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Archiv: Beiträge u. Berichte über Juli
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Wochenticker Nr. 31
Beitrag Nr.: 30.07.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   30. Juli 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 09:06:12




Wie alt muss ein Apparat sein, um die Museumsreife zu
bekommen ?




Es ist richtig, dass es eine durchaus nicht unbedeutende Anzahl von Menschen in Deutschland gibt, die Schmalfilmkameras und andere Dinge des Hobbys Amateurfilm sammeln, aber ihre Objekte deshalb noch nicht als Museumsstücke betrachten.

Häusliche Vitrinen sind sehr schön anzusehen, mehr noch, wenn etwas ältere Objekte darin aufbewahrt werden, die so nur einem Museum zur Verfügung stehen oder dort ausgestellt werden. Und doch ist da ein Unterschied, nämlich dann, wenn die Objekte nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind, obwohl sie einmal im Kontext eines erfolgreichen Trends standen, der vor Jahren en Vogue war.

Das Gebiet der Fotoapparate war schon immer ein sehr beliebtes Feld für Sammler, da die Technik stets Bewunderung hervorrief und die Geräte leicht zugänglich waren. Deshalb sind auch Schmalfilmkameras - obwohl lange nicht so gesucht - ebenso von privaten wie auch öffentlichen Häusern gesammelt worden, wenn diese durch modernere Apparate obsolet wurden.

Die einschlägige Industrie hat sich angefangen in den 1960er-Jahren, aber noch intensiver in den 1970er-Jahren mit immer anspruchsvolleren und technisch verbes- serten Apparaten präsentiert. Die Absätze stiegen in die Höhe. Die Fotografie und der Amateurfilm wurde für jedermann zugäng- lich. Ja, teilweise zum Muss in einem Haushalt.

Die Modellflut an Schmalfilmkameras aus japanischer Produktion ließ die Europäer nur staunen. Die Qualität war ausgezeichnet und deren Möglichkeiten, dem Großen Kino Paroli zu bieten, war verführerisch.

In Europa und den USA gab es zwar noch Hersteller, auch solche mit großen Namen, doch viele davon glitten schon Mitte der Sechziger-Jahre in die Bedeutungslosigkeit ab. Die Einführung des von Kodak (1965) eingeführten Super 8 Formats trug letztlich auch dazu bei.

Schätzungsweise haben Anfang der 1970er-Jahre bereits über 2000 Modellausführungen von Schmalfilmkameras dem Amateurfilmer zur Verfügung gestanden. Ein Katalog der meisten Filmkameras für das Filmformat Normal 8 (Doppel 8), welches seit 1932 den Markt beherrschte, wurde noch Pete Ariel angelegt und als solcher legendär. Jürgen Lossau bot mit seinen beiden Büchern - Der Filmkamera Katalog und Projektoren - ein ergänzendes Werk für Interessierte und Sammler von Apparaten des Super 8 Format im deutschsprachigen Raum an.

In England (UK) machte John Wade dem angehenden Sammler Hoffnung, mit seinen Werken Collector's Guide to Cine Cameras oder das mit dem Titel Cine Cameras als Kataloge im Taschenbuchformat.






 


Vergleichbare Werke dürften es auch in den USA und in Frankreich gegeben haben, die aber im deutschsprachigen Raum kaum Bekanntheit erlangten.

Nach 1980 flachte der Boom, den Familienfilm auf Zelluloid zu bannen schnell ab, da die analogen Video-Apparate in den Verkaufs- läden auftauchten und das bewegte Bild auf Magnetbänden speicherte.

Nun war auch die Stunde für die Sammler gekommen, sich dem Thema Filmkameras zu stellen und ausgemusterte Apparate zu suchen. Das es noch eine Übergangszeit von gut 10 Jahren gab, bis die Erkenntnisse alle Schmalfilmer erreichte, muss nicht extra erwähnt werden, doch die Nachfrage nach Super 8/Single 8 Filme brach so zusammen, dass selbst die großen Hersteller von Film-Material die Fertigung (2002) und Entwicklung (2012) der Filme einstellten.

Auf Fotobörsen wurden nun die alten Schätze zum Kauf angeboten. Die Marken Bauer, Braun, Nizo, Bolex und Beaulieu als europäische Hersteller mit ihren Apparaten der gehobenen Klasse wurden nun zu niedrigen Preisen angeboten, um noch die ursprünglichen nicht unerheblich Investi- tionen aus der Haushaltskasse doch noch einmal einwenig aufzugleichen.

