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Archiv: Beiträge u. Berichte über Oktober
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Wochenticker Nr. 44
Beitrag Nr.: 26.10.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   26. Oktober 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:12:04



Der Trickfilm und die Möglichkeiten, die sich dem Amateur boten.


Die meisten Filmamateure drehten ihre Filme mit Apparaten, die nur wenige Tricks ermöglichten. Und doch sollte man hier unterscheiden, ob der Zeitlupenfilm bzw. der zeitgeraffte Film schon zu den Trickfilmen zählen kann. Wäre dem so, so hätten unzählige Filme Szenen, die mit einem Trick erstellt wurden.


Die technischen Einrichtungen für den gekonnten Trickfilm besaßen allerdings nur Apparate aus dem oberen Preissegment. Während die Einzelbildfotografie schon mit den ersten Schmalfilmapparaten möglich war, gelang es dem Kenner und Könner der Materie, mit maßloser Geduld und künstlerischer Begabung einen Trickfilm zu schaffen.


Trickfilme, wie wir sie nennen und verstehen, sind jene Streifen bei denen üblicherweise eine Reihenfolge handgemalter Bilder, die gezeigten Gegenstände und Figuren durch deren Bewegungen zum Leben erwachen. Dabei denken wir zuerst an 'Micky Maus', eine der bekanntesten Kunstfiguren, die von Walt Disney geschaffen wurden und erstmals im Jahr 1928 in New York in einem Kino auf der Leinwand liefen.


Obwohl schon der erste Zeichentrickfilm im Jahr 1906 von J.Sturart Blackton geschaffen wurde, hat sich bis heute die Tricktechnik bei der Schaffung derartiger Filme kaum verändert. Mit Einzelbildern konnten auch die ersten Amateurfilmkameras bei entsprechenden Vorlagen und geeignetem Stative ein gekonnter Trickfilm hergestellt werden. Beliebt waren Filmtitel und Szenenerklärungen auf schwarzen Tafeln, die der Stummfilm immer so nötig hatte.


Der Zeichentrickfilm war auch oft das Mittel für den Filmvorspann. Einiges Zubehör benötigte der Amateur dazu. So eine Titelmechanik, wurde anfänglich oft vom Hobbyfilm, nach dem Vorbild der Hollywood-Studios, selbst gebaut. Beliebt waren die Schwenk-Titel für den Filmbeginn, die Rolltitel für die Schlussszene. Erst um 1950 kamen die ersten Titelgeräte auf den Markt, die tatsächlich von Amateuren eingesetzt wurden.


Nun bedurfte es aber auch technische Einrichtungen an der Filmkamera, um einen Trick schnell und sauber zu schaffen. Die künstlerischen Vorlagen bot nicht selten der Trend im großen Kino. Der Amateur ließ sich nicht selten davon anregen, um einen Filmtrick für seinem eigenen Film einzusetzen.


Der doppelte Lottchen-Effekt. Einer der beliebtesten Tricks wurde mit der Rückspuleinrichtung an einer Kamera möglich. Die Hauptfigur in einem Film trat für den Zuschauer auf einmal doppelt auf, ein typischer Effekt, den der Amateur durch eine zweimalige Belichtung erreichte. Hierfür musste in einem ersten Durchlauf, eine Hälfte der Filmbühne abgedeckt werden um im zweiten Durchlauf, bei zurückgewickelten Film und nun die zuvor offen gehaltene Filmbühnenhälfte abgedeckt werden, damit die Filmszene mit dem gleichen Darsteller in anderer Haltung auf seiner Bühne nochmals gefilmt werden kann.


Diese Tricktechnik setzte sehr viel Können beim Kameramann und dem Schauspieler voraus. Nicht zu vergessen: Auch das Bühnenbild musste entsprechend vorgerichtet werden, damit die Übergänge beider Halbbilder im Film nicht als störend empfunden werden.


Die sanfte Szeneneinblendung (Fade) gehörte eigentlich zum Standard anspruchsvoller Filmgestaltung. Daher hatten Amateurfilmkameras, ab der mittleren Preisklasse eine Aufblend/Abblend-Automatik, eine Einrichtung die als Vorläufer der Überblendtechnik eingestuft werden konnte.


