchsvollen Filmer hatten daher auch Kameras zur Hand, deren Objektive mit Brennweiten über die 64 mm ausgestattet, Zoom-Fahrten oder Panoramaaufnahmen machten die beeindruckend waren.

Das bei so einer Leistung der Objektive auch eine hohe Präzision in der Fertigung der Linsen erforderlich war, schlug sich im Preis der Kamera nieder. Daher waren es nur wenige Modelle, die für so einen großen Brennweitenfaktor (10-fach und mehr) ausgelegt wurden und doch kamen die bekanntesten Hersteller nicht darum herum, zumal es eine Nachfrage von den professionellen und semiprofessionellen Amateuren gab.

Unter den bekanntesten Objektivherstellern waren es Canon, Nikon, in Asien: In Europa belieferte Angenieux, Schneider Kreuznach und E. Leitz Wetzlar Filmkamera- und Projektorhersteller mit hochwertigen Vario-Objektiven.

Die verbauten Zoom-Objektive an den bekanntesten Filmkameras wie von Bauer oder Eumig, Bolex oder Chinon kamen mit ihren eigenen Objketivbezeichnungen wie Neovaron oder Paillard auf den Markt, bleiben aber meistens im unteren Segment, was den Brennweitenfaktor betrifft, es waren aber Objektive in bester Qualität.

Die Einführung des Macro-Zoom-Objektivs war der nächste Schritt, in der Entwicklung und führte dazu, dass nun die Nahlinsen für Nahaufnahmen bis vor die Frontlinse möglich wurden. Es gab letztlich keinen anbieter mehr der nicht ein Makro-Objektiv an der Filmkamera anbot.

Die Elektromotorisierung des Zooms wurde ebenfalls zum Standard. So konnten Zoomfahrten mittels eines Wippschalters in gleichmäßiger Geschwindigkeit eingeleitet werden. Das es auch hier Übung bei der Kameraführung bedurfte, galt als Selbstverständlichkeit.

Abschließend ist noch zu bemerken, dass mit zunehmender Lichtstärke der Zoom-Objektive auch der Durchmesser der Linsen sich vergrößerte und somit das Gewichte des Objektivs zunahm. Daher wurden die Objektive mit hoher Lichtleistung (bis zu F 1:1,2 von Canon) im Zoom-Faktor wieder zurück gesetzt. Ein Effekt, der sich am Ende des klassischen Filmer-Booms (um 1980) auch nicht mehr förderlich auswirkte.

Die analoge Video-Technik arbeitete schon bei geringem Licht (> 100 Lux) noch ohne störendes Rauschen der Bilder.











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Wochenticker Nr. 45
Beitrag Nr.: 05.11.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   05. November 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 09:10:51




Es war nie einfach, einen 8 mm Schmalfilm zu vertonen.




Nicht einmal mit einem Orchester war es leicht, Filmszenen mit einem solchen Klangkörper zu begleiten und etwas zu unterstreichen, was das bewegte Bild auf der Leinwand zeigen sollte. So musste das stumme Bild um so mehr Aussagekraft haben, damit die Szenen wirklich eindrucksvoll einem Publikum erschienen.

Das stumme Bild war letztlich der wunde Punkt bei den meisten Schmalfilmen, die von Amateuren gedreht wurden. Selbst ein guter Filmschnitt konnte nicht das ausgleichen, was der Ton - im Großen Kino - schon ab den 1920er-Jahren dem Zuschauer bot. Deshalb strebten viel Hobbyfilmer danach eine Lösung zu finden, den Vorführsaal irgendwie zu beschallen.

Das grundlegende Problem war von Anfang an, also ab 1932, die nur sehr beschränkte Fläche des 8 mm Filmstreifens, der neben der eigentlichen Bildfläche noch den Platz für die Perforation zum Filmtransport bereitstellen musste.

Man kannte schon den Lichtton, eine Methode des Abtastens, die einen etwa gleich so breiten Streifen wie die Perforation auf dem Film beansprucht. Der Lichttonstreifen wird normalerweise auf den noch nicht entwickelten Film aufgebracht und im Kopierwerk zusammen mit den Bildern als Streifen übertragen. Ein Verfahren, das im Großen Kino mit seinem 35 mm breiten Film-Material zum Standard wurde, denn so konnte eine lippensynchrone Vertonung geschaffen werden.