Die Stunde der Sammler war nun gekommen, doch erwies sich das Vorhaben in vielen Fällen als Hoffnungslos überzogen. Denn man merkte sehr schnell das, wenn man die japanischen Apparate, von denen es unzählige Modelle und Ausführungen gab, mit einbeziehen würde, dass der Hobby-Raum nicht mehr ausreicht, alle Apparate, die als sammelwürdig gehalten werden, zu stapeln.

Je älter die Apparate sind, umso attraktiver werden diese für ein Museum oder eine Sammlung. Das liegt auf der Hand, zumal ja auch diese Objekte seltener zu bekommen sind bzw. ein Kaufangebot vorgelegt wird.

Ungeachtet des Alters sind auch die hochwertigen Apparate, aus welcher Zeit auch immer sehr gefragte Ausstellungs- stücke. Ähnliches gilt für Prototypen, die in Versuchswerkstätten entwickelt wurden, aber nie in die Fertigung kamen.

Und dann sind da noch die Apparate, die durch den starken Einsatz Gebrauchsspuren aufweisen, die nicht mehr zu entfernen sind. Diese Exemplare haben ihren Reiz in der Patina, die sie umhüllt. Eine Reinigung wäre ein Frevel am Objekt, auch wenn der Vorbesitzer nicht mehr bekannt sein sollte.

Apparate mit Seltenheitswert sind auf Auktionen genauso zu finden wie die der Massenproduktion. Nicht alle verdienen das Prädikat Rarität, doch hier und da sind es solche Objekte, denen man es nicht ansieht und doch den Sammler ansprechen.










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Wochenticker Nr. 30
Beitrag Nr.: 23.07.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   23. Juli 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 09:03:22



Der Filmschnitt war immer ein Stiefkind
bei den Amateurfilmern.



Ohne Drehbuch geht es beim Großen Kino nichts, das ist auch richtig so. Hier stellt auch der Cutter einen richtigen Beruf dar. Ein Beruf, der nicht zu verachten ist, denn an ihm liegt es, wie gut der Film letztlich zusammengestellt wird, mit dem vorhan- denen Filmmaterial für die Produktion.

Der Amateur, meist auch nur ein Gelegenheitsfilmer, stellt an sich selbst diesen Anspruch nicht mit einem Drehbuch zu arbeiten. Er filmt meist nach Lust und Laune und nicht selten passen da familiären Gelegenheiten und Anlässe, die in sich schon eine Choreografie vorgeben gelegen.

Zum Beispiel: Hochzeiten, Geburtstage und Kindertaufen werden oft zur Bühne und Stoff für einen Schmalfilm, zumal sie freudige Ereignisse sind. Trauerszenen sind wohl schon aus Pietät gegenüber der anwesenden Trauergemeinde die seltensten Anlässe, die von Amateuren filmisch erfasst werden.

Und doch hat sich erwiesen, dass mit einem Drehbuch in der Hand die besseren Filme entstehen, auch dann, wenn sie nachträglich erstellt werden. Nämlich dann, wenn das belichtetet Filmmaterial vorliegt und für die Handlung ein Filmschnitt unabdingbar wird.

Erfahrene Filmer wissen, dass es mindestens dreier belichteter Filme à 15 m Bedarf, die für einen aussagekräftige Szene dem Cutter für den Filmschnitt zur Verfügung gestellt werden sollten, denn nur so kann daraus eine Sequenz mit Handlung erstellt werden, die den Anspruch auf Qualität erheben kann. Egal ob es sich um eine Szene mit Schauspielern oder Statisten, ob mit Landschaftseindrücken oder schnell vergäng- liche Sportveranstaltungen handelt, das ist letztlich gleich.

Wir kennen es ja vom Großen Kino die Filmklappe. Damit werden Sequenzen eines Drehbuchs markiert und bei Wiederholungen der Szene diese fortlaufend nummeriert. Die im unteren Bereich angebrachte Klappe wird vor dem Start der Szene geöffnet vor die Kamera gehalten und durch zuschlagen die Szene gestartet.

So kann der Cutter die Szene des Films nach Drehbuchvorgaben an dem Schneideplatz, der auch Schneidetisch genannt wurde, sortieren und bearbeiten. Für Tonfilme erwies sich der Klappenton der Filmklappe besonders vorteilhaft, da so der Beginn der Tonaufnahme leichter zu synchronisieren war. Dies galt natürlich auch für Amateure, obwohl es selten beobachtet wurde, dass eine Filmklappe vor dem Start des Films vor die Kamera gehalten wurde.