Der Filmkassettenaufbau des Super 8 Formats verhinderte ein einfaches Zurückspulen des Films innerhalb der Kamera, was eine Überblendung in Trickfilmen der Filmszene sehr erschwerte. Nur hochpreisige Apparate beherrschten die Möglichkeit, mit Knopfdruck eine Überblendung durchzuführen.


Die Tricktechnik Zeitraffer, also 1 bzw. 4 Bilder pro Sekunde über einen längeren Zeitraum zu belichten, um so leichte Bewegungen oder Veränderungen der Szenerie über einen längeren Zeitraum zu erreichen, war nicht selten der Höhepunkt eines Ansehbaren Films.


Dem stand entgegen, die Zeitlupe, eine Filmtechnik, bei der die Szene mit hoher Bildfrequenz erfasst und im Normalablauf vorgeführt wird. Die dadurch entstehenden Filmszenen zeigen im Detail den Ablauf von Bewegungen. Bei Sportveranstaltungen war diese Einsatzmöglichkeit, die in Englisch ausgesprochen als Slow Motion-Technik bekannt ist, sehr beliebt.


Mit der Einführung der Macro-Objektive entfiel der Einsatz von Nahlinsen. Nahlinsen wurden in erster Linie bei Aufnahmen aus der Miniaturwelt eingesetzt. Der Amateur versuchte mit Nahlinsen, die Insektenwelt zu erschließen. Vario-Objektive erlaubten dies nun ohne Nahlinse und konnten oftmals bis wenige Millimeter vor der Linse die Szenerie scharf abbilden. Dem Trickfilm kamen diese Objektiv zugute, denn Nahaufnahmen über dem Zeichentisch konnten nun auch schneller eingestellt werden.


Der Stummfilm als solcher, bot mehrere Möglichkeiten, den Betrachter zu überraschen, auch wenn die Filmapparate bei Weitem nicht an die Möglichkeiten der professionellen Maschinen herankamen. Und doch gab es immer wieder Bastler, die dem Trick im Film eine besondere Note gaben. Da sei nur an die Breitbandfilme gedacht, die mit Anamorphot gedreht, dem Cinemascope des großen Kinos nacheiferten.


Gelegentlich machten geschickte Hände einen selbst gebauten Stereovorsatz, der einen 3-D-Film schaffen ließ. Film, der mit der berühmten grün/roten Brille verblüffend plastisch erscheinende Bilder auf die Leinwand brachte. Ein Vergnügen, das leider nur mit hochkant projizierten Bildern dem Amateur vergönnt war. Der 8 mm breite Film war einfach zu schmal.


Die Schmalfilmkameras aus der Gruppe der XL-Ausführung, jene Apparate, die in der letzten Fase des Schmalfilmbooms angeboten wurden, machte das Kerzenlicht zum scheinbaren Trick im Film. Dem war aber nicht so. Vielmehr war es den Konstrukteuren der Kameras zu verdanken, dass die Belichtungszeiten länger wurden, weil die Objektive lichtstärker ausgelegt waren. Stimmungen bei Dunkelheit und im Mondschein wurden glaubwürdiger, als jene gedrehten Filmszenen mit geschlossener Blende bei Tageslicht, Szenen die eine Dämmerung nachahmen sollten.


Der Schmalfilm als Stummfilm gewann etwas an Dynamik - zweifellos - wenn der Ton mit Tricks hinterlegt wurde. Ob anfänglich, nur begleitet mit Ton von einer Schallplatte, einer Tonbandaufnahme oder als aufgezeichneter O-Ton war egal. Letzteres konnte mit einer Soundkamera und einem Film mit Magnetstreifen erreicht werden. Allerdings konnte so mancher Tonprojektor noch Toneffekte als Trick einblenden, was die Stimmung des Betrachters entsprechend beeinflusset.


Filmtricks, welcher Art auch immer, ermöglichten unerwartetes. Meist schon deshalb, weil die Erfahrung des Betrachters aus dem dargestellten Blickwinkel nicht möglich war, selbst bei den ungewöhnlichsten Gegebenheiten.


