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Archiv: Beiträge u. Berichte über Dezember
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Wochenticker Nr. 52
Beitrag Nr.: 23.12.2922      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   23. Dezember 2022 - Mitteleuropäische Zeit - 14:52:31



Ist er Amateurfilm heute noch was er einmal war ?



Wieder so eine Frage, die nur schwer zu beantworten ist und doch ihre Berechtigung hat. Gerade wir vom Schmalfilm-Apparate-Museum befassen uns nicht selten mit dieser Frage, wenn auch nicht über die eigentliche Qualität der heute gemachten Filme, die ja eigentlich als Videos zu bezeichnen sind, vielmehr über die dafür eingesetzt Apparate.

Doch fangen wir nochmals an, mit dem Jahr 1926 als erstmals Film-Kameras auch von Amateuren eingesetzt wurden. Freilich galten diese Herren, weniger von den Damen, noch nicht als Pioniere der Amateurfilmkunst, vielmehr waren es wohlhabende Bürger die sich ein neues Hobby leisten konnten.

Abgeschaut von den professionellen Reportern und Fotografen jener Zeit, die mit schweren Kurbelkameras auf schweren Stativen, Bilder von besonderen Ereignissen aufnahmen um sie in die Welt zu tragen. So wollte der Amateur seine kleine private Sphäre ebenso festhalten, wie es die Wochenschauen in den Lichtspielhäusern, den Kinos schon regelmäßig taten.

Mit dem Filmformat von Pathe, mit einem Filmstreifen von 9,5 mm Breite, konnte man 1928 schon kleinere und leichtere Filmkameras kaufen, womit ein neuer Markt für die Kamerahersteller geschaffen wurde, Ein Fertigungssegment, das hauptsächlich dem Amateur mit seinen ganz eigenen Bedürfnissen gewidmet wurde.

Diese Anfänge des Amateurkinos waren nicht leicht, denn die Projektion von derartigen Filmen im heimischen Bereich stellte noch durch die ungelösten, technisch bedingter Eigenschaften, Probleme dar, verglichen mit der einfachen Aufnahmemöglichkeit mittels Filmkamera.

In der Fertigung von Film-Material zeigte sich Anfang der 30er-Jahre ein Fortschritt, sowohl in der Verbesserung der lichtempfindlicher Emulsion für die schwarz/weiß Filme auf dem Zelluloidstreifen, wie auch bei der Fertigung des Trägermaterials dieser Filme, das nun nicht mehr so leicht entflammbar war.

Erst damit wurde auch die Gefahr eines Projektorbrandes während einer Vorführung wesentlich verringert.

Mit der Einführung des 8 mm breiten Filmstreifens, 1932, durch Kodak in den USA kam der Verkauf von Filmkameras mit Federwerk als neuartiger Filmantrieb und dem zu diesem neuen Format passenden Projektoren richtig in Fahrt.

Auch in Deutschland wurde nun von Agfa, dass hier so benannte Doppel 8 Filmformat mit Erfolg eingeführt. Man höre und staune, gültig bis 1965 als es abermals von Kodak mit dem Super 8 Format abgelöst wurde.

Im Filmkamerabau hat sich zwischen 1932 und 1965 auch so einiges getan, was die Mechanik betrifft und der Optik zugute kam. Kurz erwähnt sei: Das Federwerk der Filmkameras wurde durch Batterie angetriebene Motoren ersetzt. Die Objektive wurden für den Farbfilm, ab 1935 eingeführt, optimiert. Kameras erhielten Weitwinkel- und Tele-Objektivvorsätze bis in die frühen 1960er-Jahre. Dann kamen die ersten Vario-Objektive auf den Markt, besser bekannt als Zoom-Objektive die den Reflexsucher an den Filmkameras ermöglichten.

Im Projektorbau tat sich nach 1945 auf der Seite der Lichtquellen einiges, obwohl noch

 


nicht optimal, erwiesen sich die Glühlampen mit ihrer besseren Lichtausbeute als langlebiger und somit sicherer bei einer längeren Vorführung.

Erste mit der Einführung der Halogen-Lampen wurden die Bilder der Filme klarer und bekamen einen etwas bläulicheren Farbstich. Konsequent verlief die Umstellung mit diesen Lichtquellen bei den Projektoren auf das Super 8 Format. Gelegenheit auch die sogenannten Kaltlicht-Spiegellampen einzuführen, womit nochmals ein nennenswerter Fortschritt im Projektorbau erreicht wurde.

Das Super 8 Format, welches in ähnlicher aber nicht in gleicher Aufmachung in Asien vom Single 8 Format begeleit wurde, kam den Hobby-Filmern sehr entgegen. Da die Handhabung, beim Filmwechsel wesentlich vereinfacht wurde, entwickelten sich die so neu konfektionierten Filme, die in einer Kunststoff-Kassette angeboten wurden als Renner, sodass gesagt werden kann ein Boom brauch aus.