Die Begründung dürfte auch daran gelegen haben, dass Amateure nur selten über einen Stab von Assistenten verfügten, wie es bei großen Filmproduktionen immer üblich war und heute noch ist.

Der Amateur, der sein Hobby mit einem Filmbetrachter, jene Maschine, die auch Editor genannt wird, mit der der Film auf einfache Weise Bild für Bild besichtigt werden kann, beginnt, sortiert die Filmszenen meist chronologisch. Die Szenen werden ausgewählt nach den Kriterien der Aussage, der Farbe, dem Bildausschnitt, der Bild schärfe und nicht zuletzt der Szenenlänge.

Bildbetrachter erlauben dem Cutter die einzelnen Bilder des Streifens zu beurteilen, ohne das der Film dabei beschädigt wird. Der Vor- und Rücklauf kann je nach Bedarf vorgenommen werden. Ein Bildzählwerk kann die Länge einer Szene vorgeben. Eine Punze markiert in der Regel dann den Anfang und das Ende einer Szene, sodass der Filmschnitt mit einer Klebepresse genau gesetzt werden kann.

 


Geübte Cutter schneiden die Szenen aus dem Filmmaterial nach Drehbuchvorgaben heraus und platzieren diese erst einmal auf einem Filmsortierer, um dann entsprechend den getroffenen Vorgaben des Regisseurs und des Produzenten Szene an Szene zu einer Einheit zusammen zu fügen.

Das Große Kino kennt nur solche Schneide- tische - Steinbeck -, bei denen der Film- betrachter die Filmrollen auf einer Tischplatte liegend annimmt. Das Sortieren und Markieren erfolgt weiterhin per Hand. Die Mechanik ist sehr präzise, das Monitorbild sehr klar.

Dem Amateur wird aber dieser Komfort nicht geliefert. Um den Film in seiner Länge zu schneiden, bedarf es einer zusätzlichen, vom Filmformat bestimmte Klebepresse, womit die Filmszenen auch sachgemäß zusammen- gefügt werden.

Die durchschnittliche Szenenlänge wird üblicherweise zwischen 6 bis 8 Sekunden liegen, was in etwa 100 bis 150 Bilder auf dem 8 mm Steifen wären. Natürlich können je nach Vorgaben auch längere Szenen eingearbeitet werden, also solche, die ohne Schnitt etwas besonderes Aussagen sollen. Die kürzesten Szenen sollten aber nicht unter 4 Sekunden sein, da der Mensch Mindestes 3 Sekunden benötigt um den Inhalt des Bildes wirklich wahrzunehmen.

Filmklebepressen gab es in 2 grundsätzlich unterschiedlichen Ausführungen, wobei jeder Hersteller sich mit seiner als die idealere Ausführung vorstellte.

Bei den ersten Ausführungen Normal 8 Geräte (ab 1932), die gemeinhin als Nassklebepresse bezeichnet werden, schnitt man die Filmenden der Szenen so, das an einem Ende eine Zunge entstand, die über die Bildmitte des Films ging. Vom anderen Ende des Schnitts musste die Emulsion vom Trägermaterial abgehobelt werden. In der Folge wurde mit einer azetonhaltigen Flüssigkeit - der Kleber - das auf Basis von Zelluloid hergesellte Filmträgermaterial benetzt, welches sich aufgeweichte. Diese Klebevorrichtungen, die mit Führungsnoppen für die Perforation des Films versehen waren, ermöglichten nun die sich so überlappenden Filmenden zusammenzu- fügen und durch Druck verbunden wurden.

Die zweite Gruppe von Filmschneidegeräten kam erst mit der Einführung des Filmmaterials von Fujifilm auf Polyesterbasis als Trägermaterial auf. Dieses Material ließ sich nicht mehr mit azetonhaltige Flüssigkeiten aufweichen. Daher musste der Filmschnitt stumpf am Bildstrich ge- schnitten und mit einer durchsichtigen Folie verbunden werden. Das Trockenklebe- verfahren.

Die für das Trockenklebeverfahren einge- setzten Klebestreifen waren so ausgelegt, dass die Perforation des Films mit berücksichtigt wurde. Auch dann, wenn der Film schon mit einer Magnetspur für den Ton versehen war.

Der Einsatz von Trockenklebepressen mit Klebestreifen erleichterten die Arbeit des Cutters. Die Ergebnisse dieser Filmschnitte galten außerdem als die Besseren und setzte sich selbst da sehr schnell durch, wo Filme auf Zelluloidbasis wie z. B. von Agfa oder Kodak geschnitten wurden.