Heute überraschen uns schon die vom Amateur gedrehten Video-Clips, die eine der Spielzeugdrohne generieren kann. Mehr noch die Amateurszenen, die vom Hobby-Regisseur der Videotechnik mit einem Software-Schnittprogramm bearbeitet wurden, wo all die Möglichkeiten der klassischen Filmbearbeitung einschließlich aller heute bekannten Filmtricks nachgestellt werden können.


Man fragt sich nur: Wo sind denn die Grenzen der Möglichkeiten ? Und was kommt da noch ? Jeder kreative Trickfilm dürfte eine Bereicherung werden.



Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 43
Beitrag Nr.: 19.10.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   19. Oktober 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:16:49




War es das Zoom-Objektiv, das dem Schmalfilm zum Erfolg führte
?



Das Fernrohr stellte schon vor der Einführung des Vario-Objektivs eines der beliebtesten optischen Geräte dar, die der normale Bürger nutzte, um Beobachtungen in der Ferne zu machen. So z. B. der Jäger, in seinem Revier.


Die Faszination, die Dinge heranzuholen und wenn es nur mit einem optischen Hilfsmittel sei, begeisterte seid der Erfindung des Fernrohrs. Angefangen hat es mit der Beobachtung der Sterne.


Andererseits ist eine Filmkamera im Grunde genommen die fortgesetzte Entwicklung eines Fotoapparates, bei dem die Bildaufnahme in kurzen und regelmäßigen Zeitabständen möglich wird. Daher kann auch gesagt werden, dass alle technischen Erkenntnisse, die die Fotografie mit Fotoapparaten machte, auch beim Bau von Filmkameras Einzug hielten.


Dass Weitwinkelobjektive gleichermaßen wie es die Tele-Objektive waren, an Filmkameras eingesetzt wurden, ist dem Zeitgeist zu verdanken. Ungeachtet des unterschiedlichen Aufbaus der Linsensysteme bedurfte es allerdings auch entsprechender Anschlüsse an Objektiv und Kamera. So entstanden die bekannten Varianten der sogenannten Bajonett-Anschlüsse, die nicht selten von Hersteller zu Herstellen, sei es vom Objektiv-Hersteller oder der Kamera-Hersteller markenspezifisch ausgelegt wurden. Kompatibilität zwischen den Marken war deshalb oft nicht gegeben.


Erst mit der Einführung besonderer Objektivsitze und somit sprichwörtlicher Konstruktionsmerkmale, wie es die Objektiv-Sitze an Fotoapparaten mit Gewinde M 38 oder M 42 waren, verbesserte sich die Kompatibilitätsfrage. Allerdings wurden automatische Einstellmöglichkeiten - wenn vorhanden - damit eingeschränkt.


Nach dem das Turret - eine revolvierende Objektivhalterung an Filmkameras - eingeführt wurde, konnte auch hier der Effekt eines Fernrohrs durch einfaches einschwenken geeigneter Linsen erreicht werden. Somit konnten auf wundersame Weise Filmszenen gedreht werden, die in weiter Entfernung lagen aber den Eindruck der unmittelbaren Nähe festhielten. Das Tele-Objektiv machte es möglich.


Den Aufbau eines Teleobjektivs hier zu beschreiben, würde diesen Beitrag in seiner Länge sprengen. Daher begnügen wir uns mit der Feststellung, dass lediglich eine geeignete Linse - Konverter - vor das Normalobjektiv der Filmkamera gestellt wird - ähnlich einer Vergrößerungslupe - die das optische Heranholen des Bildes erzielt.


Als wesentlich Komplexer erwiesen sich die Berechnungen der Linsensysteme für Vario-Objektive, jene Objektive die durch eine Veränderung der Brennweite Bilder ohne Unschärfen in jeder möglichen Brennweitenstellung abbilden. Besser ausgedrückt, Vario-Objektive sind Linsensysteme, deren Bennweitenverstellung Bilder von nah und fern ermöglichen. Im Volksmund werden diese Objektive auch Gummilinse genannt.