Die Hersteller von geeigneten Filmkameras und Projektoren erlebten eine nie da gewesene Nachfrage, was auch zu weiteren Innovationen führte.

Da kam die 1974 eingeführte Tonfilmtechnik hinzu, die eine lippensynchrone Tonauf- nahme ermöglichte und weitgehend die Zweiband-Technik ablöste. Auch bei den Objektiven gab es Fortschritte, wie z. B. das Zoom-Objektiv mit Macro-Einrichtung oder die Lichtstarken Objektive mit f = 1:1,4 bzw. 1;1,2, mit denen nun bei Kerzenlicht liebliche Filmszenen gemacht werden konnten.

Bei all diesen Erfolgen vernachlässigte die einschlägige Industrie die Beobachtung dessen was sich tat in der Elektronik und mit ihr die der Video-Technik.

Anfang der 1980er-Jahre kamen die ersten tragbaren elektronischen Filmkameras auf die mit einem sogenannten Videorekorder die Bilder aufzeichneten. Anfänglich in Schwarz/Weiß dann aber in Farbe. In den 1990er-Jahren wurde der Camcorder populär, ein Apparat der sowohl filmen wie auch widergeben konnte was kurz zuvor aufgenommen war.

Dieser Trend in der Amateurfilmtechnik gab dem klassischen Zelluloidfilm den Todes- stoss. Der Video-Boom begann, der mit der analogen Elektronik startete und kanpp 8 Jahre später in digitale Technik unaufhaltsam überging. Amateure und solchen die sich nicht einmal als Amateure bezeichnen würden nutzen nun im täglichen Leben, diese moderneren Apparate zum filmen aller möglichen Gelegenheiten.

Selbst der digitale Fotoapparat der auch Video-Chips in bester Qualität machen kann wird von den Smartphones überrannt. Mit diesen komprimierten Video-Dateien werden Cloud täglich mit Clips aufgefüllt, die dann mehr oder weniger per Straeming abgerufen werden können. Und dies weltweit !

Ob in dieser gegenwärtigen Situation der Amateurfilm noch das ist was er eigentlich einmal war, kann bezweifelt werden, denn schon die unsäglich Anzahl von Video-Clips die täglich gemacht werden, unterdrückt jede wohlgemeinte Idee, die doch einem engagierten Amateur des Films zugestanden werdn muss.




UN     




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Wochenticker Nr. 48
Beitrag Nr.: 01.12.2022      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   25. November 2022 - Mitteleuropäische Zeit - 08:52:31




Eigentlich sind die Schmalfilmapparate,
die heute noch im Privatbesitz sind ...




... zu schade, um entsorgt zu werden ! Das sagt uns unser Gefühl, wenn wir gefragt werden und dann hören: Was soll ich mit dem Projektor der Schmalfilmkamera machen ? Denn solche Fragen werden uns im Museum immer wieder gestellt.

Nicht wenige der Anrufer haben natürlich noch Erwartungen, wie z. B., das Museum könnte den Apparat ankaufen. Oder, welcher Schätzwert wäre noch zu erwarten ? Auch fragt man uns: Kennen Sie jemand, der Interesse an so einem Apparat hat ?

Manchmal merkt man die Ernüchterung beim Anrufer, der nach gemachten Vorschlag, dem Museum den Apparat zu spenden, folgende Sätze anbringt: Das muss ich dann mit meiner Familie besprechen. Oder, wir werden uns dann nochmals melden.

Und doch: Es gibt tatsächlich Anrufer, die die profane Entsorgung verpönen und entschlossen sind, ihr Schätzchen sorgsam einzupacken und per Kurier dem sappam zukommen lassen.

Eine weise Entscheidung, wie wir finden ! Denn es wäre einfach zu schade, sich von der Schmalfilmtechnik zu entledigen, an der sich so viele Familien im 20. Jahrhundert erfreu- ten, als die belichteten 8 mm Filme vorführ- gerecht vom Entwicklungslabor zurückkamen.

Ein Museum wie das sappam, das in privater Initiative geführt wird und der Schmalfilm- technik nicht nur eine Plattform bietet, wie kaum eine andere Seite im Internet, dürfte nach mehr als 13 Jahren Präsenz das Vertrauen seiner Besucher genießen, alle möglichen Spenden zum erklärten Leitfa- den des Hauses sachgerecht und verantwort- ungsvoll zu kuratieren und damit im realen Schmalfilm-Apparate-Museum in Köthen zu verwalten.

Derzeitig verwaltet das sappam mehr als 2000 Objekte, wobei die Sammlung mehrheitlich aus Schmalfilmkameras besteht, gefolgt von Schmalfilmprojektoren und diverses Zubehör für den Filmschnitt sowie das der Tontechnik. Letztere wurde schon in den frühen 1960er-Jahren möglich, kam aber zu ihrem Höhepunkt mit der lippensynchronen Tonaufnahmen erst ab 1974 mit der Einführung des Sound-Films mit aufgebrachter Magnetspur.