Filmbetrachter und Klebepresse galten im Hobbyraum eines Amateurfilmers als die wichtigsten Hilfsmittel für den gelungenen Filmschnitt. Mit Filmkitt auch manchmal als Cement bezeichnet oder als Alternative mit der Klebefolie konnte jeder Streifen elegant zusammengestellt werden.







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Wochenticker Nr. 29
Beitrag Nr.: 16.07.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   16. Juli 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 12:53:21




Gibt es Gründe, weshalb das sappam keine
Amateurfilme sammelt ?




Ja, Gründe, die gibt es ! In erster Linie sind es die oftmals sehr privaten Erlebnisse, die auf Schmalfilmen festgehalten wurden. Sie gehören eigentlich in die Familien, auch wenn hier das Risiko recht groß ist, dass durch unsachgemäßes Lagern dieses Filmmaterials an Qualität abnimmt und eine Restaurierung eines Tages unumgänglich währe.

Doch so wie es Fotoalben ergeht, so sollte es auch dem Schmalfilm gebühren. Fotoalben zu erhalten, das hat bereits eine längere Tradition innerhalb der Familien mit ihren Geschichten und sind deshalb anerkannte Begleiter auch bei den folgenden Generationen.

Leider ist dies dem Schmalfilm mit meist sehr interessanten Inhalten zu einigen Lebensabschnitten in einer Familie nicht gelungen, was unweigerlich mit der erforderlichen Vorführtechnik eine entscheidende Rolle spielen dürfte.

Es hat sich zudem gezeigt, dass auch Filmprojektoren, die längere Zeit nicht bedient wurden, durch Alterung einiger wichtigen Bauteilen die Funktionalität verlieren und unbrauchbar werden, auch wenn sie äußerlich durchaus noch in einem guten Zustand zu sein scheinen.

Der Filmprojektor ist doch als mechanischer Apparat etwas anspruchsvoller, was den Unterhalt betrifft, als ein Fotoalbum. Ähnlich ergeht es dem Diaprojektor, der allerdings doch etwas einfacher zu handhaben wäre, sollte das Leuchtmittel noch funktionieren. Aber auch hier scheint es, dass selbst die Verdunkelung eines Raumes heute nicht mehr den Überraschungseffekt bietet, der dem Lichtbild eigen ist.

Amateurfilme, gedreht im engsten Familienkreis gehören an den Ort ihres Ursprungs. Dies ist unserer Antwort auf die gestellte Frage. Ganz abgesehen davon, dass die Inhalte eines Schmalfilms oft für den Sammler kaum einzuordnen sind und deshalb höchstens ein verzerrtes Abbild gesellschaftlichen Verhaltens wiedergeben kann.

Das Sammeln von Schmalfilmen aus dem Amateurbereich dürfte im Übrigen eine noch größere, wenn nicht sogar eine Mammutaufgabe sein, als es das Sammeln von Apparaten und anderer Hilfsmittel aus diesem Segment der Fotografie ist.







 


Zumindest für den privaten Sammler wäre es kaum zu stemmen, wollte man es sinnvoll anlegen, es sei denn, hier steht ein finanzkräftiger Sponsor dahinter.

Eigentlich gehört dieses Segment der Fotografie in die Obhut öffentlicher Museen oder kommunaler Archive, da die Inhalte ein Spiegelbild der Gesellschaft wiedergeben und sich deren Inhalte häufig aus dem unmittelbaren Umfeld des Filmemachers ergibt. Gut, nicht selten wurden Reiseerlebnisse gefilmt, die weniger mit dem Wohnort zu tun haben, doch beziehen sich die Bilder auf das, was die weite Welt damals zeigte.

Schön ist es zu beobachten, dass mittler- weile die TV-Sender sich des Themas, wir würden es als 'Gesellschaftliche Rückblicke' ansehen, angenommen haben und in Abständen aus zusammengetragenen Amateurfilmen, die meist im 8 mm Format gedreht wurden, jeweils ein Gesamtprojekt zu erarbeiten. Sei es eine zeitgeschichtliche Stimmung zu erfassen oder ein besonderes Ereignis nochmals zu kolportieren.