Erst 1929 gelang es Hugh Ivan Gramatzki, bei Siemens in Berlin das erste Vario-Objektiv zu entwickeln, welches unter dem Namen Transfokator bekannt wurde. Von Voigtländer wurde 1959 das Zoomar vorgestellt, welches in der klassischen Fotografie erfolgreich eingesetzt wurde. Aus Japan kamen, um 1961, die ersten Zoom-Objektive an Schmalfilmkameras. Die bekanntesten Hersteller, wie Yashica, Elmo u. a. führten sie ein. Somit war die Turret-Lösung technisch überholt, sodass eine neue Generation von Schmalfilmkameras im Normal 8 Format auf den Markt kam.


Ältere Modelle des Normal 8 Formats die mit schon mit einem C-Mountanschluss, wie es z. B. die Bolex-Kameras waren, boten sich an um Zoom-Objektive verschiedener Hersteller einsetzen zu können. Selbstredend mussten diese mit einem C-Mountgewinde ausgestattet sein. Der Gedanke der Reflex-Lösung bei diesen Zoom-Objektiven drängte sich förmlich auf, da der Reflex-Sucher das entsprechende Szenario sichtbar macht.


Bei Spiegelreflexkameras aus der klassischen Fotografie war es kein Problem, die Brennweite eines Vario-Objektivs so zu verstellen, wie es dem Standbild gut tat. Anders bei Filmkameras, wo der Sucher die bewegte Szene dem Kameramann so anbieten muss. Daher bekam der Schmalfilmer noch vor der Einführung des Super 8 Formats die ersten Zoom-Objektive in Reflex-Ausführung vor 1965 und dies, obwohl es einer radikalen Umrüstung in der Fertigung der Super 8-Filmkameras bedurfte.


Ab 1965 wurden so gut wie alle neu gestalteten Amateurfilmkameras mit Zoom-Objektive auf den Markt gebracht. Mehr noch, der Aufbau dieser Objektive ermöglichte mit wenig Aufwand eine Abstufung der angebotenen Objektive, sodass unterschiedliche Brennweiten-Faktoren zur Verfügung standen. Es ermöglichte den Herstellern, Angebote zu machen, bei denen letztlich Filmkameras einer Serie, in 3 unterschiedlichen Varianten zur Auswahl standen.


Es wurden Vario-Objektive mit den Faktoren 3 oder 4, 6 und 8 zum Standard. Das heißt: Brennweiten, die vom Weitwinkel- bis in den Telebereich reichten, ermöglichten nun Zoomfahrten. Erst als der Schmalfilm-Boom, richtig in Fahrt kam, lieferten die großen Hersteller auch Modelle mit 10-Fachen oder 12-Fachen Brennweitefaktoren.


Diese sehr schwer gewordenen Objektive bescherten zwar dem Kameramann viel Spielraum, was die Zoom-Fahrten betraf, doch forderten die langen Brennweiten ein Stativ für die Kamera. Der kleinste Verwackler, machte sich entsprechend der eingestellten Vergrößerung bemerkbar, was dem Film letztlich nicht gut tat.


Charakteristisch wurde, dies kann hier noch vermittelt werden: Aus der Modellbezeichnungen einer Filmkamera konnte selbst ein Laie sehr oft schon den Zoom-Faktor des Objektivs abgelesen. Da waren Brennweiten, von f = 8 - 48 mm für den Faktor 6 oder f = 7,5 - 60 mm für den Faktor 8 leicht zu erkennen. Bei den größeren Objektiven, die mit dem Faktor 10 oder 12, war es dann nicht mehr so leicht, die Modellbezeichnung zu entschlüsseln.


Das Vario-Objektiv wurde somit ein wichtiger Baustein in Kamerabau, mehr noch, es bestimmte auch die Bildqualität. Einige Marken schätzte man besonders. Da sind zu nennen, die Modelle mit den Objektiven der Objektivhersteller Schneider-Kreuznach, Angenieux, Nikon, oder von Shinsei Optical und Minolta. All diese fielen auf.



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Wochenticker Nr. 42
Beitrag Nr.: 12.10.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   12. Oktober 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 10:49:10




Über die vielfältigen Einsätze von Kameras bewegter Bilder.


Hier, an dieser Stelle muss nicht über die Anfänge der Kinematografie geschrieben werden, denn dies ist schon zu genüge in vorherigen Beiträgen geschehen.