Betrachtet man den derzeitigen Bestand des Museums, so fällt auf, dass sowohl bei den ganz alten Schmalfilmapparaten wie auch bei den neueren hier aber die hochwertigen, doch noch einige Exemplare fehlen. Das dem so ist hat mehrere Gründe.

Zum Ersten: Durch die Wirren des II. Weltkrieges sind doch viele der vor 1945 gefertigten Apparate verloren oder untergegangen. Daher ist die Anzahl der Objekte sehr begrenzt und finden sich diese dann doch noch ein, so werden sie als wertvoll verständlicherweise weiterhin im privaten Umfeld noch gut bewahrt.

Zum Zweiten: Hochwertige Apparate, ob Filmkameras oder Projektoren haben heute noch eine relativ hohe Nachfrage bei Hobbyfilmern oder jenen, die sich dem Film, ob Großes Kino oder Schmalfilm als moderne Form einer Kunstrichtung anschließen.

Zum Dritten: Derzeitig werden an die 250 Objekte, die von Spendern dem Museum überlassen wurden, verwaltet. Dem gegen- über, steht der größte Teil der Sammlung, der über Auktionen vom Inhaber (siehe Impressum) des Museums erworben wurden. Darunter befinden sich oftmals Apparate, die sichtbare Gebrauchsspuren aufweisen und solche, die fast neuwertig sind.

 


Auch wenn es so klingen mag, dass 2000 Objekte, die dem Museum heute als Exponate zur Verfügung stehen, eine eindrucksvolle Anzahl ist, so ist sie bei Weitem nicht ausreichend im Vergleich zu den insgesamt geschätzten 3500 Modellen an Schmalfilmkameraausführungen, die weltweit in den 65 Jahren des Schmalfilms auf den Markt kamen.

Bei den Projektoren sieht es nicht ganz so eindrucksvoll aus mit der Modelldiver- sifikation. Doch auch hier dürften die Hersteller es ungefähr auf 1200 unter- schiedliche Ausführungen gebracht haben, wenngleich so mancher Prototyp nie auf den Markt kam.

Dann sind da noch die Bildbetrachter, als ein fast unentbehrliches Zubehör auf jedem Schneidetisch, doch nie wurden so viel Ausführungen auf den Markt gebracht, wie es bei Kameras und Projektoren der Fall war. Was natürlich darauf schließen lässt, dass das Niveau der Technik um ein vielfaches einfacher war und daher kaum Entwicklungspotenzial inne hatte.

Nun könnte man hier die Frage stellen, wie viel Schmalfilmkameras oder geeignete Projektoren für dieses Format wurden überhaupt hergestellt und verkauft. Nun, auch diese Zahlen sind nur schätzungsweise anzunehmen, denn nach dem Untergang des klassischen Schmalfilms - um das Jahr 2000 - gingen auch die letzten Hersteller vom Markt, hinterließen aber nie eine Verkaufsstatistik.

Weltweit gesehen dürften es aber beeindruckende Mengen an Apparaten gewesen sein, auch wenn sich heute noch so manches Objekt im Keller, auf dem Dachboden oder in einem Schrank unsere Vorfahren befinden. Nur ist es leider so, dass die gegenwärtige Generation junger Leute an der Technik des Schmalfilms kein Interesse mehr hat und auch nicht mehr haben wird.

Was bleibt da noch übrig ? Ja, ja, der klassische Schmalfilm, das eigentliche Familiendokument aus der Zeit des 20. Jahrhunderts. die Filme auf Spulen stehen neben den Fotoalben und Dia-Magazinen Seite an Seite in jeder Familienchronik.

Bemerkenswert bleibt aber auch dabei, das die gerahmten Dias und aufgespulten Schmalfilme tatsächlich mehr und mehr gegenüber den Fotoalben - heute Foto- bücher - ins Hintertreffen geraten, weil die erforderlichen Apparate für eine Vorführung fehlen oder sich die Vorführapparate als mangelhaft erweisen.

Wenn die derzeitig gebräuchlichen Fotobücher die Runde machen, sind die einzelnen Bilder in je 3 Sekunden angeschaut. Nur selten werden je Bild 5 und mehr Sekunden in Augenschein genommen. Die Zeit ist schnelllebiger geworden. Der Dia-Vortrag zwingt zum Durchhalten und der Schmalfilm erfordert Familienkenntnisse, um einen Sinn in der Vorführung zu finden.

Um das alles zu verstehen, bedarf es einen Anker für die Zukunft des Schmalfilms und seiner Apparate. Das sappam bietet eine Bleibe für die technischen Dinge, die keiner mehr braucht, wenn die Filme der Familie einmal digitalisiert sind.

Wie das geht, wurde bereits mehrfach in dieser Reihe von Wochenticker-Texten be- schreiben. Und nicht nur das, auch 2-Mal jährlich (Frühling/Herbst) bietet das Museum einen DIGI-Aktion an, bei der Schmalfilme kostenlos digitalisiert werden, wenn im Ge- genzug ein Apparat dem sappam gespendet wird.








UN     




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