Diese Aufgabe ist durch die heute sehr anspruchsvolle Bildqualität, die der Zuschauer einfordert, nicht einfach zu erfüllen. Auch wenn die Digitalisierung von Amateurfilmen mittlerweile kein großes Hindernis ist, so bleibt doch oft der Anlass oder Hintergrund der Aufnahmen etwas verschwommen. Die Macher solcher Projekte sind zu bewundern, denn das Geheimnis am Erfolg dürfte in der Zusammenstellung des Filmmaterials liegen, was letztlich dem Zuschauer nicht nur vorgelegt wird, sondern auch gefallen soll.

Da es eine im wahrsten Sinne des Wortes unüberschaubare Menge an Amateurfilme gegeben hat und noch geben muss, das belegen schon allein die Verkaufszahlen von Super 8 Filmen, die ab 1965 in den Handel kamen. Ganz abgesehen davon, dass auch die belichteten Normal 8 Streifen, die ab 1932 eingesetzt wurden, nicht viel weniger sein dürften.

Der Wunsch, diese Filme zu sammeln, beflügelt sicherlich so manchen Filmer und Amateurkinobesitzer, doch ohne Kenntnisse von Ursprung und Anlass kann die einfache Betrachtung solcher Streifen schnell zum schnöden Voyeurismus führen. Ein Umstand, der dem Inhalt dieser Streifen keinesfalls gerecht werden kann.









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Wochenticker Nr. 28
Beitrag Nr.: 09.07.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   09. Juli 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 08:42:23




Das Filmen mit Stativ war stets die bessere Lösung.




Eine der häufigsten und unangenehmsten Erscheinungen in Filmen von unerfahrenen Amateuren, waren die zu kurz geraten Filmszenen, insbesondere jene, die ohne ruhiges Anfangsbild gleich in einen Schwenk einmündeten, um dort abrupt aufzuhören, wo doch das eigentlich aussagekräftige Motiv zu erwarten wäre.

Sicher, aller Anfang ist schwer gewesen, schon weil das Film-Material nicht billig war und deshalb je Szene kurzgehalten wurde, da man sparsam umgehen musste. Dieses Damokles-Schwert lag über jedem Anfänger. Doch was nützt es, wenn der Eindruck beim Zuschauer nicht das Ergebnis bringt, was es eigentlich rüberbringen soll.

Erkannte der Kameramann diesen Effekt als ineffizient, so war es zu erwarten, dass dieser Sachverhalt beim nächsten Streifen nicht mehr auftrat. Und doch zeigte sich, dass ein noch Unerfahrener den Film gedreht hat, wenn nämlich aus der Teleeinstellung heraus das im Mittelpunkt stehende Objekt der Szene sehr verwackelt eingefangen wurde, um dann mit einer schnellen Zoomfahrt in die Totale, also dem Weitwinkel zu gehen, dem womöglich nochmals, wenn auch nur teilweise anschließend Zoomfahrt in den Telebereich folgte.

Selbstverständlich hätten solche Szenen vermieden werden können, die Zeit und Aufmerksamkeit vom Kameramann verlangten, hätte er gewusst, welch Bild bei der Vorführung entsteht. Leider konnte man zu dieser Zeit erst nach circa 14 Tagen die Ergebnisse der Aufnahmen einsehen. So lange brauchte es, bis der Film vom Entwicklungslabor zurückkam. Daher blieb der Anspruch hoch, sich der Umstände zu erinnern, die während der Aufnahme auf- traten, um ungewünschte Erscheinungen in der Kameraführung zukünftig zu vermeiden.

Dieser Lerneffekt verschlang doch in der Regel einige Meter Film, die teurer zu bezahlen waren. Deshalb galt es sich der Umstände zu erinnern und nicht nur die Kamera draufzuhalten. Denn auch Lichteffekte, wie sie sich beim Filmen durch ein Stadttor schnell ergeben, weil der Vordergrund, der mässig beleuchtet eine sehr helle Fläche umrahmt, die automatische Blende so verschließt, dass die Szene für den Film eigentlich unbrauchbar wird.

Bei diesem Beispiel gilt es die Ausnahme anzuwenden und mit einer manuell eingestellten Blende für diese Szene zu arbeiten. Der geeignete Mittelwert kann und sollte in solchen Fällen durch den Sucher der Kamera festgelegt werden.

Auch wenn hier nur zwei oder drei mögliche Beispiel einer ungünstigen Kameraführung genannt werden, so sind die Effekte, die sich auf dem Film letztlich zeigen, mit etwas Aufmerksamkeit verbesserungswürdig und leicht zu vermeiden. Besonders dann wenn es um spontane Szenen geht, die sich unverhofft ergeben.