Vielmehr wollen wir einmal bewusst machen, wo und wie heutzutage die Welt der bewegten Bilder sich gebärdet und welchen Einfluss diese Bilder auf die Gesellschaft haben. Durch die fortgeschrittene Technik gibt es mittlerweile Gelegenheit zu jedem Anlass, des unmittelbaren Geschehens in Kinoqualität die Szenerie festzuhalten.


Ganz gleich ob aus dem Weltall, wo eine kaum vorstellbare Anzahl von Satelliten die Oberfläche des Globus beobachtet oder an einer Straßenkreuzung, an der der Verkehr in einer Leitzentrale gesteuert wird. Immer sind Filmkameras dabei.


Der am häufigsten verbreitete Apparat - weltweit - der bewegten Bilder generiert, dürfte das Smartphone sein. Allerdings werden nicht unbedeutende Einsatzmöglichkeiten, von denen ein Endverbraucher so gut wie keine Kenntnis hat, mit kleinen und großen Filmkameras ausgestattet.


Sind die Gegebenheiten für eine unmittelbare Übertragung in das Internet, wie beispielsweise bei einem Smartphone gegeben, überrascht es nicht, wenn quasi zeitgleich die aufgezeichneten Bilder auf der anderen Seite des Globus eingesehen werden können. Ähnlich der synchronisierten, also zeitgleichen Bildübertragung von Skype und anderen sozialen Diensten, wenn ein PC mit Webcam, ein Notebook, ein Laptop oder das Tablet genutzt wird.


Diese Geräte, die heute schon in fast allen Haushalten vorhanden sind, übertragen bewegte Bilder und ermöglichen gesellschaftliche Beziehungen, zu einem besonderen Gut zu machen.


Weil das bewegte Bild so eine Faszination für den Menschen sein kann, sind viel Bereiche, die der klassische Film noch nicht besetzen konnte mit den elektronischen Bildwandler nun erobert worden.


Da sind es die hochauflösenden Einrichtungen in astronomischen Geräten, die in ihrer Entwicklung weit über dem normalen Teleskope, dem Fernrohr reichen. Hier werden Objektive und Bildwandler für die unterschiedlichsten Wellenlängen des Lichtes ausgelegt. Oft auch über dass hinaus was ultraviolettes oder infrarotes Licht genannt wird.


Im sichtbaren Bereich des Lichtes und angrenzenden Feldern gibt es mittlerweile Filmkameras für die unterschiedlichsten Anwendungen, die da beispielsweise sind: Mikroskop-Kameras, Endoskope, Überwachungskameras im Straßen- und Eisenbahn- U-Bahnverkehr, Tür- und Torkameras, Dom-Kameras, Hochgeschwindigkeitskameras in der Industrie, Dashcams für Automobile, Kreiselkameras, Stereokameras, Panoramakameras, Amateurfilmkameras, Aktionskameras für den Sportler, Drohnen mit Kameras, Webcams, Smartphones, Camcorder, Nachtsichtkameras, Wärmebildkameras, TV- und Film-Studiokameras und noch weitere Ausführungen, die der Menschheit immer wieder unerwartet neue Blickwinkel liefern.


All diese Kameratypen sind heute mit elektronischen Augen ausgestattet, deren Pixel auf Speichermedien in digitaler Form festgehalten werden. Die Bildbearbeitung machen Softwareprogramme möglich die das unverfälschte Bild auf herkömmlichen Medien abspielen lassen, oder durch Nachbearbeitung Effekte erzeugen, die die Welt noch erstaunlicher machen, als sie schon ist.


Das bewegte Bild wurde zu einem wichtigen Bestandteil unseres heutigen sozialen Lebens, dies kann kaum bestritten werden, wenn man statistisch betrachtet jedem Individuum eine 2 bis 3- stündige Betrachtungszeit zuspricht, die täglich konsumiert wird.


Was für eine hervorragende Erfindung war doch die Kamera, die für bewegte Bilder ?



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Wochenticker Nr. 41
Beitrag Nr.: 05.10.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   05. Oktober 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 10:49:10




Blieb sich der Amateurfilm immer treu ?


Eine bemerkenswerte Frage, wenn man sie auf die Ausrüstung eines Amateurfilmers bezieht. Denn tatsächlich, kann gesagt werden: Ja der Amateurfilmer blieb mit seiner Handfilmkamera dem Amateurfilm meistens treu.