Auch auf dem 16 mm Schmalfilmen war es noch möglich, so eine Lichttonspur unterzubringen. Was dem Amateur des 8 mm breiten Films nicht geboten werden konnte.

Zum Einen: Die Breite des 8 mm Film-Materials reichte nicht aus und zum Zweiten: Die Aufnahmetechnik für die Tonspur konnte in den wesentlich kleineren Kameras - verglichen mit den 16 mm Apparaten - nicht sinnvoll verwirklicht werden.

Mit dem Aufkommen der Magnettonband- aufnahme Anfang der 1950er-Jahre bot sich erstmals dem Amateur ein Weg an, selbst aufgenommene Dialoge, die zum Film passten oder auch Musikstücke in Eigenregie aufzunehmen.

Da aber die Musikaufnahmetechnik ein sehr präzise und kontinuierlich laufendes Magnetband benötigte, waren die Tonband- geräte nicht mit den Filmprojektoren unmittelbar kombinierbar. Soll heißen: Die Betriebsgeschwindigkeit des Tonband- gerätes war um einiges gleichmäßiger als die eines Amateurfilmprojektors. Abgesehen davon, dass auch die transportierten Längen der Streifen (Film und Magnetband) in Sekunde bemessen, unterschiedlicher nicht sein konnten.

Die technische Voraussetzung, ein bewegtes Bild auf eine Leinwand zu bekommen, stellt nicht so eine große Anforderung an Kamera oder Projektor, was die Bildfrequenz betrifft. Tonbandmaschinen hingegen müssen ein sehr genau und präzis laufendes Werk zum Transport des Magnetbandes haben, damit ein sauberer Ton erreicht wird. Dies gilt für Aufnahme wie Wiedergabe.

Nun sollten diese beiden Techniken zusam- men gebracht werden, was dazu führte, dass der Projektor diese Anpassung leisten muss und die genaue Taktung (B/s) der Filmkamera die Tonbandmaschine auszu- gleichen hat.

Da anfänglich beides nicht zufriedenstellend gelang, kam der Ton - meist nur Musik - vom Tonbandgerät.

Und dennoch, der Tonkoppler wurde erfunden. Ein Gerät, dass eine annähernde Genauigkeit im Ablauf beider Apparate bringen sollte. Man erreichte dies mittels eines Drehpotenziometers im Koppler, der die Vorführgeschwindigkeit des Projektors an die Tonbandmaschine anpasste. So konnte die stumme Filmvorführung mit einer ein Kanal (mono) Musikdarbietung annähernd syn- chronisiert werden.

Dialoge, die sichtbaren Personen im Film womöglich noch in einer Nahaufnahme sprachen, konnten mit diesen technischen Mitteln noch nicht lippensynchron vertont werden.

Tonkoppler wurden in verschiedenen Ausführungen - als alleinstehender Koppler wie auch in einigen Projektormodellen fest verbaut - angeboten. Diese Vertonungstechnik blieb bis zur Einführung des Super 8 Filmformats als die anerkannte und somit sinnvollste Methode, den Amateur-Stummfilm mit Musik oder einem nicht bildsynchronen Vortrag zu untermalen.

Dieses sogenannte Zweispur-Verfahren konnte mit den eingesetzten Tonbandgeräten, die bis zur Einführung des Musikkassettenrekorders (MC) im Jahr 1964 zur Verfügung standen, von jedem Amateur angewendet werden.

Und dennoch, der  Anspruch  auf  Perfektion

 


die sich nicht annähernd erreichen ließ, auch nicht mit den ersten Musikkassetten- rekordern, welche nur als Mono-Geräte angeboten wurden, machte eine weitere Entwicklung zum nochmals besserten Tonfilm notwendig.

Dazu half die erreichte Stereo-Technik bei den Tonbandmaschinen bzw. Kassetten- rekordern, was in etwa zeitgleich mit der Einführung des Super 8 Formats (1965) geschah. Der Gedanke, den nun vorhandenen zweiten Tonkanal (R) für die Aufzeichnung eines Steuersignals zu nutzen, um die Bildfrequenz der Kamera festzulegen, lag nah. Ein Tongenerator, auf 1000 Hz ausgelegt, sollte alle 4 Bilder, die die Filmkamera belichtete, einem Steuer- impulse übertragen.