Der bedachte und erfahrene Kameramann kennt daher solche Momente, denen er mit wenigen Mitteln vorbeugen kann. Doch die wollen auch gekonnt sein.

Da wurden schon die Amateurregisseure beim Kauf einer Filmkamera oft mit verführ- erischen Argumenten an einen Apparat herangeführt, der einen großen Zoombereich aufweist. Mindestens ein 6-fach-Zoom, noch besser ein 8 oder 10-fach-Zoom.

Das Versprechen, mit einem Teleobjektiv doch noch mehr an den Mittelpunkt der Szene heranzukommen, ohne sich vom Fleck zu bewegen, ist zweifellos interessant, hat aber in der Praxis eine Tücke. Mehr noch, der unangenehme Effekt, der sich spä- ter auf dem Film zeigt, wird dem unerfahr- enen Kameramann im Sucher kaum bewusst.


 


Es gehört also einwenig Erfahrung dazu, Tele-Szenen richtig zu filmen. Findige Techniker haben allerdings da auch Lösungen bereitgestellt, um beispielsweise Panoramaaufnahmen mit Schwenk und der größten Tele-Brennweite eines Objektives so zu filmen, dass die Filmszene aus der Hand aufgenommen bei der Vorführung dem Zuschauer ein Vergnügen bereitet. Das Geheimnis ist die Slow-Motion Einstellung.

Da die meisten Panoramaaufnahmen bei Tageslicht erfolgen, stellt die Zeitlupe mit 32 B/s oder höher, was die Belichtung betrifft, kaum ein Problem dar. Durch dass sich bei dieser Vorgehensweise mit einer höheren Aufnahmegeschwindigkeit gearbeitet wird, also mehr Bilder pro Sekunde beichtet werden, erscheint der Bildstand bei normaler Vorführgeschwindigkeit etwas ruhiger. Jede Abweichung oder Verreißen der Kamera, was um Verwackeln der Szene führt, wird weniger auffällig.

Dennoch, der Einsatz eines Stativs ist auch hier ein Garant, die Szene zu perfektion- ieren. Nicht von ungefähr wird im Großen Kino nur mit Stativ gearbeitet, denn eine verwackelte Szene ist Gift für jede Einstellung.

Um erdbebengleiche Bilder zu vermeiden, ist eine stabil aufgestellte Filmkamera die beste Lösung und könnte als selbstverständlich gelten. Doch der Amateur ist da ein wenig anders aufgestellt. Meist reist er mit seiner Filmkamera und trägt diese in einer Bereitschaftstasche, in der noch einige Film-Kassetten als Vorrat liegen. Von einem Stativ, das umständlich aufgebaut werden müsste, ist nur selten etwas zu sehen.

Findige Filmer haben sich angewöhnt mit einer Schnur, die am Griff der Kamera angebracht ist und von dort aus zu Boden gelassen wird, eine stabile Lage dadurch zu erhalten. Das Schnurende am Boden wird vom Fuß gehalten und stramm von der Kamera nach oben gezogen. So stabilisiert sich in der Horizontale die Filmkamera. Eine Methode, die sehr effektiv ist und was das Mitführen von Hilfsmittel betrifft, kann diese Lösung schon fast als ideal bezeichnet werden.

Natürlich gehört auch hier etwas Erfahrung dazu, sich dieser Methode zu bedienen, denn das Ständige nach oben ziehen der Kamera muss gekonnt sein. Allerdings kann das auch trocken, also ohne zu filmen geübt werden. Dennoch es schränkt einige Bewegungen, die man aus der freien Hand geführten Kamera kennt ein.

Zum Thema Stativ ist allerdings auch noch einiges zu sagen, den nicht alle Angebote, die dem Amateur als ausreichend erscheinen erfüllen ihren Zweck. So sind beispielsweise die leichten Dreibein-Stative, die auch noch mit auseinandergeschoben werden müssen, sind oft zu leicht für den Einsatz mit Film- kameras. Die mögen für die Fotografie geei- gnet sein, sind es aber nicht für die Filmkameras.

Nicht selten sind die Filmkameras schon schwerer als ein Fotoapparat und haben zudem einen anderen Schwerpunkt, was sich negativ auf die Befestigung mit einer 1/4 Zoll-Schraube auswirkt. Die Neigung nach vorne wegzukippen ist sehr groß, achtet man nicht auf den Stand des Stativs. Auch passiert es zu oft, dass schon der Schwenkkopf nicht straff genug sitzt um ein unerwartetes Wegkippen zu vermeiden.