Nun, mag es nicht als selbstverständlich gelten, dass Hobbyfilmer ausschließlich auf 8 mm Filmstreifen zurückgriffen, um dem Steckenpferd zu frönen, doch griff die breite Mehrheit der Amateurfilmfreunde immer wieder zur Schmalfilmkamera, die aus dem Handgelenk heraus bedient wurde.


Das mag in erster Linie an den Anschaffungskosten der Apparate, wir Projektor, Bildbetrachter und Kamera gelegen haben, die i. A. um ein vielfaches im Preis niedriger lagen als jede Filmkameraausrüstung aus dem professionellen Bereich. Dies galt im Übrigen auch für jedes andere Zubehör.


Kameras und Projektoren für Amateure, sind außerdem um einiges leichter an Gewicht, von ihrer Abmessungen ganz abgesehen. Stellt man Vergleiche schon zum nächst höheren Filmformat an, dem 16 mm Format, wird es deutlich. Ganz abgesehen vom 35 mm Kinoformat.


Dieser, unser virtuelle Schmalfilm-Apparate-Museum (sappam) Auftritt im Internet, zeigt mit wenigen Ausnahmen einiger Amateur-Video-Apparate der ersten Generation, ausschließlich Filmkameras, Projektoren und das zum Hobby des Schmalfilmers passende Zubehör der Formate, für 8 mm und 9,5 mm breiten Filmstreifen. Dies gilt für die Stummfilmausrüstungen, wie auch für Tonfilmegeräte, die um einiges komplexer in ihrem technischen Aufbau sind.


Der Schmalfilm, der für Otto-Normalverbraucher letztlich erschwinglich wurde, kam um 1928 auf den Markt. Diese Filmapparate, noch in einfacher Bauweise gefertigt, belichteten Filmstreifen mit 9,5 mm Breite und bildmittiger Perforation. Federführend beteiligt an der Entwicklung dieses 9,5 mm Formats waren die Brüder Pathé aus Frankreich. Sie erkannten, dass eine Vielzahl von Kinofreunden Interesse an der Fotografie der bewegten Bilder zeigten, ohne selber gleich zum Profi werden zu wollen.

Abhängig von Angebot der Film-Material herstellenden Industrie, wie es die Firmen Agfa (D) und Kodak (USA) waren, entwickelten sich zu jener Zeit auch die Zahlen der abgesetzten Amateurfilmkameras, denn letztlich regelte die Nachfrage und Verfügbarkeit des geeigneten Film-Materials den Preis einer Filmrolle. Es mussten folglich Preise sein, die der Amateur bereit war für sein Hobby auszugeben.


So war es nicht verwunderlich, dass Kodak im Jahr 1932, ein Filmformat, das Standard 8 Filmformat, in Deutschland als Normal 8 oder Doppel 8 bekannt geworden, vorstellte. Es sollte eine Reihe von Produktionsvorteile für das Unternehmen bringen, in einer Zeit, in der Geld nun wirklich nicht auf der Straße lag. Die Weltwirtschaftslage war alles andere als günstig für ein Hobby, das mehr künstlerischen Ambitionen verfolgte als dem Broterwerb zu dienen.


Es kamen einige Jahre der wirtschaftlichen Erholung, zwischen 1932 und 1938, in denen die Verbreitung des Amateurfilms auch in Kreisen der gesellschaftlichen Mittelschicht Interesse fand. Der Absatz von Filmkameras und Projektoren stieg, was die Industrie auch beflügelte immer bessere Produkte auf den Markt zu bringen. Allerdings darf hier nicht vergessen werden, dass mit dem Aufkommen des Farbfilms, ab 1935, die technisch-optischen Anforderungen an die Apparate stiegen.


Nachteilig in der Entwicklung des Schmalfilms erwiesen sich die Jahre 1940 bis 1945. Erst ab 1946 erholte sich die Industrie von den Zerstörungen der Kriegsjahre, auch wenn noch die Vorkriegsmodelle im Filmkamerabau bis 1947 angeboten wurden. Selbst in den USA, wo die Zerstörung der Industrieanlagen durch Kriegsfolgen nicht unmittelbar spürbar war, stagnierte der Markt.