Bei der Vorführung waren es nun diese 1000 Hz Impulse, die den Projektor auf die entsprechende Vorführgeschwindigkeit brach- te, während der Ton vom 1. Kanal des Rekorders dem Publikum als Tonfilm zugespielt wurde.


Wer auch immer diese Technik als erster erfunden hat bzw. patentierte, so waren es die japanischen Hersteller, denen es gelang, eine annähernd einheitliche Vorgehensweise bei ihren Angeboten von Filmkameras, Frequenzgeneratoren und dazu erforderlichen Projektoren vorzulegen.

Dieses Vertonungsverfahren erleichterte dem Amateur nochmals die Arbeiten am Schneidetisch, wenngleich die Arbeiten am Set durch die zeitgleiche Tonaufnahme doch erheblich erschwert wurden. Denn die Filmkamera musste mit dem tragbaren Kassettenrekorder verbunden bleiben. Das Ausrichten von Mikrofon und Filmkamera gestaltete sich dabei oftmals als schwierig.

Findige Ingenieure bei Kodak, die bis dahin wichtige Innovationen schon hervorgebracht hatten, boten ab 1974, den mit einem Magnetband versehenen 8 mm breiten Schmalfilm im Super 8 Format an und nannten diesen fortan Super 8 Sound.

Natürlich war diese Neuerung nicht nur dem Film-Material-Hersteller Kodak zu verdanken, denn aufgrund der Fortschritte in der Elektronik wurde es möglich, auch ein Tonteil - nämlich das Tonaufnahmegerät - in einer Schmalfilmkamera unterzubringen, ohne das dabei diese Kamera wesentlich größer und schwerer wurde.

Dank japanischer Technologien, die zu jener Zeit schon als die fortschrittlichste im Bereich der Consumer-Geräte für Fotografie galt, wurde es möglich den lippensynchronen Tonfilm für Amateure mit 8 mm breiten Filmen zu schaffen.

Die Tonfilmkamera (Sound) wurde auf den Markt gebracht und mit ihr die dazu passenden Schmalfilmprojektoren mit Toneinrichtung. Eine Flut von Projektor- ausführungen wurden auf den Markt geworfen, denn alle Hersteller hofften auf eine Verlängerung des Booms, der sich in den frühen 1970er-Jahren bei den Amateuren des Schmalfilms schon gefestigt hatte.

Dass der Amateur nicht besonders glücklich war mit diesem Angebot, lag nicht nur daran, dass Filmkamera und Projektor neu gekauft werden mussten, nein, auch der höhere Preis das Film-Material, also jenes mit Magnetspur, schreckte so manchen vom Sound-System ab.

Mehr noch, dem Amateur wurde der Filmschnitt nicht leichter gemacht und alle misslungenen Filmszenen wurden als teurer Verlust empfunden. Selbst die Könner unter den Filmern bemängelten diesen Schach- verhalt, was dazu führte, dass viele einen stummen Schmalfilm drehten, ein getren- ntes Tonbandgerät für die Soundaufnahme nutzten und erst nach dem Filmschnitt mit der Projektor-Toneinrichtung die nachträglich aufgebrachte Tonspur bespielten.

Mit den sogenannten Bespurungs-Apparaten wurde es möglich, ein 0,80 mm breites Magnetband auf den 8 mm-Filmstreifen nach seiner Entwicklung zu kleben, sodass der Film, vorgeführt mit einem Sound-Projektor, zu einem lippensynchronen Tonfilm wurde.

Trotz all dieser mit dem Tonfilm eingetretenen Vor- und Nachteile konnte sich der Sound-Film nicht durchsetzen. 1978 stellte Kodak die Produktion des Sound-Film-Materials mangels Nachfrage ein wodurch der aufkommenden analogen Video-Technik Tür und Tor geöffnet wurde.

Vielen Amateuren blieb nur noch der Wunsch vorhandene Filme nachzuvertonen, was die Projektoren auch möglich machten, denn diese machten erlaubte meistens einen Trick mit dem Ton, soll heißen: Das Magnetband konnte mehrmals überspielt werden, ohne das dabei die erste Aufnahme gelöscht wurde.

Aber all diese Möglichkeiten die nun die Technik dem Amateur bot war sehr Zeitraubend beim Filmschnitt, eine Aufgabe die mit der analogen Video-Technik der ersten Stunde entfiel.







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