Es ist also festzustellen, das eine schweres Stativ für die Filmkamera das Beste wäre, es aber aus Transportgründen kaum zum Einsatz kommt. Ohne Stativ werden nur ruhige Filmszenen möglich, wenn diese in der Weitwinkeleinstellung aufgenommen werden. Ruhige und nicht verwackelte Szenen sind aber das A und O des guten Films. Darüber muss man sich nicht streiten!








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Wochenticker Nr. 27
Beitrag Nr.: 02.07.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   02. Juli 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 16:54:08




Die Mechanik in einem Schmalfilmprojektor
war letztlich entscheidend.




Als Museum haben wir eine durchaus repräsentative Anzahl von Schmalfilm- projektoren für das Super 8/Single 8 Filmformat, die es uns ermöglicht, einen Blick auf die Konstruktionsmerkmale der verschie- denen Hersteller zu werfen.

Auch wenn 140 Projektoren (Stand 06.2021) aus der Super 8 Welt hier Pate stehen, so ist natürlich diese Anzahl verglichen mit der tatsächlichen Anzahl einmal gefertigter Modell- varianten, die zwischen 1965 und 1992 auf den Markt kamen, doch ausreichen, um eine Bewertung anzustellen, wie sich die jeweiligen Modelle eines Herstellers glichen bzw. von anderen Produzenten unterschieden.

Ähnlich sieht es aus bei den Normal 8 Projektoren aus, die seit dem Jahr 1932 gefertigt wurden. Trotz der weltpolitischen Umbrüche, die der II. Weltkrieg hinterlassen hat.

Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass die technische Entwicklung, die die Mechanik und die Elektronik nach 1945 erfahren hat, auch in den Neukonstruktionen von Projektoren einzog. Soll heißen: Diese Endverbraucher-Produkte wurden stets verbessert und mit den neusten technologischen Erkenntnissen gefertigt.

Wenngleich so mancher Beobachter und Kritiker des Faches sofort die Frage stellen dürfte: Warum ist dann der klassische Amateurfilm und mit ihm die Projektorproduktion so sang- und klanglos untergegangen ?

Jeder Versuch, diese Antwort damit zu begründen, dass erstens: Der Amateurfilm immer als ein Anhängsel der klassischen Fotografie gesehen wurde und zweitens: Die elektronischen Bildgebeverfahren nichts mit der chemischen Welt auf Zelluloid zu vergleichen seien, dürfte scheitern.

Das die Filmprojektoren, wie wir sie kennengelernt haben nicht unbedingt mit der Technik einer Filmkamera zu vergleichen sind, beweist uns schon der kleinste Vorläufer einer Vorführung, nämlich die des Daumenkinos.

Es ist und war auch anfänglich nie selbst- verständlich, eine Folge von ähnlichen Bildern, die sich nur durch eine eigentlich uns unwesentlich erscheinenden Veränderung in schneller Folge präsentiert, daraus der Eindruck einer Bewegung gewonnen wird. Schon gar nicht, dass dieser Effekt mehreren Personen gleichzeitig vorgeführt werden kann.

So verwundert es nicht, dass Guckkästen mit einfacher Mechanik, die nur jeweils einer Person Bilderfolgen vorführen konnten, vom Filmprojektor technisch gesehen überholt wurde. Das war weit vor 1900 so, als die Kinematografie oder besser gesagt, die Bilder, das gehen im Kino lernten.

Die Brüder Lumiere aus Frankreich leisteten bei dieser Entwicklung große Dienste. Sie ermöglichten mit ihren mechanischen Geräten die Vorläufer heutiger Projektoren, ausgelegt für Filmstreifen, erstmals die Vorführung eines Films vor einer größeren Zuschauermenge. Das war im Jahr 1895 in Paris.

Auf die Idee, einen 35 mm breiten Filmstreifen vor eine Filmbühne - so nennt man das Fenster in einem Projektor - zu bringen, der in einer Sekunde 15 bis 18 Bilder des Streifens für kurze Zeit stehend und stabil hält, aber auch ständig und fortlaufend auszutauschen, ist alles andere als trivial gewesen, zumal auch die technischen Voraussetzungen für den Bau eines solchen Apparates noch nicht gegeben waren.

Das fing an mit der Überlegung: Wie denn der Film transportiert werden kann ? Die Lösung: eine Handkurbel. Dann kam die Problematik mit der Lichtquelle auf, die den Film durchleuchten sollte: Eine sichere Lichtquelle musste gefunden werden. Und schließlich: Mit welcher Mechanik ein stehen- des Bild regelmäßig ausgetauscht werden kann. Das waren die wichtigsten Fragen der ersten Stunde, die es zu lösen galt.