Kaum zu glauben, aus Japan kamen die ersten neu entwickelten Filmkameras für Amateure. Es wurden neue Konzepte vorgestellt und die Präzision, die die modernen Industrieanlagen in Asien möglich machten überzeugten weltweit die Hobbyfilmer.


Ungebrochen blieben die Anstrengungen unter den Anbietern von Schmalfilmkameras aus der Schweiz und Liechtenstein, die weiterhin das Monopol der hohen Kunst, Präzisionsapparate anzubieten.


1965 konnte ein wesentlicher Schritt in Sache Verbesserung der Bildqualität erreicht werden, als Kodak (USA) erstmals das Super 8 Format, mit seiner größeren Bildfläche vorstellte und nebenbei die versiegelte Kassettentechnik einführte. Die Kassettenfilme brachten spürbare Vorteile beim Filmwechsel, dem größten Handicap des Normal 8 Filmformats. Denn kaum eine der vielen zuvor angebotenen Lösungen mit Filmmagazinen konnte dem Filmwechselproblem wirklich beigekommen.


Dies lag natürlich auch an den Film-Materialien, die die Industrie anbot und weniger an der technischen Konstruktionen die die Filmapparatehersteller vorschlugen. Da die Film-Material-Industrie sehr mächtig war, diktierte diese das einsetzbare Filmformat.


Nachdem Kodak das Super 8 vorgestellt und auf den Markt brachte, ging der japanische Filmproduzent Fuji einen anderen Weg und lasierte die hauseigenen Filme ebenfalls in Kassetten, die unter dem Namen Single 8 bekannt wurden.


Obwohl die Filmbreite beim Single 8 und die Lage der gleichgroßen Perforationen dem Kodak-Streifen letztlich glichen, kamen mit den unterschiedlichen Kassettenlösungen, doch andere Eigenschaften des jeweiligen Herstellers auf. Schon die Ausführung und die Abmessungen der Kassette verlangten eine andere Führung des darin liegenden Films.


Auch für Single 8 mussten neue Filmkameras vom Amateur beschafft werden, um den Fuji-Film belichten zu können. Fuji lieferte daher ein komplettes Programm an Amateurfilmkameras, die im asiatischen Raum sehr erfolgreich vertreiben wurden.


Der in den 1970er Jahren eingetretene Boom zugunsten des Amateurfilms der Super 8/Single 8 Formate, ließ immer mehr Varianten und Modelle auf den Markt kommen. Mehrheitlich aus Japan. Apparate die einen hohen Grad an Qualität aufwiesen und mit unzähligen Innovationen den filmenden Amateur, durch möglich gewordene Filmtricks, begeistern konnten.


Die Erfolge des Amateurfilms ließen sich an der ungeheuren hohen Zahl belichteter Filmkassetten messen und doch zeigten schon 1975 die ersten elektronisch arbeitenden Kameras, in handlicher Größe, die Möglichkeit auf, die den Amateur zu begeistern vermochten. Akai und Bauer präsentierten in den Folgejahren s/w Kameras (hergestellt in Japan) die die Filmszenen auf Magnetbändern aufzeichneten.


Erst als die Camcorder, also jene elektronischen Apparate die es vermochten sowohl Bilder aufzunehmen und gleichzeitig auf Magnetband aufzuzeichnen, aufkamen, fing der klassische Filmmarkt an zu wanken. Die fortgeschrittene Technik, die später als analoge Videotechnik bezeichnet wurde, ließ die Filmergilde aus den verschiedensten Gründen zusammenbrechen.


Spätestens Mitte der 1980er Jahre stand fest, dass dem Zelluloidfilm, zumindest beim Amateur keine Chancen mehr hat. Die Industrie der Kamera- und Projektorenherstellern brach zusammen und letztlich musste auch der bekannteste unter den Film-Materialherstellern einsehen, dass der Amateurfilm sein Ende gefunden hat. Es war im Jahr 2012, als Kodak die Entwicklung der famosen Super 8 Kodachrome Filme endgültige einstellte.


Es waren genau genommen die Nutzer, die dem Amateurfilm sein Ende bereitet haben, aber die Technik blieb bis zum bitteren Ende dem Amateurfilm treu.



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