 


Knifflig wurde die Mechanik bei der Lösung, einen ruhigen Bildstand vor der Filmbühne zu erreichen. Und nicht zuletzt die Idee einer synchron laufenden Umlaufblende, die den Lichtstrahl abdeckt, während der Film von einem Bild zum nächsten transportiert wird. Immer vorausgesetzt, dass der Filmstreifen mit einer präzisen Perforation in gleichen Abständen versehen ist.

Die Perforation im Filmstreifen dient in erster Linie dazu, den Film schon in der Filmkamera gleichmäßig transportieren zu können, was in der Projektorkonstruktion die Filmtransportfragen schon einer technischen Lösung näher bringt. Auch wenn rotierende Zahnräder nur einen gleich- mäßigen Vorschub sicher stellen können.

Um aber vor der Filmbühne ein stabil stehendes Bild zu haben, wurden Greifer erfunden, die durch eine Exzenterscheibe oder Nockenwelle, anfänglich auch durch eine Malteserkreuz-Mechanik angetrieben, in die Perforation des Films greift und den Filmstreifen ruckartig voran schiebt und positioniert.

Während dieses Vorgangs soll und muss die Umlaufblende, eine in Sektionen aufgebro- chen Scheibe, synchron den Vorschubvor- gang des Films vom Lichtstrahl abdecken. Wird der Lichtstrahl vom aufgebrochenen Segment der Lochblende hingegen durchgelassen, steht das Bild bereits stabil vor der Filmbühne. Das Bild wird projiziert. Der Greifer zieht sich zurück, um das nächste Bild vom Streifen zu erfassen.

All diese Vorgänge sind anfänglich mit einer Handkurbel erreicht worden, was wenig spä- ter mit einem elektromotorischen Antrieb zu einer gleichmäßigeren Lösung der Vorführ- ung führte. Große und kleine Kinos bedienten sich der Technik, womit auch der Projektor für den Amateur gemeint ist.

Eine Reihe von Patenten wurden, um diese Bedingungen zu erreichen und zu erfüllen angemeldet, was den jeweiligen Anmeldern Vorteile sowohl in der Produktion, in der Produktqualität und ihrer Leistung wie auch im Vertrieb brachte.

Heute sind mehr als 450 Marken allein für Super 8/Single 8 Filmprojektoren bekannt. Dazu dürften noch einige Hersteller kommen, die spezielle Lösungen für die Industrie, für die Unterhaltung im öffentlichen Raum oder in Passagierschiffen und Flugzeugen gebaut haben.

Dies kann nur bedeuten, dass an Fantasie und Ideen es nicht gemangelt hat, auch wenn es manchmal den Anschein hat, dass viele Projektoren für Amateure sich sehr ähnlich sind.

Selbst Eumig, der weltweit größte Hersteller von Schmalfilmprojektoren für Amateure, brachte mit seinen über 100 unterschiedlichen Super 8/Single 8 Modell- ausführungen, die unter dem eigenen Markennamen geführt wurden, an die 3,2 Millionen Stummfilmprojektoren und über 1,4 Millionen Tonfilmprojektoren auf den Markt.

Mit mindesten 18 Projektormodellen aus dem Normal 8 Filmformat Segment fertigte Eumig für den Amateur zwischen 1931 bis 1969 mehr als 1,2 Millionen Einheiten in bester Qualität.

Hierbei wurden nicht die Einheiten mitgezählt, die unter anderen Marken- bezeichnungen die österreichischen Eumig Werke verließen.

Mit der Einführung des Sound-Films ab 1974 mussten auch die Projektoren neun konzipiert werden, nicht nur wegen der hinzugekommenen Elektronik, die nun den Ton von dem Magnetband vom Film abtastete, nein, auch die gesamte Antriebsmechanik einschließlich Capstan bzw. schwerer Schwungscheibe, die den Gleichlauf des Filmstreifens am Tonkopf sicherstellen sollte.

Das jähe Ende des klassischen Amateurfilms wurde mit der Einführung der elektronischen Video-Technik besiegelt und mit ihr auch die Fertigung von Projektoren.







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Es wird darauf hingewiesen, dass die hier verwendeten Markennamen den jeweiligen Firmen als Eigentümer gehören, dies sind im Allgemeinen: Warenzeichen, Marken oder patentrechtlich geschützte Bezeichnungen.



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